Stadt Wien feiert 20 Jahre WASt
Im Herbst 1998 nahm die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen (WASt) ihre Arbeit auf
Wien (OTS) – „In den letzten 20 Jahren wurden die Rechte und die
gesellschaftliche Teilhabe von Lesben, Schwulen, Bisexuellen,
transgender und inter*sex-Personen deutlich gestärkt. Die Themen
sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sind vom Rand in die
Mitte des Menschenrechtsdiskurses gerückt und ich bin stolz darauf,
dass Wien in Österreich aber auch international eine Vorreiterrolle
einnimmt“, sagte Stadtrat Jürgen Czernohorszky beim Empfang „Amtliche
Buntmachung: 20 Jahre WASt“ (Wiener Antidiskriminierungsstelle für
gleichgeschlechtliche und transgender Lebensweisen) gestern Abend im
Wiener Rathaus.
Der Empfang versammelte etwa 130 WeggefährtInnen der vergangenen
20 –jährigen Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsarbeit. Neben
Stadtrat Czernohorszky nahmen seine Vorgängerinnen im Amt Renate
Brauner und Sandra Frauenberger, zahlreiche GemeinderätInnen,
VertreterInnen der Wiener Stadtverwaltung sowie VertreterInnen
zahlreicher NGOs und KooperationspartnerInnen der WASt an dem
Festempfang teil.
Wolfgang Wilhelm, Leiter der WASt, der vor 20 Jahren gemeinsam mit
Angela Schwarz die WASt aufzubauen begann und heute auch von Florian
Wibmer und Susanne Böhm in seiner Arbeit unterstützt wird, blickt
zurück: „Wir sind eine kleine aber besonders engagierte Stabstelle
und schauen heute auf 20 sehr erfolgreiche Jahre zurück. Vor 20
Jahren mussten wir uns in viele Themen und Diskurse erst
hineinreklamieren und das gelang oft nur durch persönliche Kontakte.
Heute zeigt sich der Erfolg unseres Mainstreamings: Wir werden ganz
selbstverständlich zu Projekten und Arbeitskreisen eingeladen, weil
das Thema LGBTIQ heute allgemein als wichtig anerkannt ist und die
Wiener Stadtverwaltung es im Kanon anderer Diversitätsthemen fest
verankert hat.“
War 1998 noch der Kampf gegen schwulenfeindliche
Strafrechtsbestimmungen ein wichtiges Thema in der LGBTIQ-Community,
kam 2004 die Antidiskriminierungsgesetzgebung und 2010 die
Eingetragene Partnerschaft hinzu. Ganz aktuelle Themen sind die
Öffnung der Ehe per 1.1.2019 und die Anerkennung einer dritten
Geschlechtskategorie durch den Verfassungsgerichtshof.
„Österreich steht heute, was LGBTIQ-Rechte und -Gleichstellung
betrifft, weltweit ausgezeichnet da und die Stadt Wien, die
Regenbogenhauptstadt Österreichs, war in vielen Fragen hier
Vorreiterin“, so Wilhelm.
Vor genau zwanzig Jahren, im Herbst 1998, nahm die WASt ihre
Arbeit auf und setzt sich seitdem gegen Diskriminierung und für die
Gleichstellung von LGBTIQ-Personen ein. Die nach internationalen
Vorbildern gegründete WASt war damals die erste und ist auch heute
noch die einzige Stelle ihrer Art in einer kommunalen Verwaltung in
Österreich.
In den letzten 20 Jahren hat die WASt unzählige persönliche
Beratungen in Diskriminierungsfällen durchgeführt, circa 2.500
Schulungen und Seminare abgehalten und 11 internationale
Fachkonferenzen veranstaltet.
Seit 2009 hat sie mit den Queeren Stadtgesprächen eine jährliche
Veranstaltungsreihe etabliert und mehr als 250 öffentliche
Veranstaltungen konzipiert und organisiert. Zudem wurden EU-Projekte
konzipiert und durchgeführt, zahlreiche Publikationen, Handbücher und
Broschüren erarbeitet und herausgegeben und gemeinsam mit dem
Institut für höhere Studien (IHS) die Studie „Queer in Wien“
durchgeführt. 2005 war die WASt Mitveranstalterin des First European
Transgender Council im Wiener Rathaus.
2010 sicherte das „Wiener Verpartnerungspaket“ die würdevolle und
gleichberechtigte Begründung der Eingetragenen Partnerschaften in den
Wiener Trauungssälen und an Traumlocations. Das „Transgenderpaket“
stellte eine unbürokratische und einheitliche Vorgehensweise bei
Geschlechtswechseln von Transgender-Personen sicher und wurde in
weiterer Folge als Modell für ganz Österreich festgeschrieben.
Ebenfalls 2010 wurde der Queere Kleinprojektetopf ins Leben
gerufen, der alljährlich Förderungen für queere Vereinsprojekte in
Wien ermöglicht. 2014 war die WASt Mitbegründerin des internationalen
Rainbow City Netzwerks (RCN) und holte das erste Arbeitstreffen
dieses internationalen Zusammenschlusses von Regenbogenstädten nach
Wien. 2015 veranstaltete die WASt gemeinsam mit NGOs im Wiener
Rathaus die Intersex Solidarity Days, 2017 die erste Wiener Intersex
Konferenz im Wiener Rathaus.
Für 2019 stehen neben der Fortführung der genannten Aktivitäten
vor allem die „Europride 2019“ in Wien und das Projekt eines Denkmals
für die von den Nationalsozialisten wegen Homosexualität verfolgten
Männer und Frauen auf der To-Do-Liste der WASt. (Schluss)
Philipp Lindner
Mediensprecher StR Jürgen Czernohorszky
+43 1 4000 81853
philipp.lindner@wien.gv.at
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