BMASGK veranstaltet Konferenz „Unser Essen – Unsere Gesundheit: Wege zu einem gesunden und nachhaltigen Ernährungssystem in Europa”
Interaktive und interdisziplinäre Konferenz im Rahmen des EU Ratsvorsitzes 2018 heute und morgen in Wien
Wien (OTS/BMASGK) – Europa steht vor dem gesundheitlichen Problem,
dass die Zahl der übergewichtigen und adipösen Menschen immer mehr
zunimmt. Die Folge sind auch ein drastischer Anstieg der Zahlen bei
den Folgeerkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Erkrankungen am
Herz-Kreislauf-System. Ziel der Veranstaltung „Unser Essen – Unsere
Gesundheit: Wege zu einem gesunden und nachhaltigen Ernährungssystem
in Europa” ist ein gemeinsames Interesse zu erwecken für die
Entwicklung eines Fahrplanes „Roadmap“ für ein nachhaltiges und
gesundheitsförderliches Ernährungssystem. Diesen Fahrplan gilt es
dann während der nächsten drei Jahren mit konkrete Lösungsansätze zu
verfolgen.****
Übergewicht ist nicht nur einfach eine Folge von zu viel
Essen, sondern kann auch durch die Zufuhr von falschen Lebensmitteln
hervorgerufen werden. Unverarbeitete Lebensmittel wie Obst und
Gemüse, aber auch stark verarbeitete Lebensmittel mit einem hohen
Anteil von Salz, Zucker, Fett und/oder generell einem hohen
Energiegehalt gehören hier dazu. Dies kombiniert mit der reduzierten
Bewegung unserer Gesellschaft hinterlässt gesundheitsschädliche
Spuren an unserem Körper. Der ökologische Fußabdruck von
Lebensmitteln fällt ebenfalls unterschiedlich groß aus. Um
nachhaltig, im doppelten Sinn, wählen zu können, muss das
Ernährungssystem die gesundheitsförderliche und nachhaltige Wahl zur
ersten und damit zur leichten Wahl machen.
Auch wenn die Bürgerinnern und Bürgern ihr Bewegungsverhaltens
selbst bestimmen können, so sind sie im Ernährungssystem vom Angebot
der Lebensmittel abhängig. Unterschiedlichen Akteure und Sektoren
gestalten diesen riesigen Sektor mit: Neben den Konsumentinnen und
Konsumenten, am Ende der Lebensmittelkette, sind u.a. die
Landwirtschaft, die Lebensmittelproduktion, das Lager- und
Transportwesen, der Handel und die Abfallwirtschaft beteiligt. Die
Beziehungen untereinander sind komplex. Die großen gesellschaftlichen
Herausforderungen können nur gemeistert werden, wenn diese Akteure
miteinander in einen offenen Dialog treten und gemeinsam Lösungen
finden.
Im Zentrum der Konferenz steht das Lernen an Praxisbeispielen
wie „Organic conversion of the public food system in Copenhagen
Municipality“, „Die essbare Stadt Andernach“, „Nachhaltige, saisonale
und regionale Beschaffung im Landeskrankenhaus Graz“ und die
Diskussion mit Expertinnen und Experten.
In Workshops werden nationale und regionale Strategien der
sektorenübergreifenden Kooperation diskutiert. Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Vorsitz beim Thema
Zusammenhänge zwischen Lebensmittelsystemen, ihrem
Veränderungspotential und Übergewicht/Adipostas bei Kindern. Die
Expertinnen und Experten der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) diskutieren wirtschaftliche
Zusammenhänge zwischen Lebensmittelwertschöpfungskette,
Ernährungssystemen auf die öffentliche Gesundheit. Das EAT Forum
ermöglicht das Erlernen eines strukturierten „Food Systems Dialogue“.
Die Direktorate Gesundheit und Forschung der Kommission haben
gemeinsam einen sektorenübergreifenden Workshop organisiert. Das
“International Panel of Experts on Sustainable Food Systems“
(IPES-Food) wird den neuesten Report zu diesem Thema präsentieren.
Die international bekannten Professoren Ilona Kickbusch, Corinna
Hawkes und David Stuckler konnten als Hauptredner und -rednerinnen
gewonnen werden.
Zur Konferenz sind mehr als 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus
aller Welt und aus den verschiedenen Sektoren des Ernährungssystems
angemeldet.
Die Konferenz findet am 22. und 23. November in Wien statt.
(Schluss)
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Axel Ganster, MAS
Pressesprecher von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein
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