Heinz Vettermann (SPÖ): Reine Deutschklassen heißt, Kinder zu segregieren

Statt sicherem Spracherwerb und dem Abbau kultureller Barrieren droht durch Schwarz-Blau die Ghettobildung im Kindesalter

Wien (OTS/SPW-K) – Wiens SPÖ-Bildungssprecher Heinz Vettermann bekräftigt die von Bürgermeister Michael Häupl geäußerte Kritik an reinen Deutschklassen. „Kinder nicht-deutscher Muttersprache vom Rest der Klasse zu trennen widerspricht der Meinung sämtlicher ExpertInnen“, sagt Vettermann. „Die meisten Fortschritte machen SchülerInnen erwiesenermaßen in einem gemischtsprachigen Umfeld. Außerdem können die Kinder unterschiedlicher Herkunft in einer Klassengemeinschaft auch Freundschaft schließen und kulturelle Barrieren abbauen.“

Die unverantwortlichen Pläne von ÖVP und FPÖ stellen Wien auch räumlich vor größere Probleme. „Wir müssen den Platz für die zusätzlichen Klassen erst schaffen. Zusätzlich zu den bestehenden Unterrichtsräumen noch eigene Deutschklassen einzurichten ist für die Schulleitung vermutlich manchmal eine Herkulesaufgabe ohne pädagogischen Mehrwert“, gibt Vettermann zu bedenken. Neben der sozialen Segregation werden die Kinder, die als Heranwachsende ein stabiles soziales Netzwerk benötigen, auch physisch abgeschoben. „Wir müssen verhindern, dass es zur Ghettobildung kommt“, warnt Vettermann.

„Der von Bürgermeister Michael Häupl und Stadtrat Jürgen Czernohorszky geäußerten Kritik schließe ich mich vollsten Herzens an. Reine Deutschklassen sind eine pädagogisch rückständige Maßnahme, gegen die sich Wien nach Kräften wehren wird“, schließt der SPÖ-Gemeinderat.

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