Biosimilars auf dem Vormarsch: starker Wettbewerb und großes Marktpotenzial

Biopharmazeutika: Marktvolumen von rund 380 Millionen Euro in Österreich im Jahr 2020 im niedergelassenen BereichnDerzeit 92 verschiedene Biosimilars in fortgeschrittener
EntwicklungnHohes Einsparungspotenzial durch Biosimilars: bis 2021
Einsparungen von rund 320 Millionen Euro in Österreich möglichnBiopharmazeutika sind moderne Arzneimittel und ermöglichen die
Behandlung komplexer Erkrankungen wie Krebs oder
Autoimmunerkrankungen. Sie entstehen in einem hochkomplexen
Herstellungsprozess und sind dementsprechend teuer. Biosimilars sind
biotechnologische Nachfolgepräparate von Biopharmazeutika und
wesentlich günstiger.

Eine Biosimilars-Verbrauchsstudie von 2017 von IQVIA im Auftrag
des Biosimilarsverbandes Österreich hat gezeigt, dass bis 2021 in
Österreich durch den Einsatz von Biosimilars Einsparungen von bis zu
320 Millionen Euro möglich sind. „Darin sind die Einsparungen im
Krankenhausbereich noch gar nicht berücksichtig. Allein in den
letzten sieben Jahren konnten so die Ausgaben im Gesundheitssystem um
100 Millionen Euro reduziert werden. Damit ist das
Einsparungspotenzial in Österreich durch Biosimilars bei Weitem noch
nicht voll ausgeschöpft.“, so Dr. Sabine Möritz-Kaisergruber,
Präsidentin des Biosimilarsverbandes Österreich.

Zwtl.: Viel Potential am Markt, beim Patienten und für unser
Gesundheitssystem

Aufgrund des Patentablaufes von einigen sehr wichtigen Biologika
sind in den letzten drei Jahren vermehrt Biosimilars auf den Markt
gekommen. Derzeit sind über 44 Biosimilars in der EU zugelassen, etwa
92 neue Biosimilars sind aktuell in fortgeschrittener Entwicklung. In
Österreich sind bislang 25 Biosimilars zu 12 Wirkstoffen am Markt
erhältlich, Anfang 2019 werden weitere Biosimilars hinzukommen.

Mit Biosimilars besteht damit eine neue Chance der verbesserten
Patientenversorgung: Durch die geringeren Kosten können Biosimilars
eine Versorgungslücke füllen und mehr Patienten zu niedrigeren Kosten
versorgen. Biopharmazeutika stellen eines der am schnellsten
wachsenden Segmente des Pharmamarktes dar. Biosimilars sind
biotechnologische Nachfolgepräparate von Biopharmazeutika und im
Preis wesentlich günstiger – aber mit gleichwertiger Qualität,
Wirksamkeit und Sicherheit wie ihr Referenzprodukt.

Bis 2020 verlieren zahlreiche Biopharmazeutika ihre Patente, in
Österreich wird das Marktvolumen damit im Jahr 2020 im
niedergelassenen Bereich bei rund 380 Millionen Euro liegen. Dass die
Schwelle von 400 Millionen Euro pro Jahr an Kosten für den
Erstattungsträger nicht durchbrochen wird, ist den Einsparungen durch
Biosimilars zu verdanken.

Allein im Bereich der niedermolekularen Heparine, Wirkstoffe aus
der Gruppe der Antithrombotika, bedeutet das einen Markt von rund 54
Millionen Euro. Hier gibt es derzeit zwei Biosimilars, welche die
Therapiemöglichkeiten erweitern und Einsparungen in Höhe von ca. 50
Millionen Euro kumuliert bis 2021 ermöglichen. Auch in der Behandlung
verschiedener entzündlicher Erkrankungen sind mehrere
Adalimumab-Biosimilars zu erwarten, hier geht es gar um einen Markt
von ca. 100 Millionen Euro Jahresumsatz.

Dennoch ist noch viel Luft nach oben: Immer noch werden bei
gleichwertiger Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit die oft
wesentlich kostspieligeren Referenzbiologika verwendet.

