Tag der Kinderrechte – Czernohorszky: „Wiener Kinder- und Jugendhilfe schützt Kinderrechte!“
Besorgnis über drohende Kinderarmut durch Maßnahmen der Bundesregierung – Projekt „Werkstadt Junges Wien“ stärkt die Mitsprache von Kindern
Wien (OTS) – „Kinder und Jugendliche brauchen besonderen Schutz,
daran sollten wir uns – auch 29 Jahre nach der Unterzeichnung der
UN-Kinderrechtskonvention – immer wieder erinnern“, betonte heute der
Wiener Bildungs- und Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky anlässlich
des „Tages der Kinderrechte“ heute Dienstag.
Österreich habe 2011 mit dem Beschluss des
“Bundesverfassungsgesetzes über die Rechte von Kindern” einen sehr
wichtigen Schritt gesetzt: „Darin sind wesentliche Rechte von Kindern
– so unter anderem ein allgemeiner Anspruch auf Schutz und Fürsorge,
Kindeswohl und Partizipation, das Verbot von Kinderarbeit und Gewalt
oder ein Diskriminierungsverbot von Kindern mit Behinderung –
festgeschrieben“, so Czernohorszky.
Diese Rechte gelte es aber laufend mit Leben zu erfüllen: „In Wien
setzen wir uns mit der Kinder- und Jugendhilfe – MA11 täglich für die
Wahrung der Kinderrechte ein“, so Czernohorszky. „Die MA 11 ist
aufmerksam gegenüber Unrecht an Kindern, schützt bei Gewalt, sichert
Unterhalt und unterstützt Eltern, damit sie ihre verantwortungsvolle
Aufgabe bestmöglich erfüllen können.“
Zwtl.: Kontakt mit 11.000 Familien jährlich
So werden in den Familienzentren der MAG ELF jährlich rund 9000
Eltern beraten. Mit rund 11.000 Familien jährlich wird Kontakt
aufgenommen, um zu klären, ob es den Kindern zu Hause gut geht oder
ob Schutz und Unterstützung nötig sind. 3.000 Familien werden
jährlich über einen längeren Zeitraum betreut. Eltern und Kinder
werden unterstützt, damit sie gut zusammen leben können. Mehr als
1.000 Kinder brauchen jedes Jahr sofortigen Schutz in einem
Krisenzentrum oder bei Krisenpflegeltern. Rund 600 Kinder können
wegen anhaltender Gefährdung nicht in ihren Familien bleiben und
finden Sicherheit und fachkundige Betreuung in einer Pflegefamilie
oder einer Wohngemeinschaft
Zudem werden jedes Jahr rund 42 Mio an Unterhaltsgeldern für
Kinder durchgesetzt. „Das ist ein wesentlicher Beitrag für die
wirtschaftliche Sicherheit und Armutsbekämpfung der Kinder“, so
Jürgen Czernohorszky. „Weiters stellen auch mehr als 3.000 Kontrollen
in Kinderbetreuungseinrichtungen sicher, dass die Kinder sicher und
professionell betreut und gefördert werden!
Zwtl.: Bundesregierung gefährdet Kinderrechte
Demgegenüber setze die Bundesregierung Maßnahmen, die Kinderrechte
massiv gefährden: „So bedeuten die geplanten Verschärfungen in der
Mindestsicherung für Kinder jedenfalls noch mehr Ausgrenzung in
zahlreichen Lebensbereichen“, so Jürgen Czernohorszky. „Das reicht
von Ausflügen und Kindergeburtstagen, an denen Kinder nicht mehr
teilnehmen können, über mangelhafte Kleidung bis hin zur fehlenden
Jause.“
Die Folgen für die Kinder seien schwerwiegend: „Die soziale
Stigmatisierung führt zu Scham aufgrund von Mangel an Zugehörigkeit
und letztendlich zu psychischen, emotionalen und physischen
Beeinträchtigungen“, so Czernohorszky. „Das bedeutet: Armut ist nicht
nur mit materiellen Entbehrungen verbunden, sondern grenzt die
Betroffenen aus, schränkt ihre sozialen Kontakte sowie
Bildungschancen ein und belastet sie gesundheitlich!“
Weiters dürfe es auch bei einer „Verländerung“ der Kinder- und
Jugendhilfe nicht zu einer Verschlechterung der Standards in
einzelnen Bundesländern kommen: „Denn Kinder- und Jugendrechte müssen
österreichweit gewahrt bleiben!“ so Czernohorszky.
Zwtl.: Recht auf Mitsprache: Wien startet großen Kinder- und
Jugendbeteiligungsprozess
Mitsprache ist kein Privileg, sondern ein Recht. Wie in der
Kinderrechtskonvention festgelegt, sollen alle Kinder und Jugendliche
„als Personen ernst genommen und respektiert und ihrem Alter und
Reife gemäß in Entscheidungen einbezogen werden.“
Die Stadt Wien nimmt dieses Recht ernst. „Wir sehen Kinder und
Jugendliche als Expertinnen und Experten für ihre eigenen Anliegen“,
so Czernohorszky. Die Stadt Wien hat bereits viele Möglichkeiten für
Kinder und Jugendliche geschaffen, sich an Stadt-Belangen zu
beteiligen.
Das Anfang 2019 startende Beteiligungsprojekt „Werkstadt Junges
Wien“ geht einen großen Schritt weiter. In mindestens 500 Workshops
in der ganzen Stadt werden über 10.000 Kinder und Jugendliche
gefragt, was aus ihren Augen an der Stadt gut oder weniger gut ist,
was sie anders haben wollen und wie ihre Stadt in Zukunft sein soll.
Die Ergebnisse der „Werkstadt“ fließen in eine stadtweite Kinder- und
Jugendstrategie.
„Das groß angelegte Projekt soll dazu beitragen, dass alle Kinder und
Jugendlichen in Wien wissen, dass sie gehört werden und ihre Meinung
zählt“, betont Czernohorszky abschließend.
Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
+43 1 4000 81446
michaela.zlamal@wien.gv.at
Philipp Lindner
Mediensprecher StR Jürgen Czernohorszky
+43 1 4000 81853
philipp.lindner@wien.gv.at
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