Eklat um Security-Mitarbeiter offenbart Missstände im Sicherheitsgewerbe
vida-Hebenstreit: „Nur Top-Ausbildung sichert Fachkräfte“
Wien. (OTS) – „Der jüngste Eklat rund um einen Security-Mitarbeiter
im Parlament zeigt einmal mehr, wie groß der Handlungsbedarf und die
vielen Missstände im privaten Sicherheitsgewerbe sind“, so Roman
Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida. „Eine klare Trennung
zwischen Staat und Privataufträgen, bessere Ausbildung und laufende
Weiterbildung im privaten Bewachungsgewerbe sind längst überfällig.
Wenn der Staat sicherheitsrelevante Aufgaben ausgliedert, kann es
nicht sein, dass auf Qualität verzichtet wird“, betont Hebenstreit.
Klare Regeln für Auslagerungen
Auslagerungen an private Firmen haben immer nur das Ziel, dass
Dienstleistungen billiger werden, Sozial- und Qualitätskriterien
bleiben dabei oft auf der Strecke: „Wir brauchen qualifizierte
Fachkräfte. Die bekommen wir nur über entsprechende Schulung und
natürlich auch entsprechende Entlohnung. Derzeit ist es aber so, dass
sich quasi jeder bewerben kann und dann wenig bis gar nicht
eingeschult wird. Sicherheit wird dem Preisdiktat geopfert“, warnt
der vida-Vorsitzende. „Damit muss Schluss sein. Ich erwarte mir einen
ordentlichen Einkommensschub bei den kommenden KV-Verhandlungen. Die
Metaller haben es vorgemacht und erhöhen die untersten Lohngruppen um
bis zu 4,3 Prozent. Das ist ein guter Richtwert!“, sagt der
Gewerkschafter.
Ständige Überprüfungen
Hebenstreit verweist darauf, dass es für das Bewachungsgewerbe in
der Gewerbeordnung keine Vorgaben zur Ausbildung der MitarbeiterInnen
gibt. „Seitens der Sozialpartner gibt es dazu einen Vorschlag, der
sich mit der Eignung der ArbeitnehmerInnen beschäftigt. Dieser muss
nur rasch umgesetzt werden. Zudem gilt sicherzustellen, dass
ausreichend Personal mit laufenden Weiterbildungen für die Prüfung
zur Verfügung steht. Nur so kann die derzeit hohe Personalfluktuation
im Bewachungsgewerbe auch ausreichend kontrolliert werden“, so der
vida-Vorsitzende.
Gesetz für Sicherheitsdienstleistungen überfällig
Abschließend unterstreicht Hebenstreit, „dass nur mit klaren
gesetzlichen Regelungen sichergestellt werden kann, welche Aufgaben
zu welchen Bedingungen an private Sicherheitsdienste ausgelagert
werden dürfen. Mit einheitlichen Ausbildungs- und
Qualitätsvorschriften hätten auch Lohn- und Sozialdumping in diesem
Bereich ein Ende.“
Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Peter Leinfellner
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