Zwtl.: Vertrauen durch Information

Trotzdem wissen nur die Wenigsten ausreichend über Biosimilars
Bescheid. „Biosimilars sind noch nicht hinreichend bekannt und es
gibt immer noch Vorbehalte hinsichtlich ihres Einsatzes – sowohl bei
der Ärzteschaft als auch bei den Patienten. Wir müssen das Vertrauen
in Biosimilars noch weiter stärken und sowohl Patienten, als auch
Ärzte, Apotheker, und Krankenkassen über die Vorteile und Sicherheit
von Biosimilars aufklären. Seit der ersten Zulassung 2006 wurde etwa
noch kein einziges Biosimilar vom Markt genommen. Es gab auch
keinerlei Signale, welche die ausgezeichnete Qualität, Wirksamkeit
und Sicherheit dieser hochwertigen, innovativen Arzneimittel in Frage
gestellt hätten.“, so Möritz-Kaisergruber.

Der Switch vom Referenzprodukt auf ein Biosimilar kann, wie auch
von der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit) befürwortet, unter entsprechender Kontrolle
durch den behandelnden Arzt erfolgen. Dazu wird immer wieder auf die
randomisierte und kontrollierte NOR-SWITCH Studie von 2017 verwiesen.
Im Zuge dieser Studie konnte gezeigt werden, dass die Umstellung des
Referenzarzneimittels auf das Biosimilar mit denselben
Therapieergebnissen möglich war – dies bei deutlich geringeren
Kosten.

Zwtl.: Förderung des Einsatzes von Biosimilars

Das österreichische Gesundheitssystem kann durch den gezielten
Biosimilarseinsatz deutlich finanziell entlastet werden. Auch bei
Gleichpreisigkeit muss die Biosimilarsförderung im Sinne eines
nachhaltigen Angebots und erhöhter Versorgungssicherheit fortgesetzt
werden. Die Förderung einer ökonomischen Verschreibungspraxis muss
daher direkt bei der Verordnung ansetzen. Steht ein entsprechendes
günstigeres Biosimilar zur Verfügung, soll jede Neueinstellung auf
das Biosimilar erfolgen. Die Entscheidung über die Therapie liegt
beim behandelnden Arzt in Abstimmung mit dem Patienten.

BiVÖ Get-together: Am 20. November lud der Biosimilarsverband
Österreich unter dem Titel „Biosimilars auf dem Vormarsch – wie
Gesundheitssystem und Patienten von den innovativen
Nachfolge-Arzneimittel profitieren“ zu einem „BiVÖ Get-together“ ein.
Experten aus der Gesundheitsbehörde, Medizin und Pharma diskutierten
bei einer Podiumsdiskussion für welche Krankheiten Biosimilars
eingesetzt werden und waren sich einig, dass eine Umstellung auf
Biosimilars ohne Vorbehalte möglich ist, da man sich der Wirksamkeit
im Vergleich zum Originalprodukt sicher sein kann. In der Diskussion
vertreten waren Univ. Prof. Dr. Michael Freissmuth (Medizinische
Universität Wien), Prim. Univ. Prof. Dr. Felix Keil (Hanusch
Krankenhaus), Dr. Sabine Möritz-Kaisergruber (Biosimilarsverband
Österreich) sowie Prof. Dr. Andrea Laslop (BASG). Moderiert wurde die
Veranstaltung von Dr. Christoph Baumgärtel (BASG).

Zwtl.: Über den Biosimilarsverband

Der Biosimilarsverband Österreich ist die freiwillige
Interessensvertretung der Biosimilarsanbieter und -produzenten.
Biosimilars sind gleichwertige Nachfolgeprodukte von bereits seit
Jahren am Markt zugelassene Biopharmazeutika, deren Patent abgelaufen
ist und damit eine leistbare Alternative für teure Therapien. Unser
Ziel: Patientinnen und Patienten einen Zugang zu innovativen
biopharmazeutischen Arzneimitteltherapien zu ermöglichen, die auch
nachhaltig finanzierbar sind. Unsere Mitglieder sind Amgen GmbH,
Accord Healthcare GmbH, Astro Pharma GmbH, Biogen Austria, Mylan
Pharma, Sandoz GmbH, STADA Arzneimittel GmbH und ratiopharm
Arzneimittel Vertriebs GmbH. Diese Unternehmen deckten 2016 über 85%
des österreichischen Biosimilarsmarktes ab.

Mehr Informationen: [www.biosimilarsverband.at]
(http://www.biosimilarsverband.at)

Für den Biosimilarsverband Österreich
Ute Stocker
ute.stocker@gaisberg.eu
+43 664 88 44 64 26

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