Greenpeace-Marktcheck: Versteckte Gentechnik im Schweinefleisch

Umweltschutzorganisation fordert einheitliche Kennzeichnung von Fleisch

Wien (OTS) – Der Greenpeace-Marktcheck hat im November das Angebot an
Schweinefleisch in den österreichischen Supermärkten unter die Lupe
genommen. Der Test zeigt: Wer derzeit konventionell hergestelltes
Schweinefleisch kauft, muss in der Regel davon ausgehen, dass das
Tier mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert wurde. Auf einem
Großteil der Produkte steht nicht, womit die Tiere gefüttert wurden.
Auch unter welchen Bedingungen das Schwein gehalten wurde, ist auf
der Verpackung nicht angegeben. Greenpeace fordert daher ein
einheitliches Kennzeichnungssystem für Fleisch: Haltungsform und
Fütterung müssen auf einen Blick ersichtlich sein. Testsieger beim
Schweinefleisch-Test wird Hofer mit dem „Fairhof“-Programm und einer
guten Bewertung bei Transparenz.

Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in
Österreich: „Niemand will Gentechnik am Teller. Und niemand möchte,
dass das Schwein leidet. Auf den Packungen steht aber leider oft
nicht, wie das Schwein gehalten oder womit es gefüttert wurde.“ In
den meisten Schweinetrögen landet gentechnisch verändertes Soja aus
Übersee, das häufig auf gerodeten Regenwaldflächen angebaut wurde. Am
Produkt muss der Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln
nicht gekennzeichnet werden. Greenpeace kritisiert, dass auch das
rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel Gentech-Futter erlaubt. Produkte mit dem
Siegel „Ohne Gentechnik“, „Donausoja“ sowie alle Bio-Produkte sind
hingegen gentechnikfrei.

Auch die Haltungsbedingungen von Schweinen müssen besser
gekennzeichnet werden. Sechs der neun getesteten Supermärkte haben
Projekte zur Verbesserung der Tierhaltung, die in mehreren Bereichen
über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen: „Fairhof“ bei
Hofer, „Merkur Fair zum Tier“, „Hütthalers Hofkultur“ bei MPreis,
„Tann schaut drauf, Für mehr Tierwohl“ bei Interspar und Spar sowie
Fleisch von AMA mit dem Zusatzmodul „Mehr Tierwohl“ bei Lidl. Die
Standards der Projekte sind allerdings unterschiedlich streng, die
Informationen auf den Verpackungen uneinheitlich und für die
KonsumentInnen oft verwirrend.

Greenpeace fordert ein transparentes, einheitliches
Kennzeichnungssystem. Einheitliche und leicht verständliche Angaben
auf den Fleischpackungen in Form von Zahlen oder Farben erleichtern
den Griff zur besseren Qualität. So hat die klare Kennzeichnung bei
Frischeiern dazu geführt, dass in den Supermärkten keine Käfigeier
mehr erhältlich sind. „Bei Fleisch muss sofort erkennbar sein, wie
das Tier gefüttert und gehalten wurde. Dann können sich
Konsumentinnen und Konsumenten bewusst für Qualität entscheiden“, so
Theissing-Matei.

Weitere Informationen:
Unter dem Titel „Nachhaltigkeit im Test“ nimmt der
Greenpeace-Marktcheck regelmäßig das Sortiment des österreichischen
Einzelhandels unter die Lupe. Jeweils zu Monatsanfang wird im
Hinblick auf die Erfüllung von nachhaltigen Kriterien ein Ranking der
größten Supermarktketten in Österreich veröffentlicht. Alle
Informationen zu den Tests finden Sie unter:
greenpeace.at/nachhaltigkeit-im-test

Bildmaterial
finden Sie unter: https://bit.ly/2qugWCt
Das Foto stehen für eine einmalige Verwendung unter Angabe der Photo
Credits (© Greenpeace / Astrid Schwab) kostenlos zur Verfügung.

Tabelle
mit den Ergebnissen finden Sie unter: https://bit.ly/2OnbvPj

Fact Sheet
zu Fleisch finden Sie unter: https://bit.ly/2SQvQjs

Sebastian Theissing-Matei
Landwirtschaftsexperte
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0)664 61 03 995
E-Mail: sebastian.theissing@greenpeace.org

Julia Karzel
Pressesprecherin
Greenpeace CEE in Österreich
Tel.: +43 (0) 664 61 26 725
E-Mail: julia.karzel@greenpeace.org

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