Sozialversicherung setzt sich für Inklusion chronisch erkrankter Kinder und Jugendlicher ein

Zwei bis fünf Kinder pro Schulklasse leiden an einer chronischen Erkrankung. Hauptverband beleuchtet die täglichen Herausforderungen betroffener Kinder, Eltern und Lehrer.

Wien (OTS) – In Österreich leben mehr als 197.000 Kinder und
Jugendliche mit chronischen Erkrankungen wie Asthma, Allergien,
Diabetes oder Rheuma. Das sind immerhin zwei bis fünf Kinder pro
Schulklasse. Der Sozialversicherung ist Kinder- und Jugendgesundheit
ein wichtiges Anliegen. Mit dem 5. Symposium zur Kinder- und
Jugendgesundheit am 20. November möchte der Hauptverband dafür
sensibilisieren, dass chronische Erkrankungen nicht nur Thema älterer
Menschen sind, sondern auch den Alltag von Kindern und Jugendlichen
bestimmen können. Besonders in der Schule sind diese auf ein
Miteinander angewiesen, um einen gleichen Zugang zur Bildung zu
haben. Das vorgezogene Pressegespräch beleuchtet die
Herausforderungen, die diese Kinder tagtäglich bewältigen müssen und
welche gemeinsame Absprachen und Vorkehrungen es bereits in Schulen
dazu gibt.

„Kinder mit chronischen Erkrankungen sind meist medizinisch gut
versorgt, weshalb die Mehrheit problemlos am Schulalltag teilnehmen
kann“, betonte Alexander Biach, Vorstandsvorsitzender des
Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger.
„Allerdings weisen betroffene Kinder oft subtile, nicht sofort
bemerkbare Probleme in der kognitiven, aufmerksamkeitsbezogenen und
oder sozio-emotionalen Entwicklung auf. Auch wenn diese keinen
sonderpädagogischen Förderbedarf benötigen, erschweren diese Probleme
den Schulalltag. Dafür wollen wir mit dem morgigen Kinder- und
Jugendgesundheitssymposium sensibilisieren und zu einem Gespräch
aller Betroffenen – Kinder und Jugendliche, Eltern, Lehrer und
Schulärzten – auf Augenhöhe einladen.“

„Wir unterstützen unsere betroffenen Kinder und Jugendlichen in
der Schule in vielfacher Hinsicht“, so Gabriele Eder-Lindinger,
Direktorin des BG und BRG Wien III Boerhaavegasse. Dies geschieht
z.B. in Form von Lehrerfortbildungen zum richtigen Umgang mit Kindern
mit ADHS, mit Supportstunden für Kinder mit Asperger-Syndrom, durch
Kooperation mit Spitälern bei notwendig gewordener stationärer
Aufnahme von Kindern. „Was wir vor allem brauchen, sind zwei Dinge:
einen offenen Umgang mit den verschiedenen gesundheitlichen
Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen, damit wir rechtzeitig
Maßnahmen ergreifen können. Und an mehreren Tagen in der Woche
zusätzlich zur Schulärztin eine Schulpsychologin, die mit ihrer
Professionalität allen Betroffenen, also den Kindern, den Lehrerinnen
und Lehrern und den Eltern hilft, die psychische Dimension von
Krankheiten zu erkennen und darauf einzugehen.“

Da sich in den letzten Jahrzehnten die medizinische Versorgung
stetig verbessert hat, ist heute eine Integration chronisch
erkrankter Menschen in ein alltägliches Leben möglich geworden.
„Jugendliche Patienten mit chronischen Erkrankungen brauchen
rechtzeitig professionelle Unterstützung, um für den
Betreuungswechsel in die Erwachsenenmedizin gut vorbereitet zu sein“,
betonte Caroline Culen, Klinische und Gesundheitspsychologin. Dafür
gibt es in Österreich derzeit nur Einzelinitiativen. Culen erläuterte
anhand von Pilotprojekten die Herausforderungen, Chancen und
Hindernisse für diesen Übergangsprozess.

Das 5. Kinder- und Jugendgesundheitssymposium zum Thema Inklusion
von Kindern und Jugendlichen mit chronischer Erkrankung!“ findet
morgen Dienstag, den 20. November von 9 bis 16 Uhr in der
Pensionsversicherungsanstalt, Friedrich-Hillegeist-Straße 1, 1020
Wien, statt.

Die Sozialversicherung hat gemeinsam mit den
Krankenversicherungsträgern ein Maßnahmenpaket 2020 entwickelt, das
besondere Schwerpunkte in Rahmen der Prävention und der integrierten
Versorgung für Kinder und Jugendlichen enthält. Damit zusammenhängend
besteht auch ein Kooperationsübereinkommen mit der Österreichischen
LIGA für Kinder- und Jugendgesundheit. 2019 wird das Thema
Information und Aufklärung hinsichtlich chronischer Erkrankungen von
Kindern und Jugendlichen insbesondere auch im schulischen Bereich
forciert. Ein weiteres Schwerpunktthema wird Diabetes 1 sein. Im
kommenden Jahr widmet sich das Symposium der Sozialversicherung zur
Kinder- und Jugendgesundheit dem Thema seelische Gesundheit.

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-,
Unfall-und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung
garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und
Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere
Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen
(Versicherte und mitversicherte Angehörige) anspruchsberechtigt.

Hauptverband der österr. Sozialversicherungsträger
(++43-1) 71132-1120
presse@sozialversicherung.at
http://www.hauptverband.at

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