WKÖ-Generalsekretär fordert deutliche Steuerentlastung für Unternehmen

Karlheinz Kopf betont vor dem WKÖ-Wirtschaftsparlament Abbau bürokratischer Hürden und Kampf gegen Fachkräftemangel

Wien (OTS) – In seiner ersten Rede vor dem Wirtschaftsparlament der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) skizzierte Generalsekretär
Karlheinz Kopf heute, Donnerstag, die derzeit anstehenden Aufgaben
der Wirtschaftskammer in der Interessenpolitik, beim Service und bei
der weiteren Steigerung von Effizienz.

Was die finanzielle Entlastung der Unternehmen betrifft, habe es
schon erste erfreuliche Schritte auf Bundesebene gegeben, verwies
Kopf auf die geplante Lohnebenkosten-Senkung im Rahmen der
Sozialversicherungsreform oder auf die Senkung der Mehrwertsteuer bei
Übernachtungen von 13 auf 10 Prozent. Angestrebt werde auch eine
Senkung der Unternehmer-Beiträge zum Insolvenzentgeltsicherungsfonds.
Und nicht zuletzt müsse es bei der Steuerreform ab 2020 eine
deutliche Senkung der Unternehmensbesteuerung geben. Neben
Forderungen wie etwa Verbesserungen bei Abschreibungen oder der
Steuer-Pauschalierung von Kleinbetrieben müsse es eine Senkung der
Einkommensteuer sowie eine deutliche Reduktion der
Körperschaftssteuer geben. Hier sprach sich Kopf für eine generelle
Absenkung aus: „Und da sollte der neue Steuersatz einen Einser und
nicht einen Zweier voranstehen haben.“

Was den Bürokratieabbau für Unternehmen betrifft, verwies der
WKÖ-Generalsekretär auf das gestartete Standortentwicklungsgesetz,
das zu schnelleren Verfahren und dem Abbau unnötiger bürokratischer
Hürden führen werde. Auch bei der Vermeidung von Gold Plating, also
der Übererfüllung etwa von EU-Richtlinien, gebe es ebenso
Fortschritte wie bei der Umsetzung des Prinzips „Beraten statt
Strafen“ im Verwaltungsrecht. Und Kopf verwies auch auf die
Sozialversicherungsreform, die sowohl zu schlankeren Strukturen als
auch zu einer – von der Wirtschaft seit langem gewünschten – Parität
bei der Besetzung von SV-Gremien führe.

Im Bereich der Services sagte Kopf, derzeit sei eine neue
Außenwirtschaftsstrategie in Ausarbeitung. Kurz vor Fertigstellung
sei auch eine umfassende Gesamtstrategie bei der Bildung: „Es ist ein
Schlüsselfaktor für ein rohstoffarmes Land wie Österreich, umfassend
in den Bereich Bildung zu investieren.“ Nur so könne der
Fachkräfte-Mangel gelindert werden. Kopf: „Mit der Entwicklung eines
Fachkräfte-Radars und eines Online-Ratgebers unterstützen wir nicht
nur Betriebe bei der Anwerbung von qualifizierten Mitarbeitern, wir
haben damit auch für ein Problembewusstsein in Politik und
Bevölkerung gesorgt.“ Kopf begrüßte daher auch eine Reform der
Rot-Weiß-Rot-Card bei der Anwerbung von hochqualifizierten
Fachkräften aus dem Ausland sowie den Start einer Lehrlingsoffensive
durch die Bundesregierung: „Es lohnt sich, um jeden jungen Menschen
zu kämpfen, damit Lebens- und Berufschancen genutzt werden können.“

Zur Sozialpartnerschaft räumte der WKÖ-Generalsekretär im
Hinblick auf die aktuellen Kollektivvertragsverhandlungen ein, dass
die Konstellation derzeit schwierig sei. Es lohne sich aber für alle
Sozialpartner, auch in Zukunft gemeinsam für das Thema
Selbstverwaltung zu kämpfen und die Zukunft in den betroffenen
Organisationen – etwa im Sozialversicherungsbereich – gemeinsam zu
gestalten. Und die Sozialpartner müssten auch in Zukunft wichtige
Standortthemen proaktiv in die Hand nehmen und der Regierung bzw. dem
Parlament frühzeitig Lösungsvorschläge auf den Tisch zu legen, bevor
diese es selbst tun.

Was die interne Entwicklung der WK-Organisation betrifft, verwies
Kopf auf die große Beitragssenkung mit 1. Jänner 2019 und sagte klar:
„Unsere Organisation hat alle paar Jahre die Effizienz durch Reformen
gesteigert und die Mitgliedsbeiträge gesenkt. Die Kammer-Umlagen sind
seit 2000 daher nicht stärker gestiegen als der
Verbraucherpreis-Index. Da kann sich die WK-Organisation in ihren
Bemühungen um eine Entlastung der Mitglieder im Vergleich mit anderen
Organisationen durchaus sehen lassen.“ Er wolle aber in Zukunft statt
Beitragssenkungen alle paar Jahre einen permanenten
Effizienzsteigerungsanspruch gepaart mit einer offenen
Innovationskultur in die Wege leiten. (PWK826/RH)

Stabsabteilung Presse
Mag. Rupert Haberson
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