Vermittlungsagenturen: VKI-Test bestätigt konsequenten Kurs der Wirtschaftskammer

Spürbar bessere staatliche Förderung der 24-Stunden-Betreuung würde weiteren Qualitätsschub bringen

Wien (OTS) – “Jeder festgestellte Mangel ist zweifellos einer zu
viel”, kommentiert Robert Pozdena, Obmann der zuständigen Fachgruppe
Personenberatung und Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer
Niederösterreich den heute vom Verein für Konsumenteninformation
(VKI) präsentierten Test von Vermittlungsagenturen in der
24-Stunden-Betreuung. “Wir freuen uns aber sehr, dass unsere
Anstrengungen der vergangenen Jahre zu einem deutlichen
Qualitätsschub geführt haben, wie auch der VKI feststellt. Leider hat
sich der VKI gerade einmal 3 % der rund 800 österreichischen
Vermittlungsagenturen angeschaut. Wir hätten uns gewünscht, dass
deutlich mehr Agenturen getestet werden. Der Großteil unserer
Mitglieder leistet nämlich trotz enger finanzieller Spielräume gute
Arbeit. Das sagen jedenfalls die Kundinnen und Kunden: Bei einer
Gallup-Umfrage, die wir letztes Jahr in Auftrag gegeben haben, haben
88 % der Befragten die Arbeit ihrer Vermittlungsagentur mit den
Bestnoten 1 oder 2 bewertet.”

Intensive qualitative Weiterentwicklung

Die Wirtschaftskammer hat in den vergangenen Jahren eine ganze
Reihe von Initiativen gesetzt, um die Dienstleistungen der Agenturen
qualitativ weiterzuentwickeln. 2016 wurde das Gewerbe der
Vermittlungsagenturen im Sinne höchstmöglicher Transparenz von der
Personenbetreuung getrennt. Es wurden strenge, gesetzlich
verbindliche Standes- und Ausübungsregeln eingeführt, die es den
Magistraten bzw. Bezirkshauptmannschaften ermöglichen, gegen Verstöße
konsequent vorzugehen.

Unter www.daheimbetreut.at finden sich verschiedene
Musterverträge, die Wiener und die niederösterreichische Fachgruppe
bieten als spezielle Serviceleistung für ihre Mitglieder zudem an,
Verträge auf Gesetzes- und Regelkonformität zu prüfen.

Zugleich wird in den Kursen im Rahmen der von beiden Fachgruppen
gegründeten PersonenbetreuerInnen-Akademie angehenden und aktiven
Betreuungskräften auch unternehmerisches Grundwissen vermittelt,
sodass sie sich beispielsweise besser darüber im Klaren sind, was es
bedeutet, einen Vertrag abzuschließen.

Wer auf den Preis schauen muss, kann nicht auf Qualität achten

“Der nächste wichtige Schritt”, so Robert Pozdena, “wird das
Gütesiegel für Vermittlungsagenturen sein. Wir gehen davon aus, dass
es im kommenden Jahr vom Sozialministerium ausgerollt wird. Wenn das
Ministerium unseren Vorschlägen folgt, wird das Gütesiegel sowohl für
Kundinnen und Kunden als auch für Personenbetreuerinnen und -betreuer
eine wesentliche Orientierungshilfe bieten und damit helfen, die
letzten schwarzen Schafe vom Markt zu verdrängen.”

“Probleme und Konflikte in der 24-Stunden-Betreuung”, ergänzt
Harald Janisch, Obmann der Fachgruppe Personenberatung und
Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer Wien, “entstehen nicht
selten deswegen, weil betroffene Familien schnell an die Grenzen
ihrer finanziellen Leistbarkeit kommen und nur auf den Preis, aber
nicht auf die nötige Qualität schauen können. Was es im Zuge der
angekündigte Pflegereform daher dringend braucht, ist eine deutlich
bessere staatliche Förderung. Einerseits sollte das Pflegegeld
mindestens ab der Stufe 3 um wenigstens 30 % erhöht werden – was
ohnehin nur der von vielen Seiten geforderten Valorisierung
entspricht. Zugleich sollte auch die Förderung des Sozialministeriums
deutlich erhöht werden. Das würde für einen weiteren Qualitätsschub
sorgen.”

Wirtschaftskammer Wien
Abteilung Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Brigitte Wimmer
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