Stadt Wien und IV-Wien unterzeichnen neues Standortabkommen

Ziel: Stärkung der Industrie am Standort – Themen: „Innovation“, „Bildung“, „Verkehr“ sowie „Unternehmensstadt“

Wien (OTS) – Wiens Bürgermeister Michael Häupl, Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner sowie IV-Wien-Präsident Wolfgang Hesoun und IV-Wien-Geschäftsführer Johannes Höhrhan unterzeichneten am 17. April im Wiener Rathaus ein neues Standortabkommen. Das Abkommen fasst zahlreiche Maßnahmen und Projekte zusammen, die Stadt Wien und Industriellenvereinigung Wien (IV-Wien) gemeinsam als zentrale Handlungsfelder für eine Stärkung der Industrie in der Stadt identifiziert haben. Entlang der gemeinsamen Standortthemen „Unternehmensstadt Wien“, „Innovation“, „Bildung“ und „Verkehr“ setzen die Partner damit ihre konstruktive Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren fort. Im Jahr 2006 schlossen Stadt und Industrie das erste Übereinkommen, seither wurde es bereits dreimal überarbeitet und neu unterzeichnet.

„Wir sind stolz auf unsere Industrie. Gemeinsam werden wir daher auch in der Zukunft alles dafür tun, was dazu notwendig ist, damit die produzierenden Unternehmen in unserer Stadt beste Rahmenbedingungen vorfinden und die Industrie in ihrer Rolle als Taktgeber unseres Wirtschaftsstandorts weiter gestärkt wird“, sagt Wiens Bürgermeister Michael Häupl.

Wien hat sich in den vergangenen Jahren im internationalen Wettbewerb gut entwickelt. Dass die Unternehmen in unserer Stadt heute so viele Jobs anbieten können wie nie zuvor, ist genauso positiv zu verzeichnen wie der Umstand, dass Wien seit vielen Jahren internationale Betriebsansiedlungsrekorde verbuchen kann. Im Jahr 2017 waren es beispielsweise 191 internale Unternehmen, die in Wien eine Niederlassung errichtet haben.

Das ist kein Erfolg, auf den man sich ausrasten darf, meint auch Wiens Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner: „Wir brauchen hier den weiteren Ausbau von Infrastruktur genauso, wie eine entsprechende Zahl an gut ausgebildeten, qualifizierten, Arbeitskräften. Der technologische Wandel führt zudem dazu, dass sich der Arbeitsmarkt verändert. Wir wollen da nicht bloß zusehen, sondern uns den Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam stellen. Dabei wollen wir als Stadt dieser Entwicklung mit so viel Freiheit wie möglich und so wenig Regulierung wie nötig begegnen und unsere Angebote weiterentwickeln.“

Wien verfügt über eine starke industrielle Basis: Rund 200 größere industriell produzierende Unternehmen sorgen für über 173.000 Beschäftigungsverhältnisse und steuern so direkt und indirekt rund 25 Prozent der Wiener Wertschöpfung bei. Insgesamt umfasst der produzierende Bereich sogar 8.500 Betriebe, die inklusive ihrer wirtschaftlichen Effekte für 300.000 Beschäftigungsverhältnisse in der Bundeshauptstadt sorgen.

Der Präsident der Industriellenvereinigung Wien, Wolfgang Hesoun, betonte vor diesem Hintergrund: „Industrieunternehmen haben für den Arbeits- und Wirtschaftsstandort eine große Bedeutung. Aufgrund ihrer hochkomplexen Produkte und Produktionsprozesse sind sie wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich besonders weitläufig mit ihrem wirtschaftlichen Umfeld verflochten. Das führt zu starken wirtschaftlichen Effekten – über Lieferanten, Dienstleister, Kooperationspartner u.s.w. – die weit über den eigentlichen Industriebereich hinausreichen. So ist die Industrie DER Wirtschaftsmotor der Stadt und schafft zahlreiche interessante Arbeitsplätze.“

IV-Wien-Geschäftsführer Johannes Höhrhan ergänzte: „Die Industrie ist der Garant für einen starken Innovationsstandort. Produktionsunternehmen sind stark technologiegetrieben und daher einem besonderen, internationalen Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Diese „Innovationsverpflichtung“ ist die beste „Zukunftsversicherung“ für die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt, sowie für die ständige Weiterentwicklung ihrer Forschungsszene.“

Die Standortabkommen zwischen Stadt Wien und IV-Wien

Stadt Wien und IV-Wien haben bereits in den Jahren 2006, 2008, 2010 und 2014 gemeinsame Abkommen für den Wirtschafts- und Industriestandort unterzeichnet. Basis für das vorliegende, erneuerte Standortabkommen 2018 ist ein umfassender Arbeitsgruppenprozess von Stadt und Wiener Leitbetrieben im Jahr 2017, im Zuge dessen die wesentlichen Herausforderungen und Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort Wien eingehend diskutiert wurden.

Die Eckpunkte:

Kapitel Unternehmensstadt Wien

* Fortsetzung der gemeinsamen Standortkampagne „Made in Vienna“

* Business Support: Erfolgreichen One Stop Shop in der

Wirtschaftsagentur weiterführen

* Betriebszonen sichern und Umfeldmanagement beachten

* Proaktives Produktflächen-Management verwirklichen

* Expat Services und Integration in den Arbeitsmarkt weiter verfolgen

* Verwaltungsverfahren weiter vereinfachen

* Transparente Verwaltung weiter ausbauen

Kapitel Innovation

* Smart City Strategie konsequent weiter verfolgen

* Chancen der Digitalisierung ergreifen

* Vision 2025: Dialog zu großen Technologietrends einleiten

* Förderung für innovative Produktionsunternehmen fortsetzen

* Call Pro Industry: Forschung und Entwicklung in Unternehmen
steigern

* Das Wiener Forschungsfest als Erfolgsprojekt fortsetzen

* Fokus auf Innovationen im Gesundheitsbereich legen

* Innovation und Wertschöpfung bei Start-ups stärken

Kapitel Bildung

* Kindergärten und Volksschulen stärken

* Qualifikationsplan 2030: Aus- und Weiterbildung forcieren

* Fachkräftemangel entgegenwirken

* Hochschulstandort Wien stärken

* Qualitätssiegel „Top-Lehrbetrieb“ fortsetzen

* „Wiener Zukunftsschulen“: Schule mit Wirtschaft zusammenbringen

Kapitel Verkehr

* Höherrangige Straßenverbindungen sichern

* Stadtstraße Aspern realisieren

* S 8 Marchfeld Schnellstraße: Wirtschaftsräume verbinden

* Bahnknoten Wien: Mehr Verbindungen schaffen

* Marchegger Ast: „Twin City Rail“ nach Bratislava verwirklichen

* Wirtschaftsfaktor Flughafen forcieren

* U-Bahn: Lebensader für Wien weiter ausbauen

* Russische Eisenbahnbreitspur verlängern

* Güterzentrum Wien-Süd: Optimalen Betrieb vorantreiben

* Hafen Wien: Güterumschlag weiter erhöhen

* Mobilität in Unternehmen: Alternativen unterstützen

* Nachhaltige Logistik 2030+: Moderne Konzepte erschaffen

Ferdinand Pay
Mediensprecher Stadträtin Renate Brauner
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Leopold Liechtenstein
Pressesprecher IV-Wien
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