Nationalrat – Schatz fordert Einkommenstransparenzgesetz

Nussbaum: „Die Politik muss alles tun, um Frauen zu schützen“

Wien (OTS/SK) – Die SPÖ-Abgeordnete Sabine Schatz spricht sich in der
Nationalratsdebatte am Mittwoch über den Gleichbehandlungsbericht für
die Privatwirtschaft für ein Einkommenstransparenzgesetz aus. Der
Bericht zeige deutlich, dass es gang und gäbe sei, dass Frauen bei
den Einkommen in der Privatwirtschaft diskriminiert werden. Die
Zahlen für ihren Heimatbezirk Perg in Oberösterreich: Dort bekommen
Frauen pro Jahr um 14.303 Euro weniger Lohn als Männer – „ein
schnittiger Kleinwagen wird den Frauen jedes Jahr vorenthalten“,
sagte Schatz. ****

„Transparenz ist notwendig, weil dann die Frauen selbst sehen, wo sie
im Vergleich zu ihren KollegInnen stehen“, sagt Schatz. Sie fordert
die Regierungsparteien auf, gemeinsam mit der SPÖ das
Einkommenstransparenzgesetz zu diskutieren.

Die Abgeordnete sieht die 100-Jahrfeiern zur Gründung der Ersten
Republik auch im Zeichen von 100 Jahre Frauenwahlrecht – „das sind
100 Jahre, in denen die Frauen sehr viel zum Positiven bewegt haben,
das ist ein Grund zum Feiern“, so Schatz. Aber sie will nicht noch
einmal 100 Jahre warten, bis es gleichen Lohn für die gleiche Arbeit
gibt, eine Forderung, die schon die ersten Frauen vor 100 Jahren im
österreichischen Parlament erhoben haben.

Die SPÖ-Abgeordnete Verena Nussbaum ging in ihrer Wortmeldung auf
sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ein. Der Bericht der
Gleichbehandlungsanwaltschaft zeigt, dass 96 Prozent der Betroffenen
Frauen sind. „Belästigung am Arbeitsplatz macht ohnmächtig, auch
wegen der Angst um den Arbeitsplatz“, so Nussbaum. Deshalb sei zu
befürchten, dass die Mehrzahl der Vergehen nicht gemeldet werde.

Die breite Aufmerksamkeit, die durch #MeToo für das Problem der
sexuellen Belästigung erzeugt wurde, hält Nussbaum für wichtig und
hilfreich. Frauen trauen sich öfter, sexuelle Belästigung anzuzeigen.
Dafür sprechen laut Nussbaum auch die steigenden Fallzahlen bei den
Anzeigen.

Der Bundesregierung hält Nussbaum allerdings vor, dass sie die Frauen
alleinlasse. Die Regierung erhöhe den Druck am Arbeitsplatz, die
Frauenministerin tue nichts, um mehr Planstellen für die
Gleichbehandlungsanwaltschaft zu bekommen, und ganz aktuell hat sich
die ÖVP-Staatssekretärin Karoline Edtstadler mit dem Rat an Frauen,
die Opfer von Gewalt wurden, hervorgetan, sie sollten früher beginnen
sich zu wehren. Nussbaum: „Die Politik muss alles tun, um Frauen zu
schützen.“ (Schluss) mr/wf/mp

SPÖ-Parlamentsklub
01/40110-3570
klub@spoe.at
https://klub.spoe.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender