Robert Sommer erhält Preis der Stadt Wien
Der AUGUSTIN-Mitbegründer und langjährige Redakteur wird in der Kategorie Volksbildung prämiert
Wien (OTS) – Im Zuge der Verleihung der Preise der Stadt Wien am
morgigen Mittwoch wird auch der AUGUSTIN-Mitbegründer Robert Sommer
im Wiener Rathaus ausgezeichnet. Er nimmt den Preis in der Kategorie
Volksbildung aus den Händen von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler
(SPÖ) entgegen. Robert Sommer war an der Gründung des AUGUSTIN im
Jahr 1995 federführend beteiligt und ist bis zu seiner Pensionierung
vor zwei Jahren als Redakteur der Straßenzeitung tätig gewesen.
Zwtl.: Anfänge in der Volksstimme
Seine ersten journalistischen Gehversuche hat der 1951 in
Niederösterreich geborene Sommer bei der kommunistischen Tageszeitung
Volksstimme unternommen. Von 1973 bis zu ihrer Einstellung im Jahr
1990 war er dort erst als Redakteur, zuletzt als Leiter der
Lokalredaktion tätig. Nach einem Intermezzo als freier Journalist
begründete er 1995 den AUGUSTIN als eine der ersten Straßenzeitungen
Österreichs mit. Sommer: «Zu dieser Zeit erfuhren wir, dass es in
einer ganzen Reihe von Städten Straßenzeitungen gab. Wir dachten uns:
Wenn das in München geht, dann müsste es eigentlich auch in Wien
funktionieren. So ist die Idee zum AUGUSTIN entstanden.»
Zwtl.: Aus Wien nicht mehr wegzudenken
Seither wird das 48-seitige Blatt von Menschen in prekären
Lebenssituationen auf den Straßen Wiens und im Wiener Umland um 2,50
Euro verkauft. Davon bleiben dem Verkäufer bzw. der Verkäuferin 1,25
Euro. Mit den anderen 1,25 Euro werden die Sozialarbeit, die
Redaktion und sämtliche Aktivitäten (Fußball, Chor, Theater,
Deutschkurs, u. a.) des Vereins finanziert. Das unabhängige Sozial-
und Medienprojekt erhält keinerlei Förderungen. Die Zeitung liefert
einen kritischen Blick auf das politische und kulturelle Geschehen
der Bundeshauptstadt, bietet aber auch Satire, Rätsel und einen
Literaturteil. Rund 300 Kolporteur_innen verkaufen derzeit um die
22.000 Exemplare alle 14 Tage. Aus Wien ist der AUGUSTIN nicht mehr
wegzudenken.
Zwtl.: Der AUGUSTIN bleibt widerständig
Nach 427 Nummern und fast 22 Jahren «stolperte» Sommer, wie er
dazumal selber schrieb, im Dezember 2016 «beruhigt in die Rente».
Nach wie vor ist er allerdings mit politischen Essays,
Buchbesprechungen und Ausstellungsrezensionen als gern und regelmäßig
gelesener Autor vertreten. Darüber hinaus schreibt er derzeit an
seinen sämtlichen Erinnerungen. «Alles was mich je im Leben
interessiert hat, schreibe ich auf. Jeden Tag ein Kapitel», so Sommer
zuletzt in «seiner» Zeitung. Für den AUGUSTIN gratuliert Andreas
Hennefeld dem Preisträger: «Wir alle, ob in der Redaktion, im
Vertrieb, bei AUGUSTIN TV oder Radio AUGUSTIN, freuen uns sehr mit
und für Robert. Sein Beitrag an der Gründung und weiteren Entwicklung
unseres Projekts ist nicht hoch genug einzuschätzen». Und weiter:
«Dem, wofür Robert steht, werden wir auch weiterhin treu bleiben: Wir
werden redaktionell und in der Sozialarbeit kritisch, widerständig
und unkorrumpierbar bleiben. Und ‹die Vision der Gleichheit mitten in
einem System der tiefwurzelnden Ungleichheit› (Sommer) nicht
aufgeben», so Hennefeld abschließend.
Claudia Poppe
E-Mail: strawanzerin@augustin.or.at
Tel. 0650/900 1100
www.augustin.or.at
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