
Geschäfte mit Katar: „Nur gegen Vorkasse!“
Ansprüche verlaufen im Wüstensand / Deutscher Unternehmer mahnt zur Vorsicht
Berlin (ots) – Vor dem Hintergrund der milliardenschweren Berliner
„Investitionsshow“ des Scheichs von Katar warnen deutsche Unternehmer
vor Enttäuschungen. „Nur gegen Vorkasse!“ ist immer wieder zu hören,
nachdem wiederholt Zahlungsausfälle gemeldet worden waren.
Holger Thorsten Schubart, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe The
Principal, ist einer der von der instabilen Zahlungsmoral Katars
Betroffenen. Er möchte andere Unternehmer, die sich mit Katar
geschäftlich einlassen, vor Schaden bewahren. Der Anlass für
Schubarts Warnung ist das jüngst in Berlin abgehaltene
„Katar-Deutschland-Forum für Business und Investment“, das in einem
Kongresshotel vor großem Publikum und in Anwesenheit von
Bundeskanzlerin Angela Merkel aufwendig inszeniert wurde. Dabei
kündigte der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al Thani,
Investitionen in Höhe von zehn Milliarden Euro innerhalb der nächsten
fünf Jahre in Deutschland an, zahlreiche Absichtserklärungen (MoU)
zwischen katarischen und deutschen Firmen wurden unterzeichnet.
Die Erfahrungen, die Holger Thorsten Schubart mit den Scheichs von
Katar machen musste, stehen jedoch im Kontrast zur Euphorie, die das
Katar-Deutschland-Forum ausstrahlen sollte. Schubart hatte im Jahre
2014 nach mehreren Lokalterminen in Katar einen notariell
beglaubigten, mit Apostille bestätigten und vom Auswärtigen Amt
legalisierten Dienstleistungsvertrag mit dem Herrscherhaus – in dem
Fall mit dem Member of the Royal Family, Nayf Suhaim H. A. Al-Thani –
abgeschlossen. Die Dienstleistung bestand unter anderem in der
finanziellen Koordinierung und Strukturierung eines Megaprojekts auf
Basis katarischer Bankgarantien in der Hauptstadt Doha (Projekt
Booroq City). Durch umfangreiche Dienstleistungen unter Einbeziehung
internationaler Experten wurde letztendlich die Finanzierung durch
ein Schweizer Konsortium sichergestellt. Dafür war mit der
Herrscherfamilie ein Honorar vertraglich vereinbart worden.
Die Garantien wurden aus Katar nicht geliefert, das Honorar und die
Bezahlung umfangreicher Aufwendungen und sonstiger Kosten werden bis
heute von den Kataris zurückgehalten. Schubart sieht sich betrogen:
„Was das Honorar anbelangt, geht es ums Prinzip. Die Kettenreaktion,
die entsteht, wenn der Erste in einer Reihe nicht bezahlt, ist
bekannt. Auch wir müssen unsere Rechnungen gegenüber Dritten bezahlen
und hatten auf Grund des Verhaltens des royalen Familienmitglieds
enorme Herausforderungen zu bewältigen.“
Persönliche Verhandlungen mit dem Ziel einer gütlichen Einigung
verliefen buchstäblich im Wüstensand. Juristische Schritte sind
aufwendig und führen nicht immer zum Erfolg, verursachen jedoch
enorme Zusatzkosten. Daher fühlt sich Schubart verpflichtet, andere
Kooperationspartner zur besonderen Vorsicht zu mahnen und sie vor
solchen negativen Erfahrungen zu warnen. Katar sei momentan kein
verlässlicher Partner und träte gegenüber ausländischen
Vertragspartnern oftmals arrogant auf. Schubart empfiehlt daher
eindringlich, mit Katar grundsätzlich nur gegen Vorkasse
zusammenzuarbeiten.
Im konkreten Fall kündigt Schubart an, sämtliche über den Kosten
liegenden Einkünfte gemeinnützigen Projekten zukommen zu lassen,
sollte es doch noch zu einer Einigung kommen.
Heiko Schulze
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