SDG-Forum 2018: Nur gemeinsam meistern wir die globalen Krisen!
Bundespräsident, Rechnungshof, Wissenschaft und Zivilgesellschaft einig: Österreich muss die Ziele der Agenda 2030 erreichen!
Wien (OTS) – Bundespräsident Alexander Van der Bellen stellte in
seinen Eröffnungsworten klar, dass die Agenda 2030 und die
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) eine wichtige
Weichenstellung für die Zukunft der Menschheit darstellen.
Klimakrise, Ressourcenverschwendung, Armutsbekämpfung, Frauenrechte,
Digitalisierung und Automatisierung und nicht zuletzt die Migration
seien globale Herausforderungen, die kein Staat alleine umsetzen
könne. Mit den 17 SDGs ist der Kompass jedoch in die richtige
Richtung eingestellt. „Die Agenda 2030 und die SDGs sind eine Chance
für eine bessere Zukunft, im Großen ebenso wie im Kleinen. Für die
Weltgemeinschaft genauso wie für die Dorfgemeinschaft.“ so der
Bundespräsident. Auch Österreich muss alles tun um die
Nachhaltigkeitsziele der UNO zu erreichen. Die Lösung großer Probleme
erfordert jedoch die Bündelung aller Kräfte – daher sollte die
Politik auch die positiven Kräfte der Zivilgesellschaft nutzen.
Die Analysen des Rechnungshofs zur bisherigen Umsetzung der Agenda
2030 in Österreich bildeten den ersten Höhepunkt der Veranstaltung.
Der verfolgte Mainstreaming-Ansatz ohne politische Prioritätensetzung
erscheint nicht zielführend. So gibt es weder eine gesamtstaatliche
Strategie zur Erreichung der SDGs noch eine Lückenanalyse zwischen
dem Ist-Zustand in Österreich und den mit der UNO vereinbarten
Zielen. Der Rechnungshof betrachtet das Mandat der
interministeriellen Arbeitsgruppe zur Agenda 2030 insgesamt als viel
zu eng gewählt. Anstatt die Umsetzung selbst zu steuern, koordiniere
man nur die Berichterstattung an die Vereinten Nationen. Für
erwähnenswerte Fortschritte fehlen die systematische Abstimmung
zwischen Ministerien und Bundesländern und die Einbindung der
Zivilgesellschaft.
Eine stärkere Einbeziehung der Zivilgesellschaft forderte auch
Philipp Schönrock, Direktor des Centro De Pensamiento Estrategico
Internacional (CEPEI) aus Kolumbien, in seiner Keynote ein:
„Zivilgesellschafltiche Organisationen fordern zu Recht
institutionell verbindliche Strukturen ein, die eine Einbindung aller
Interessensgruppen zur Umsetzung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele
garantieren. In der Agenda sind die Partnerschaften zur Erreichung
der Ziele als SDG 17 explizit festgehalten. Es ist die Aufgabe der
Regierungen, hier auch das geeignete Umfeld zu schaffen.“ so der
Experte, der auch die UN bei der Umsetzung der Agenda berät.
Die auf dem SDG-Forum 2018 vorherrschende Stimmung bestätigt SDG
Watch Austria in ihren Forderungen. Damit Österreich nachhaltig
Fortschritte bei der Meisterung der großen globalen Herausforderungen
machen kann, muss ein strategisches Herangehen an die Agenda 2030 auf
höchster politischer Ebene auf die Tagesordnung. Es braucht neue
Strukturen, in denen Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft
und Zivilgesellschaft optimal bei der Umsetzung zusammenarbeiten
können.
SDG Watch Austria ist die zivilgesellschaftliche Plattform für die
Verwirklichung der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung (SDGs).
Derzeit hat SDG Watch Austria mehr als 140 Mitgliedsorganisationen.
ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung
Mag. Thomas Alge
Geschäftsführer
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