eu2018at: Innovationsfinanzierung in Europa verbessern
Konferenz Innovation Enterprise Vienna 2018 im Zeichen der Finanzierung innovativer Unternehmen
Wien (OTS/BMDW) – Am 21. und 22. November findet in Wien im Rahmen
des österreichischen EU-Ratsvorsitzes die Konferenz „Innovative
Enterprise Vienna 2018 – Access to Finance for Research, Innovation
and SME‘‘ statt. Sie steht ganz im Zeichen der Finanzierung
innovativer Unternehmen. „Eine gute Idee allein sichert noch keinen
internationalen Markterfolg“, sagte Margarete Schramböck,
Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. „Wir
müssen schneller von der Vision zum Produkt kommen, und die
Finanzierung ist hier ein entscheidendes Kriterium. Europas
Unternehmen brauchen die besten Voraussetzungen, und deshalb ist
diese Konferenz zum Thema Innovationsfinanzierung wichtig. Wir wollen
die besten fördern und deren Wachstum beflügeln“, fügte die
Wirtschaftsministerin hinzu.
Die vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
(BMDW) und der Europäische Kommission gemeinsam mit der
Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der
Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisierte „Innovative
Enterprise Vienna 2018“ versammelt Unternehmen, Financiers,
Intermediäre und öffentliche Akteurinnen und Akteure zum gemeinsamen
Gedankenaustausch über künftige Finanzierungsmöglichkeiten für
innovative europäische Unternehmen. Parallel zur Hauptveranstaltung
gibt es im Rahmen der Konferenz erstmals zwei Blöcke zu „Investment
Pitching“, das hochinnovativen Unternehmerinnen und Unternehmern die
Möglichkeit zum systematischen Matching mit Investorinnen und
Investoren bietet. Für den ersten Block zeichnet das global
erfolgreiche österreichische Pitching-Flaggschiff „Pioneers“
verantwortlich, bekannt vor allem durch das jährlich in Wien
stattfindende „Pioneers Festival“. Am zweiten Konferenztag begleitet
„EuroQuity-Pitching“ die Veranstaltungsteilnehmerinnen und
teilnehmer. Das französische Pitching-Format legt seinen Fokus auf
exzellente Projekte, die im Europäischen Rahmenprogramm für Forschung
und Innovation „Horizon 2020“ eingereicht wurden, bei denen aber noch
eine Finanzierungslücke zu schließen ist.
Zwtl.: Europäischer Innovationsrat (EIC) unterstützt bahnbrechende
Innovationen
Im Rahmen von „Horizon 2020“ hilft die Pilotinitiaitve für den
Europäischen Investitionsrat KMU mit radikalen neuen Ideen, ihre
Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. „Die
EIC-Pilotinitiative ist in Österreich eine wahre Erfolgsgeschichte:
Heimische KMU spielen in der Champions League und wir unterstützen
sie dabei gezielt“, so Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der
Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Bisher
wurden knapp 90 Unternehmen (in Phase 1 und Phase 2) mit mehr als 40
Millionen Euro gefördert.
Im nächsten Rahmenprogramm, Horizon Europe (2021-2027), wird der EIC
durch eine neuartige Mischfinanzierung („Blended Finance“) von
Zuschuss- und Eigenkapitalfinanzierung den innovativsten Unternehmen
Europas zu wesentlichen Wachstumssprüngen verhelfen. „Wir begrüßen
die Maßnahmen der EU-Kommission zur Verbesserung der
Finanzierungsmöglichkeiten für innovative Ideen in der nächsten
Finanzplanungsphase. Vor allem in den EIC setzen wir große
Hoffnungen. Es braucht diese Unterstützung, um innovative europäische
KMU fit für den Wettbewerb am herausfordernden globalen Markt zu
machen“, so Bundesministerin Margarete Schramböck. „Als starker
nationaler und europäischer Partner unterstützt die FFG den EIC, um
Innovatoren zu stärken und ihre brillanten Ideen auf den Markt zu
bringen“, betonte Henrietta Egerth.
Eine brandneue Entwicklung im EIC-Kontext ist die Absicht, die
geplante Mischfinanzierungskomponente bereits 2019 und 2020 in einer
erweiterten Pilotmaßnahme zu testen. „Im Juni dieses Jahres forderte
der Europäische Rat die Kommission auf, innerhalb der noch unter
Horizon 2020 verbleibenden Zeit eine erweiterte Pilotinitiaitve zu
bahnbrechenden Innovationen auf den Weg zu bringen. Wir bereiten uns
vor, diese Herausforderung zu meistern, indem wir die laufende
EIC-Pilotinitiative weiterentwickeln, um Innovationen mit hohem
Risiko zu finanzieren und die Expansion europäischer Start ups und
KMU zu gewährleisten. Der zu testende ‚Accelerator‘ würde das ‚Tal
des Todes‘ für Innovatoren mit hohem Risiko, insbesondere im
Deep-Tech-Sektor, überbrücken und ihnen die Finanzmittel
bereitstellen, die sie benötigen, um zu wachsen und ihre Waren und
Dienstleistungen auf die europäischen und internationalen Märkte zu
bringen. Eine derartige Unterstützung fehlt derzeit, wird jedoch
dringend in Europa benötigt, um bei künftigen Innovationswellen
führend zu sein“, erklärte Jean-Eric Paquet, Generaldirektor für
Forschung und Innovation bei der Europäischen Kommission.
