Klimaangepasste Photovoltaik: Österreichisches Leitprojekt erfolgreich abgeschlossen
Das Projekt Infinity erlangte wegweisende Ergebnisse für eine neue Generation von Photovoltaik Systemen
Villach (OTS) – Photovoltaik (PV) Systeme nutzt man weltweit in
unterschiedlichsten Klimazonen – in Wüsten, in tropischen Regionen,
in moderaten Zonen oder im Hochgebirge. Bisher gibt es zur solaren
Energiegewinnung jedoch verbreitet nur Standardsysteme, welche nicht
für die jeweiligen klimatischen Bedingungen optimiert sind.
Das österreichische Leitprojekt INFINITY forschte drei Jahre lang
daran, das gesamte PV System – beginnend bei Materialien, Komponenten
und Prozessen – an unterschiedliche klimatische und regionale
Anforderungen anzupassen.
Unter der Leitung des Forschungszentrums CTR Carinthian Tech
Research, forschten 14 Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft
an klimaangepassten Lösungen um den Energieertrag zu optimieren und
die Systemlebenszeit zu verlängern.
Die Forschungen sind wegweisend und stoßen auf großes
internationales Interesse: Man analysierte über 1.200 klimarelevante
Datensätze von PV Systemen aus aller Welt wie Asien, USA oder
Südamerika. Die Ergebnisse und Optimierungsoptionen wurden weltweit
mit über 60 wissenschaftlichen Publikationen präsentiert, ein Patent
eingereicht. Zudem engagierte man sich auch an global relevanten
Standardisierungsinitiativen.
Projektleiterin Dr. Christina Hirschl vom CTR: „Durch die
Forschungsarbeit haben wir einen Qualitätssprung für die Photovoltaik
erlangt. Die Anlagen wurden klimarelevant optimiert und wir können
klimaspezifische Alterungsvorhersagen und Wartungsempfehlungen für
einzelne Klimazonen treffen.“
Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Klima- und
Energiefonds im Rahmen seines Energieforschungsprogrammes.
Geschäftsführerin DI Theresia Vogel: „Österreichische
Solartechnologien sind global gefragt. Projekte wie Infinity tragen
dazu bei, dass österreichische Innovationen am Weltmarkt – und in
allen Klimazonen – erfolgreich sind und der Standort Österreich
langfristig gesichert wird. Ein weiterer Baustein zur Umsetzung der
#mission2030, der Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung,
ist mit Infinity damit gesetzt.“
Faktoren wie extreme Temperaturen, Feuchtigkeit, Salze, Sand,
Höhenstrahlung oder auch instabile elektrische Netze wirken
langfristig auf PV-Systeme ein und können auf Dauer zu
Ertragsminderungen und einer verkürzten Lebensdauer der Anlagen
führen. „Das Ziel – und gleichzeitig das Einzigartige an diesem
Projekt war es – die ganze Wertschöpfungskette, vom Material, den
Komponenten über die Fertigung bis zur Installation und auch Wartung,
zu analysieren und durch klimabezogene Lösungen zu verbessern“,
betont Hirschl.
Das Forscherteam führte eine umfassende Fehleranalyse durch, um zu
erkennen, wie sich einzelne Materialien, Module und Wechselrichter
für sich und auch als Gesamtsystem in unterschiedlichen Klimazonen
verhalten. Basierend darauf entwickelte man neue Lösungen für alle
Teile des Systems wie Einbettungsmaterialien, Rückseitenfolien,
Zellverbinder, Wechselrichter oder elektrisch leitfähigen Klebstoffe.
Zusätzlich wurden technisch adaptierte und an den Standort angepasste
Richtlinien für ein effektives Monitoring und die Wartung von PV
Systemen erarbeitet.
Horst Sonnleitner, technischer Leiter der weltweit tätigen Firma
ENcome Energy Performance: „Durch die Forschungsergebnisse haben wir
Antworten auf bislang offene Fragen erhalten. Wir haben jetzt
Methoden und Modelle, um an unterschiedlichsten Standorten maximale
Energieerträge zu erzielen.“
INFINITY wurde als kooperatives Forschungsprojekt organisiert und
mit einem Mix aus Forschungsinstitutionen, KMU`s und großen,
international tätigen Unternehmen mit einer Laufzeit von 3 Jahren
(November 2015 bis Oktober 2018) umgesetzt.
Konsortialführung: CTR Carinthian Tech Research AG.
Wissenschaftliche Leitung: AIT Austrian Institute of Technology GmbH
Neun Industriepartner: ENcome Energy Performance, Fronius, Infineon
Technologies Austria, Isovoltaic Solinex, Polytec PT, PVI, PVSV, PVP
Photovoltaik, Ulbrich of Austria
Fünf wissenschaftlicher Partner: AIT Austrian Institute of Technology
GmbH, CTR Carinthian Tech Research, FH Technikum Wien, OFI
Forschungsinstitut für Chemie & Technik, PCCL Polymer Competence
Center Leoben
Neben den technischen Zielen wurde auch eine Innovationskultur
geschaffen, die den Standort Österreich insgesamt stärkt: Das Projekt
„EXTREME“ wurde im Energieforschungsprogramm eingereicht und soll
extreme Einsätze in Wüstengebieten erforschen und beim
österreichischen Leitprojekt „Sustainable Photovoltaics“ fiel bereits
der Startschuss für Forschungen rund um das Thema nachhaltiges
Recyceln von PV Systemen.
Zwtl.: ÜBER DIE CTR
Die CTR gehört als Forschungszentrum für Smart Sensors &
Systemintegration zu den führenden außeruniversitären
Forschungszentren Österreichs. Ziel und Auftrag ist es gemeinsam mit
Unternehmen und Universitäten an integrierten Sensoren, Mikro- und
Nanosystemen zu forschen. Die CTR wurde 1997 gegründet, hat bisher
über 80 Patente realisiert, forscht in regionalen, nationalen und
internationalen F&E Projekten und ist Mitglied der FORSCHUNG AUSTRIA.
CTR Carinthian Tech Research AG
F&E Kommunikation: Birgit Rader-Brunner
Tel.: +43(0)664-4884 712
E-mail: birgit.rader-brunner@ctr.at
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