WKÖ-Kopf: „9 von 10 Beschäftigten sind mit ihren Arbeitszeiten zufrieden“

Generalsekretär der WKÖ appelliert an die Gewerkschaft: Irreführende Kampagnisierung einstellen – Neues Arbeitszeitgesetz führt zu mehr Rechtssicherheit

Wien (OTS) – Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Market hat
unter 1000 Arbeitnehmern deren Zufriedenheit mit ihrer Arbeitszeit
abgefragt. Die Ergebnisse präsentierte Karlheinz Kopf,
Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), gemeinsam mit
Market-Geschäftsführer David Pfarrhofer.

87 Prozent der Befragten zeigen sich mit der Lage der Arbeitszeit
– also von wann bis wann sie arbeiten – zufrieden: „Das sind 9 von
zehn Beschäftigten“, hielten Kopf und Pfarrhofer fest. 82 Prozent
sind mit dem Ausmaß ihrer Arbeitszeit zufrieden. Ganze drei Viertel
der befragten Arbeitnehmer sehen Vorteile in der Flexibilisierung der
Arbeitszeit.

Bezüglich einer Änderung der eigenen Arbeitszeit – also dem
Erleben am eigenen Arbeitsplatz – gefragt, sieht die weitaus
überwiegende Mehrheit keine Änderung der eigenen Arbeitszeit durch
das neue Arbeitszeitgesetz. Lediglich 4 Prozent geben an, dass sich
etwas geändert hat. Und bei genauerem Nachfragen kommt man auf nur
2,2, Prozent, die sagen, nun länger zu arbeiten.

WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf dazu: „Die in den Betrieben
tagtäglich gelebte Praxis der einvernehmlichen Vereinbarungen
zwischen Arbeitgebern und –nehmern wurde mit dem neuen
Arbeitszeitgesetz aus einer rechtlichen Grauzone geholt und auf
sichere Beine gestellt.“

Er appelliert daher an Gewerkschaft und Arbeiterkammer: „Beenden
Sie daher die irreführende Kampagnisierung gegen Möglichkeiten,
flexibler zu arbeiten. Kehren Sie wieder auf eine sachliche
Arbeitsebene zurück.“ WKÖ-General Kopf hält aber auch fest: „Verstöße
gegen geltendes Recht werden von uns kritisiert und ganz sicher nicht
toleriert.“ Einzelbeispielen von Verfehlungen stehen 3,8 Millionen
unselbständig Beschäftigte gegenüber, auf die von Seiten der
Arbeitgeber keinerlei Druck ausgeübt wird. Da gelte es, die Kirche im
Dorf zu lassen.

Die „Propaganda“ gegen Möglichkeiten, flexibler zu arbeiten,
bezeichnet Kopf als „nicht faktenbasiert“ und „bedauerlich“. Und sie
zeige „leider Wirkung“: Vor einem Jahr hat eine klare Mehrheit von 58
Prozent die Möglichkeiten, flexibler zu arbeiten positiv beurteilt.
Jetzt tun das nur mehr 39 Prozent. Market-Geschäftsführer David
Pfarrhofer drückt es so aus: „In der Umfrage kommt rüber, dass
flexible Arbeitszeiten wegen der monatelangen politischen
Auseinandersetzung an Sexiness verloren haben.“

Die Sozialpartnerschaft in den Betrieben funktioniere sehr gut, so
Kopf. Die Ergebnisse der Umfragen bei beiden Zielgruppen –
Arbeitgeber und Beschäftigte – deckt sich auch mit internationalen
Erfahrungen, etwa aus Finnland oder Schweden.

In einer gesonderten Erhebung wurde auch die Arbeitgeber-Seite
durch Market abgefragt: Die Unternehmerinnen und Unternehmer sehen
den größten Vorteil im neuen Arbeitszeitgesetz in der gestiegenen
Rechtssicherheit. Für 54 Prozent besteht die größte Auswirkung des
neuen Gesetzes darin, dass sich die gesetzlichen Vorgaben sich nun
leichter einhalten lassen und das Risiko von Strafen sinkt.

Beide Umfragen zeigen jedenfalls, dass die Zusammenarbeit in den
Betrieben gut funktioniert. Zu den aktuell festgefahrenen
Kollektivvertragsverhandlungen in der Industrie hält Kopf fest: Man
hat die Streikkosten von zwei unabhängigen Experten berechnen lassen.
Für die metalltechnische Industrie betragen die Streikkosten bis zu
59 Millionen Euro pro Tag. „Damit schwächen Streiks unsere Betriebe
massiv.“ Das gefährdet in weiterer Folge auch Arbeitsplätze in
Österreich. (PWK780/JHR)

Wirtschaftskammer Österreich
Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit
Abteilingsleiter-Stv. Dr. Rolf Gleißner
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