Keine strahlenden Geschenke unterm Weihnachtsbaum

Ärztekammer propagiert handyfreie Zonen und Zeiten – Neuauflage der „10 Medizinischen Handy-Regeln“ gratis bestellen oder downloaden

Wien (OTS) – „Gerade die Advent- und Weihnachtszeit ist eine
willkommene Gelegenheit, die von der Wiener Ärztekammer propagierten
handyfreien Zonen und Zeiten zu genießen und sich wieder mehr der
persönlichen Kommunikation zuzuwenden“, appelliert Piero Lercher,
Umweltreferent der Ärztekammer für Wien, besonders an die Eltern.
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Smartphones, Tablets sowie Spielkonsolen gehören mittlerweile zu
einen der beliebtesten Weihnachtsgeschenke für Kinder und
Jugendliche. Die Ärztekammer empfiehlt, diesen Weihnachtsgeschenken
auch die medizinischen Handy-Regeln beizulegen. „Das Vorsorgeprinzip
und ein vernünftiger Umgang mit diesen Technologien sind nach wie vor
das beste Rezept“, betont Lercher.

Erst kürzlich haben Orthopäden auf bleibende Haltungs- und
Rückenproblemen sowie dauerhafte Schäden bei der
Hals-/Nacken-Muskulatur durch die Nutzung der neuen portablen Medien
vor allem bei Jugendlichen hingewiesen. Die „digitale Lähmung“ gilt
bereits als aktuelles Schlagwort in der Orthopädie.

Zwtl.: Wiener Ärztekammer empfiehlt sorgsamen Umgang

Die Ärztekammer empfiehlt deshalb in der bereits siebten und neu
adaptierten Auflage ihrer Handyregeln – die auch den aktuellen
Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerecht werden -,
unter anderem zu Hause und am Arbeitsplatz über das Festnetz zu
telefonieren sowie ungenutzte Handy-Apps zu deaktivieren, um den
Hintergrunddatenverkehr zu minimieren. Die Regeln beinhalten auch den
Hinweis, öfter offline zu gehen und mit Kindern klare Nutzungszeiten
zu vereinbaren, um dadurch Abhängigkeitsphänomene und die Suchtgefahr
zu minimieren. Zudem soll beim Kauf von Mobiltelefonen auf einen
möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss
geachtet werden. Der SAR-Wert ist ein Maß für die Absorption von
elektromagnetischen Feldern.

Hier im Überblick das, was die Wiener Ärztekammer allen
Mobilfunkanwendern rät:

• Prinzipiell gilt: So wenig und so kurz wie möglich telefonieren –
Festnetz verwenden oder SMS schreiben. Kinder und Jugendliche
unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen!

• „Der Abstand ist dein Freund“ – das Handy während des
Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper fernhalten bzw. achten Sie
auf den in der Bedienungsanleitung vom Hersteller empfohlenen
Abstand. Nutzen Sie die eingebaute Freisprecheinrichtung oder ein
kabelgebundenes Headset mit Airtube oder mit zwei Ferritfiltern!

• Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung
Handys nicht unmittelbar am Körper positionieren – besondere
Vorsicht gilt hier für Schwangere. Bei Männern sind Handys in der
Hosentasche ein Risiko für die Fruchtbarkeit. Personen mit
elektronischen Implantaten (Herzschrittmacher, Insulinpumpen etc.)
müssen auf Abstand achten. Wenn nicht anders möglich: äußere
Rocktasche, Rucksack oder Handtasche verwenden!

• Nicht in Fahrzeugen und öffentlichen Verkehrsmitteln telefonieren –
ohne Außenantenne ist die Strahlung im Fahrzeug höher. Zudem wird
man abgelenkt und belästigt die Mitreisenden!

• Während des Autolenkens herrscht absolutes SMS- und
Internetworking-Verbot – die Ablenkung führt zur Selbstgefährdung
und zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer!

• Zu Hause und am Arbeitsplatz über das Festnetz telefonieren –
Dauerstrahlende DECT-Schnurlostelefone, WLAN-Access-Points,
Datensticks und LTE-Homebasis-Stationen (Box, Cube etc.) sollten
vermieden werden, ebenso Smart-Meter mit Funk. Internetzugang über
LAN-Kabel (z.B. via ADSL, VDSL, Glasfaser) strahlt nicht, ist
schnell und datensicher!

• Gehen Sie öfter offline – genießen Sie handyfreie Zeiten und Orte
und vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Nutzungszeiten. Sie
reduzieren dadurch Abhängigkeitsphänomene und die Suchtgefahr!

• Weniger Apps bedeutet weniger Strahlung – minimieren Sie die Anzahl
der Apps und deaktivieren sie die meist überflüssigen
Hintergrunddienste Ihres Smartphones. Das Deaktivieren von „Mobile
Dienste“ / „Datennetzmodus“ macht aus dem Smartphone wieder ein
Handy. Sie sind weiterhin erreichbar, vermeiden aber viel unnötige
Strahlung durch Hintergrunddatenverkehr!

• Vermeiden Sie das Handytelefonieren an Orten mit schlechtem Empfang
(Keller, Aufzug etc.) – in solchen Situationen steigert das Handy
die Sendeleistung. Verwenden Sie bei schlechter Empfangsqualität
ein kabelgebundenes Headset oder die Freisprecheinrichtung!

• Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie
einen externen Antennenanschluss achten!

Mit den Handy-Regeln möchte die Wiener Ärztekammer die Bevölkerung
aus medizinischer Sicht über mögliche gesundheitsschädliche
Langzeitauswirkungen informieren. „Unsere Empfehlungen im Umgang mit
der Mobiltelefonie gelten nicht nur dem bewussteren Umgang mit Handy-
und Sendemaststrahlung, sondern umfassen auch Aspekte der
Verkehrssicherheit und sollen vor negativen psychosozialen Folgen
schützen“, so Lercher. (kmc)

(S E R V I C E – Die Plakate sowie Broschüren „Strahlende
Informationen: 10 medizinische Handy-Regeln“ können in der
Pressestelle der Wiener Ärztekammer kostenlos – auch für Schulen –
unter Tel.: (01) 51501-1223, E-Mail: pressestelle@aekwien.at,
bestellt werden; Plakat-Download unter
https://www.aekwien.at/medizinische-handy-regeln)

Ärztekammer Wien
Mag. Kathrin McEwen
(++43-1)51501 – 1415, 0664/9697526
mcewen@aekwien.at
http://www.aekwien.at

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