Gewerkschaften bringen KV-Verhandlungen zum Scheitern

Metalltechnische Industrie war bereit, Löhne und Gehälter um 2,7 % zu erhöhen, Gesamtpaket lag bei über 3 %

Angebot der Arbeitgeber von 2,7 % Lohn- und Gehaltserhöhungen würde deutlichen Reallohnzuwachs bringen
Klare Zugeständnisse waren auch im Rahmenrecht möglich, das Gesamtpaket wäre damit über 3 % gelegen
KV gilt auch ohne Einigung vollinhaltlich weiter
Allfällige Kampfmaßnahmen oder Streiks haben keine glaubwürdige Begründung
Gewerkschaften spielen sich selbst ins Abseits:
Verweigerungshaltung offenbar rein politisch motiviert und verantwortungslos
Auch die fünfte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der
Metalltechnischen Industrie brachte keine Einigung. Christian Knill,
Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie: „Wir haben heute
einen wirklich fairen Vorschlag vorgelegt und waren bereit, die Löhne
und Gehälter in unserer Branche rückwirkend ab 1. November um 2,7 %
zu erhöhen. Außerdem haben wir in intensiven, und aus unserer Sicht
auch sehr konstruktiven, Gesprächen deutliche Verbesserungen im
Rahmenrecht besprochen. Damit wäre das Gesamtangebot mehr als 3
Prozent wert gewesen. Die Gewerkschaften haben trotzdem das Gespräch
unerwartet abgebrochen. Sie legen es offenbar ausschließlich darauf
an, ihre geplante Kampagne öffentlichkeitswirksam umzusetzen. Dafür
sind wir aber nicht zu haben.“

Die Regelungen und die Geltung des Kollektivvertrags bleiben auch
ohne Einigung vollinhaltlich bestehen. Sollten die Gewerkschaften
nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren und stattdessen
Kampfmaßnahmen ansetzen, denkt der Fachverband daran, den
Mitgliedsbetrieben in den nächsten Tagen zu empfehlen, freiwillige
Erhöhungen der Löhne und Gehälter in Höhe von 2,7 % rückwirkend per
1.11. durchzuführen.

Christian Knill: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten
von uns heuer in jedem Fall eine faire Lohn- und Gehaltserhöhung mit
einem echten Reallohngewinn, das haben sie sich verdient. Wenn die
Gewerkschaften die KV-Partnerschaft nicht ernst nehmen, müssen wir
selbst aktiv werden. Damit zeigen wir echte Verantwortung für die
Beschäftigten und den Standort.“

Gewerkschaften spielen sich ins Abseits

Die Gewerkschaften haben schon seit Wochen Kampfmaßnahmen
angekündigt. Dazu meint Christian Knill: „Die Gewerkschaften spielen
sich damit selbst ins Abseits. Sie haben es offenbar von Anfang an
auf Eskalation angelegt. Der heutige Abbruch der Gewerkschaften
schadet allen“, so Knill.

Nimmt man die realen Wirtschaftsdaten (Wachstum, Inflation,
Branchenentwicklung und Produktivität), dann lag das Angebot sachlich
genau richtig und deckte den gesamten Produktivitätsfortschritt ab.
Die Gewerkschaften erweisen sich im Moment als nicht einschätzbarer
Verhandlungspartner und verweigern sich einer gesamtwirtschaftlichen
Verantwortung.

Ein weiterer Verhandlungstermin ist derzeit nicht geplant, „die
Arbeitgeberseite steht aber jederzeit für weitere Verhandlungen zur
Verfügung“, so Knill abschließend.

Über die Metalltechnische Industrie

Die Metalltechnische Industrie ist Österreichs stärkste Branche.
Über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau,
Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei bilden das Rückgrat
der heimischen Industrie. Die exportorientierte Branche ist
mittelständisch strukturiert, besteht zu mehr als 85 % aus
Familienbetrieben und ist für ein Viertel aller österreichischen
Exporte verantwortlich. Zahlreiche Betriebe sind Weltmarktführer und
„Hidden Champions“. Die Metalltechnische Industrie beschäftigt direkt
rund 130.000 Menschen und sichert damit indirekt an die 250.000
Arbeitsplätze in Österreich. Sie erwirtschaftete 2017 einen
Produktionswert von rund 37 Milliarden Euro. Der Fachverband
Metalltechnische Industrie, ein Zusammenschluss der ehemaligen
Fachverbände Maschinen- und Metallwarenindustrie sowie
Gießereiindustrie, zählt zu den größten Wirtschafts- und
Arbeitgeberverbänden Österreichs und ist eine eigenständige
Organisation im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich.

Fachverband Metalltechnische Industrie
Dr. Berndt-Thomas Krafft
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
+43 (0)5 90900-3482
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www.metalltechnischeindustrie.at

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