IGGÖ-Olgun: “Diskriminierung fester Bestandteil der Regierungspolitik”

Wien (OTS/IGGÖ) – Nachdem die FPÖ vergangene Woche mit dem
rassistischen Video zum Thema “Foto auf der e-Card” ihre
menschen-verachtende Geisteshaltung wieder einmal an den Tag gelegt
hat, setzt man diesen Weg nun mit einem politischen Ablenkungsmanöver
und Schnellschuss fort, um von den tatsächlich relevanten Themen
abzulenken. Dass hier auf dem Rücken von Kindern populistische und
ausgrenzenerische Politik betrieben wird, zeigt wie schamlos und
letztklassig die FPÖ in diesem Zusammenhang vorgeht. “Kein Mädchen
und keine Frau, unabhängig von ihrem Alter, darf gezwungen werden ein
Kopftuch zu tragen”, stellt İbrahim Olgun fest und ergänzt
zeitgleich: “Genauso wenig dürfen Mädchen gezwungen werden, ihr
Kopftuch abzulegen. Beide Zwänge und Verbote entstammen nämlich dem
selben bevormundenden Ursprung. Die Geisteshaltung, die hier
insbesondere von vielen Männern proklamiert wird, Mädchen und Frauen
vorzuschreiben, was sie zu Tragen haben, ist innerhalb unserer
aufgeklärten Gesellschaft nicht vertretbar.”

Diese Regierung spart auf der einen Seite in Sachen Integration an
allen Ecken und verkauft auf der anderen Seite Verbote gegenüber
Musliminnen und Muslimen als Integrationsmaßnahmen. Von einem
Gesamtkonzept im Bildungs- und Integrationsbereich ist keine Spur.
“Ich bin davon überzeugt, dass die österreichische Bevölkerung dieses
unehrliche Schauspiel, das von der ÖVP scheinbar voll-umfänglich
mitgetragen wird, durchschauen wird”, konstatiert der Präsident der
IGGÖ. “Der Umstand, dass Teile der Opposition dieser politischen
Scharade auf den Leim gehen und in diesem Zusammenhang
Gesprächsbereitschaft signalisieren, ist äußerst bedauerlich. Der FPÖ
geht es nämlich nicht um das Kindeswohl oder um ein besseres
Miteinander in der Schule. Vielmehr versucht man Mädchen zu
instrumentalisieren, um die Stimmungsmache gegen die muslimische
Community noch weiter anzuheizen.”

Die Position der Glaubensgemeinschaft ist klar: Statt Symbol- und
Scheinpolitik zu betreiben, sollte man endlich gemeinsam an Lösungen
arbeiten und in einen konstruktiven Dialog mit
EntscheidungsträgerInnen, ExpertInnen und Betroffenen treten. Die
IGGÖ hat schon mehrfach davor gewarnt, dass es nicht zielführend ist,
Musliminnen und Muslime durch strukturierte Ausgrenzung an den Rand
der Gesellschaft zu drängen. Das führt sicherlich nicht zu einem
besseren Miteinander, sondern vielmehr zu Segregation dieser
Bevölkerungsgruppe. “Vielleicht beabsichtigt die Bundesregierung
durch diese Art von Politik ja genau dies. Eine derartige
Ungleichbehandlung der muslimischen Bevölkerung kann und darf nicht
toleriert werden”, stellt Olgun abschließend in den Raum und verweist
auf etwaige juristische Schritte, die seitens der IGGÖ in naher
Zukunft ins Auge gefasst werden.

İbrahim Olgun
Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich

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