Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser in ihr Amt eingeführt

„Diakonie ist Täterin des Wortes“

Wien (OTS) – Die Direktorin des evangelischen Hilfswerks Diakonie,
Pfarrerin Maria Katharina Moser, ist am Donnerstag, 22. November,
durch Bischof Michael Bünker feierlich in ihr Amt eingeführt worden.
Bei dem Festgottesdienst in der evangelisch-methodistischen Kirche in
Wien/Rudolfsheim-Fünfhaus unterstrich Moser in ihrer Predigt die
zentrale Aufgabe der Diakonie als christliche Hilfsorganisation:
„Gottes Wort hören und tun und dafür Sorge tragen, dass das Ebenbild
Gottes in allem, was Menschenantlitz trägt, gesehen und bewahrt wird
– in den Kindern und Jugendlichen, in den Armen, den Menschen mit
Behinderung, den Geflüchteten, den Pflegebedürftigen – das ist uns
als Diakonie aufgetragen.“ Die Amtseinführung der neuen Direktorin,
die ihr Amt bereits am 1. September angetreten hat, nahmen der
evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der evangelische
Oberkirchenrat Karl Schiefermair, Pfarrerin Sieglinde Pfänder,
Geschäftsführerin der Diakonie Burgenland, und Diakonie-Präsident
Roland Siegrist vor.

Die Diakonie bezeichnete Moser in ihrer Predigt als eine „Täterin
des Wortes“. „Auch wenn der Platzregen der politischen Debatten
hereinbricht, auch wenn die Wasser der Sparmaßnahmen kommen, auch
wenn die Winde wehen und am Haus der Rechtsstaatlichkeit rütteln,
auch wenn sich politische und moralische Haltungen rechts und links
von uns verschieben – als Diakonie stehen wir fest auf dem Boden des
Evangeliums und tun das, was wir immer getan haben: Menschen ein
Leben in Fülle ermöglichen.“ Dabei gehe es nicht darum, die
christliche Gemeinschaft als Sammlung der Starken zu begreifen, die
Schwache zu integrieren habe, sondern darum, alle Menschen als
„Eingeladene Jesu Christi“ zu verstehen.

Bünker: „Mehr als vernünftig, wenn niemand an den Rand gedrängt
wird“

Bischof Michael Bünker sieht im Handeln der Diakonie ein
„vernünftiges Engagement“: „Diese Diakonie braucht es heute wohl
nötiger als früher. Die Ungleichheit nimmt zu, die Polarisierung
nimmt zu, die Verleitung der Identitätssuche durch ‚Wir‘ gegen ‚die
Anderen‘ nimmt zu. Alles zusammen Auswüchse zunehmender Unvernunft.
Alledem stellt sich die Diakonie entgegen“, so der Bischof in seiner
Ansprache. Dabei sei es „mehr als vernünftig, wenn in einer
Gesellschaft niemand an den Rand gedrängt wird, niemand abgehängt
wird, sondern alle, so wie sie sind, miteinander und füreinander
leben können und jeder und jede die Gaben einbringt, die dem Ganzen
zugutekommen“. Die neue Diakoniedirektorin charakterisierte der
Bischof als „weltoffen, welterfahren und kompetent für die religiöse
Vielfalt unter den heutigen gesellschaftlichen Bedingungen“. Ihre
Entscheidung, evangelisch und evangelische Pfarrerin zu werden, habe
sie „sehr bewusst und überlegt“ getroffen.

Segensworte sprachen im Gottesdienst unter anderen
Caritas-Präsident Michael Landau und Mosers langjähriger Vorgänger
als Diakonie-Direktor, Pfarrer Michael Chalupka, sowie mehrere
Vertreter diakonischer Einrichtungen und Klienten. Bei den Fürbitten
wirkten mit der reformierte Landessuperintendent und Vorsitzende des
Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Thomas Hennefeld,
Johanniter-Präsident Johannes Bucher, Frauenarbeit-Direktorin Gerti
Rohrmoser, Eleonore Schüle von der Stadtdiakonie Wien, Gerhard Wyss
von der Heilsarmee sowie Nina Hechenberger und Robert Damjanovic von
der Diakonie. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts
sorgten Hansjürgen Schwarz an der Orgel, Astrid Nausner und Lars
Müller-Marienburg als KantorInnen, die Trommelgruppe des
Diakoniewerks Gallneukirchen sowie LehrerInnen der Johann Sebastian
Bach Musikschule in Wien.

Zur Person von Dr. Maria Katharina Moser

Maria Katharina Moser wurde 1974 in Wien geboren und wuchs im
oberösterreichischen Eferding auf. Sie studierte Theologie in Wien
und interkulturelle Frauenforschung in Manila. Ihr beruflicher
Werdegang führt sie von der Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung
zunächst an die Universität. Nachdem sie 2005 im Fach Sozialethik
promoviert hatte, war sie als Assistentin und später als
Gastprofessorin an der Universität des Saarlandes tätig. Nach sieben
Jahren als Journalistin im ORF (2007-2014) wurde Moser zuerst Vikarin
und dann Pfarrerin in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B.
Wien-Simmering. Am 1.9. übernahm Pfarrerin Maria Katharina Moser das
Amt der Direktorin der Diakonie Österreich von Michael Chalupka.

Bilder von der Amtseinführung (auch in Druckqualität) finden Sie
ab Donnerstagabend unter [foto.evang.at]
(https://evang.at/themen/fotos/) .

epdÖ
Dr. Thomas Dasek
(01) 712 54 61 DW 12
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