Kinderfreunde: Asyl-Sammellager neue Stufe der Unmenschlichkeit
Wien (OTS) – „Heute ist ein rabenschwarzer Tag für die Menschlichkeit in Österreich“, kommentiert Christian Oxonitsch, Bundesvorsitzender der Österreichischen Kinderfreunde die aktuelle Entwicklung im Umgang mit geflüchteten Menschen in Niederösterreich.
Mit heutigem Tag sollen laut Medienberichten hunderte Menschen, die einen negativen Asylbescheid erhalten haben, gezwungen werden, sich in sogenannten Sammellagern einzufinden. Der zuständige niederösterreichische FPÖ-Landesrat Waldhäusl spricht davon, mit dieser Zwangsmaßnahme einen „Saustall“ aufzuräumen.
„Diese Politik ist ein direkter Angriff auf die Würde und menschliche Integrität von geflüchteten Menschen. In der Diktion, dass es sich ohnehin nur um ‚Illegale‘ handle, wird den Betroffenen alles Recht und jede Menschlichkeit genommen. Das lassen wir nicht zu. Es handelt sich um Menschen, um Männer, Frauen und Kinder, die nichts anderes getan haben, als um Asyl anzusuchen. Und das ist – noch – kein Verbrechen, sondern ein Recht. Kein Mensch, kein Kind ist illegal“, ist sich Christian Oxonitsch sicher.
„Wir arbeiten seit vielen Jahren mit geflüchteten Menschen im Rahmen unseres Projekts connect. Derzeit erleben wir massive Verunsicherung und Destabilisierung vor allem bei jungen Menschen, die als umbegleitete Minderjährige aus Afghanistan gekommen sind. Es ist ein Lotteriespiel, ob ein Flüchtling aus Afghanistan Asyl bekommt oder nicht. Wenn jemand ‚Pech‘ hat, wird er noch während der Berufung in den Krieg nach Afghanistan abgeschoben. Es ist oft völlig willkürlich, ob jemand von heute auf morgen als ‚illegal‘ oder aber als ‚asylberechtigt‘ gilt“, erklärt Oxonitsch die Situation.
„Die Regierung setzt alles daran rechtsstaatliche Grenzen zu überschreiten, Flüchtlinge von Rechtsberatung abzuschneiden, sie zu diffamieren und Ängste zu schüren. Mit der Sprachwahl des zuständigen Landesrates in Niederösterreich und den neu installierten Sammellagern, die laut Innenminister dazu dienen sollen, Menschen zu ‚konzentrieren‘ ist eine neue Stufe an Unmenschlichkeit erreicht. Die Symbolik ist grauenhaft“, schließt Oxonitsch.
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