Wiener NEOS lehnen neue Bauordnung ab, sehen „vertane Chance“

Wien (OTS/RK) – Anstatt die knapp hundert Jahre alte Wiener
Bauordnung „komplett neu zu denken“, sei bei ihrer anstehenden
Novellierung lediglich „im Kleinen“ gearbeitet worden; leistbares
Wohnen sei mit der neuen Bauordnung jedenfalls nicht garantiert.
Nicht nur aufgrund dieser „vertanen Chance“ werden die Wiener NEOS im
kommenden Landtag am Donnerstag gegen das Gesetz stimmen. Das haben
NEOS-Klubobmann Christoph Wiederkehr und Gemeinderat Thomas Weber
heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz angekündigt.

Vorrangig kritisierten Wiederkehr und Weber die „rot-grüne
Mogelpackung“ bei der neuen Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“.
Einerseits würden Bauträger „gezwungen“, zwei Drittel der
Wohnungs-Neubauten als leistbare, geförderte Wohnungen zu errichten;
gleichzeitig kürze die Stadt die entsprechenden Fördermittel. Nach
Wiederkehrs Berechnungen entstehe demnach ein „Finanzierungs-Delta“
an 42 Millionen Euro über die kommenden vier Jahre.

Es seien die hohen Baukosten, welche sich auf die Wohnpreise
niederschlugen, sagte Gemeinderat Weber. In der Hinsicht sei die
Verpflichtung, einen PKW-Stellplatz pro 100 Quadratmeter zu
errichten, ein Kostentreiber; diese Stellplatz-Verordnung gehöre
gestrichen. Würde die Widmungskategorie „Gemischtes Baugebiet“
entsprechend „zeitgemäß“ ausgelegt, ließen sich 700.000 Quadratmeter
leerstehende Büro- und Betriebsflächen für Wohnzwecke mobilisieren.
Dass die Arbeiterkammer eine Senkung der Wohnungs-Mindestgröße auf 25
Quadratmeter ebenso aus der Novelle „herausreklamiert“ habe wie die
Aufhebung des Trennens von WC und Bad, trage ebenfalls nicht zu
günstigeren Wohnpreisen bei, sagte Weber.

Weitere Informationen: NEOS-Rathausklub, Tel. 01/4000-81411.
(Schluss) esl

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