Landau, Küberl und Schüller zum Welttag der Armen

Wien (OTS) – Caritas Präsidenten bitten um Spenden für
ÖsterreicherInnen in Not und appellieren an die Bundesregierung:
„Menschlichkeit zuerst! Sozialstaat zukunftstauglich gestalten!
Reformieren statt diffamieren!“

Bei einem gemeinsamen Pressetermin in einer pfarrlichen
Lebensmittelausgabestelle für armutsbetroffene Menschen in Wien
nahmen am Freitag zwei ehemalige und der derzeitige Präsident der
Caritas Österreich zu einem aktuellen Thema Stellung: Dem 2. Welttag
der Armen, den Papst Franziskus für kommenden Sonntag ausgerufen hat.
„Es geht um die Not von Menschen hier bei uns in Österreich, aber
auch darüber hinaus weltweit“, betonte Helmut Schüller zu Beginn.
„Und es geht um die Frage, wie wir mit Menschen in Not umgehen:
Gewinnen Verächtlichmachung und das Ausschließen von
armutsbetroffenen Menschen die Oberhand oder gelingt es uns als
Gesellschaft, auch in Zukunft zusammenzustehen und die Schwächsten
nicht zu vergessen? Stärken wir die Empathie und Hoffnung oder nähren
wir Angst und Neid in unserer Gesellschaft? Wenn wir von Armut
sprechen, reden wir von arbeitslosen Menschen ebenso wie von
armutsbetroffenen Männern, Frauen und Kindern. Als Caritas wollen wir
für eine Sprache des Zusammenhalts werben. Denn wer diese Sprache
spricht, baut mit an einer zukunftstauglichen Gesellschaft. Wir
würden uns wünschen, dass auch in der Politik wieder verstärkt das
Motto gilt: Menschlichkeit zuerst!“

„Kein Hartz IV für Österreich“

Michael Landau ging in seinem Statement auf die aktuelle
Armutsentwicklung in Österreich ein: „Die Wirtschaft wächst. Die
Arbeitslosigkeit geht zurück. Doch gerade, weil es uns gut geht,
dürfen wir uns nicht damit abfinden, dass es auch in unserem Land
Menschen gibt, denen es nicht gut geht. Armut ist auch in unserem
Land ein Stück weit Realität.“ Landau verwies auf offizielle Daten
der Republik, wonach knapp 430.000 Menschen in Österreich als
manifest arm gelten. Mehr als 200.000 Männer, Frauen und Kinder leben
darüber hinaus in Wohnungen, die sie nicht angemessen warm halten
können. Und knapp 100.000 Kinder sind in Österreich auf Mittel aus
der Bedarfsorientierten Mindestsicherung angewiesen. „Wenn die
Bundesregierung nun eine Reform der Mindestsicherung ankündigt und
darüber hinaus plant, die Notstandshilfe in der jetzigen Form
abschaffen zu wollen, sollte sie diese Männer, Frauen und Kinder vor
Augen haben: Ziel einer jeden Reform muss sein, dass es den Menschen
nach dieser Reform besser geht und nicht schlechter. Wir sind
überzeugt: Mit Kürzungen bei der Mindestsicherung lässt sich das
Budget nicht sanieren. Und mit einer Abschaffung der Notstandshilfe
wird die Not der Menschen nur größer – das hat Hartz IV in
Deutschland leidvoll bewiesen. Reformieren: ja! Diffamieren: Nein!
Wir müssen die Armut bekämpfen und nicht armutsbetroffene Menschen.“

Mehr Hilfe vor Ort

Franz Küberl sprach von der internationalen Dimension des
Welttages der Armen: „In einer Zeit der nationalstaatlichen
Kraftmeierei wollen wir hier und heute für internationale
Zusammenarbeit, für Zusammenhalt und mehr Hilfe vor Ort werben.
Globale Fragen erfordern europäische und globale Antworten“, so
Küberl, der gleichzeitig betonte: „Der Weg der internationalen
Zusammenarbeit war in den vergangenen Jahrzehnten sehr erfolgreich:
So ist die Kindersterblichkeit etwa deutlich gesunken. Zwar sind
längst nicht alle Probleme gelöst, doch die Richtung stimmt“, so
Küberl. „Wer diesen Weg der internationalen Solidarität nun Schritt
für Schritt verlässt, läuft Gefahr, die Not von Menschen zu
vergrößern. Darüber hinaus ist klar: Ein Europa, das seine Bürger
schützen will, muss auch Menschen jenseits unserer Grenzen Hoffnung
und Perspektiven geben. Die Welt ist klein geworden. Wir wissen heute
viel mehr voneinander, dieses Wissen um das Leben, um die Nöte der
anderen, nimmt uns auch in die Pflicht zu helfen, wenn wir denn die
Möglichkeiten dazu haben. Es kann uns nur dann gut gehen, wenn es
auch unseren Nachbarn gut geht.“ Landau, Küberl und Schüller
forderten an dieser Stelle einmal mehr, ein deutlich stärkeres
Engagement Österreichs in der Hilfe vor Ort: „Wir haben genug schöne
Sonntagsreden gehört. Diesen Reden sollten endlich Taten folgen!“

So hilft die Caritas armutsbetroffenen Menschen in Österreich –
bitte spenden Sie!

Die Caritas ist für armutsbetroffene und obdachlose Menschen oft
die letzte Anlaufstelle, wenn es alleine nicht mehr geht. Sie wissen,
dass sie bei der Caritas Unterstützung bei ihrem täglichen Kampf um
ein gutes Leben finden. In diesen Einrichtungen hilft die Caritas im
Detail armutsbetroffenen Menschen in Österreich:

41 Einrichtungen für Wohnungslose und Obdachlose mit 1.793 Schlaf-/Wohnplätzen
25 Einrichtungen für ambulante Beratung, Ausspeisung und medizinische Betreuung
12 Mutter-Kind-Häuser mit 252 Wohnplätzen
36 Sozialberatungsstellen geben notleidenden Menschen in Österreich Rat und Unterstützung. 65.457 Menschen wurden hier im Jahr 2017 betreut.
103 Beschäftigungsprojekte bieten insgesamt 1.253 Arbeitsplätze für langzeitarbeitslose Menschen.
Die Caritas bittet dringend um Spenden!

Caritas-Spendenkonto

Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560, BIC GIBAATWWXXX

Kennwort: Inlandshilfe

Online-Spenden: [www.caritas.at/inlandshilfe]
(http://www.caritas.at/inlandshilfe)

15 Euro ermöglichen einem Obdachlosen die Übernachtung in einer
Notschlafstelle

20 Euro schenken einer armutsbetroffenen Jungmama die
Erstausstattung für ihr Baby.

30 Euro helfen Menschen in Notsituationen mit Heizkostenzuschüssen
und Energieberatung.

Margit Draxl,
margit.draxl@caritas-austria.at
Tel. 43-664-82 66 920

Martin Gantner,
martin.gantner@caritas-wien.at
Tel. 43-664-889 52 760

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