Zwtl.: Finanzinstrumente
Der Zugang zu Finanzmitteln ist eine der größten Hürden für die
Wirtschaft. Unter dem derzeitigen mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) hat
die Europäische Kommission mehrere Finanzinstrumente lanciert, wie
zum Beispiel InnovFin und COSME, die unter anderem auch KMU und
innovative Unternehmen unterstützen und von der EIB-Gruppe
bereitgestellt werden. Der Europäische Fonds für strategische
Investitionen (EFSI) hat für zusätzlichen Schwung gesorgt und dazu
beigetragen, Marktlücken zu schließen und Privatinvestitionen zu
mobilisieren. Als Vereinfachung wird der InvestEU Fonds ab 2021
bestehende Finanzinstrumente der EU vereinen, um mit einer EU
Haushaltsgarantie in Höhe von 38 Milliarden Euro Größenvorteile zu
erzielen und um 650 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen zu
mobilisieren.
Zusätzlich zu den bisherigen Finanzierungsformen setzt die EU auf die
Stärkung des Zugangs zu Risikokapital für Innovationen. Sie
unterstützt europäische Risikokapitalmärkte durch die Entfaltung
ihres europaweiten Dachfonds-Programms (Funds-of-Funds, FoF), auch
bekannt als VentureEU. Dank VentureEU werden ausgewählte Fonds sich
zum Ziel setzen, Investitionen in Höhe von bis zu 2,1 Milliarden Euro
zu mobilisieren, um neue Finanzierungsquellen für europäische
Innovatoren aufzutun. Die Manager der beiden ersten europäischen FoFs
werden ebenfalls bei der Konferenz in Wien vertreten sein und darüber
diskutieren, wie die Finanzierung von Innovationen angekurbelt werden
kann.
In Österreich werden die aktuellen Instrumente beispielsweise im
Rahmen einer bereits 20-jährigen erfolgreichen Kooperation zwischen
dem EIF und der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) angeboten.
Mittels einer InnovFin-Rückgarantie des EIF unterstützte die aws
beispielsweise als EU-weit einer der ersten Finanzintermediäre im
Zeitraum 2016 bis 2018 rund 150 besonders innovative Unternehmen mit
Garantien. Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der aws, freute sich,
berichten zu können: „Wir können unsere Instrumente noch attraktiver
gestalten, indem wir sie mit europäischen Mitteln kombinieren. Mit
Rückgarantien der EU Programme können wir beispielsweise höhere
Garantievolumen zu niedrigeren Konditionen anbieten.“ Ein Highlight
der Konferenz ist die Unterzeichnung einer neuen Vereinbarung zur
Erweiterung dieser bereits ausgenützten Rückhaftung um circa 96
Millionen Euro.
Zwtl.: Eurostars
Ein weiteres erfolgreiches Förderprogramm ist „Eurostars“: Es fördert
grenzüberschreitende Kooperationsprojekte im Bereich Forschung und
Entwicklung und ist exklusiv auf innovative KMU ausgerichtet. Hier
stellen die einzelnen Mitgliedstaaten der EU 75 Prozent der
Fördermittel zur Verfügung, die übrigen 25 Prozent werden von der
Europäischen Kommission über Horizon 2020 bereitgestellt. In
Österreich unterstützt die FFG „Eurostars“-Antragsstellerinnen und
-steller mit einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot. In
der Folge wurden österreichischen Organisationen Mittel in Höhe von
rund 22 Millionen Euro zugesagt.
„Forschung und Innovation ist eine der größten und wichtigsten
Herausforderungen für die Verhandlungen im Rahmen der
österreichischen EU-Ratspräsidentschaft. Für uns ist das Programm
‚Horizon Europe‘ ebenso wie die europäische Investitionsfinanzierung
von zentraler Bedeutung. Darum unterstützen wir den Prozess nach
Kräften – auch und gerade mit der Konferenz ‚Innovative Enterprise
Vienna 2018‘“, so Wirtschaftsministerin Schramböck abschließend.
Alle Informationen zu ‚Innovative Enterprise Vienna 2018‘ finden sich
unter https://innoenterprisevienna2018.eu/.
Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort
Felix Lamezan-Salins, B.A.
Pressesprecher der Bundesministerin Margarete Schramböck
+43 664 88 69 23 07 / +43 1 711 00-805128
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