VKI-Test 24-Stunden-Betreuung

Bringt Licht in den unübersichtlichen Markt der Vermittlungsagenturen

Wien (OTS) – Wer eine Betreuung für Angehörige organisieren muss,
steht vor dem Dilemma, entweder selber zu betreuen, die zu
versorgende Person in ein Heim zu geben oder das Geld für eine
private Personenbetreuung aufzubringen. Der Verein für
Konsumenteninformation (VKI) möchte hier Verbraucherinnen und
Verbraucher unterstützen, Hilfestellung für Betroffene und Fakten
liefern. Dabei geht es um Transparenz, Fairness und Qualität. Der
aktuelle Test von 26 Vermittlungsagenturen für 24-Stunden-Betreuung
soll als Auswahlhilfe in diesem unübersichtlichen Markt dienen. Das
Ergebnis der Untersuchung: Es gibt große Unterschiede in der Qualität
der Agenturen. Details sind ab 22. November im Test-Magazin KONSUMENT
und auf konsument.at nachzulesen.

Schwierige Suche
Rund 800 Agenturen vermitteln in Österreich eine Personenbetreuung.
Sich in diesem großen Markt zurechtzufinden, ist nicht einfach. Eine
Recherche im Internet führt meist nicht zum Ziel, weil vergleichbare
Informationen fehlen. Der VKI wollte wissen, wie es jemandem geht,
der sich an eine Vermittlungsagentur wendet. Zwei Personen haben
dafür 26 Agenturen angerufen. Im ersten Szenario stand der
Betreuungsbedarf unmittelbar bevor, im zweiten Szenario war nicht
absehbar, wann und ob die betreuungsbedürftige Person überhaupt aus
dem Krankenhaus in die häusliche Pflege entlassen würde. Bewertet
wurde neben den Informationen über die Leistungen und Kosten durch
die Agenturen auch die Nachfrage der Agenturen zu Gründen der
Betreuung, ob ein eigenes Zimmer für die Betreuungsperson vorhanden
ist und ob diese einen Führerschein benötigt. Außerdem hat der VKI
die Vermittlungs-, Betreuungs- und Organisationsverträge geprüft.

Information meist gut – Verträge oft schlecht
Grundsätzlich haben die Vermittler die Anrufer gut informiert. Dort,
wo die Betreuung unmittelbar bevorstand, wurde allerdings
umfangreicher informiert als im Testszenario, in dem die
Notwendigkeit einer Betreuung unsicher war. Die Verträge jedoch
zeigten bei vielen Unternehmen Mängel auf. Fast die Hälfte der 21
getesteten Agenturen verwendet Inkassovollmachten – der Lohn für die
Betreuung wird dabei nicht direkt an die Betreuungskraft, sondern an
die Agentur gezahlt. Somit sind die Personenbetreuerinnen von ihr
abhängig und die Kunden geben dadurch auch die Kontrolle aus der
Hand. Agenturen mit Inkassovollmachten in den Verträgen wurden daher
abgewertet. Darüber hinaus prüft der Bereich Recht des VKI derzeit
Klagen gegen unfaire Vertragsklauseln in den gesammelten Verträgen.
Er hat hier große Expertise – in den letzten 10 Jahren konnte der VKI
so insgesamt etwa 1000 Vertragsklauseln in der Pflegebranche
beseitigen.

Testsieger Caritas
Fazit: Testsieger Caritas, Hilfswerk, BestCare24, Pura-Vita und
Volkshilfe 24h Personenbetreuung erreichten ein „sehr gut“, Verein
Pflegegruppe das einzige „gut“. Je zehn Agenturen schnitten mit
„durchschnittlich“ beziehungsweise „weniger zufriedenstellend ab.

Service: Die Testergebnisse gibt es im Dezember-KONSUMENT ab 22.
November und auf konsument.at.

Verein für Konsumenteninformation
Öffentlichkeitsarbeit
01/588 77-256
presse@vki.at
www.vki.at

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