VÖS: Greenpeace nur an der halben Wahrheit interessiert

Konstruktive Vorschläge anstatt Bauern-Verunglimpfung

Wien (OTS) – „Glaubt man den Pressemeldungen von Greenpeace, die in den letzten
Tagen lanciert wurden, ist die heimische Tierhaltung alleiniger
Verursacher von Resistenzentwicklungen bei Mikroorganismen. Diese
einseitige Darstellung bildet die Realität keineswegs ab. Seit Jahren
ist der ganzheitliche ‚One Health‘-Ansatz in Bezug auf
Antibiotikaresistenzen und Antibiotikaeinsatz die Maxime der
Verantwortungsträger. ‚One Health‘ bedeutet dabei, dass die
Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt in Zusammenhängen gedacht
werden muss. Einige bakterielle Infektionen können Mensch und Tier
gleichermaßen beeinträchtigen. In diesem Sinne muss beim Thema
Antibiotikaeinsatz immer sowohl Humanmedizin als auch
Veterinärmedizin betrachtet werden“, mahnt Walter Lederhilger, Obmann
des Verbandes österreichischer Schweinebauern (VÖS).

„Was die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln anbelangt, brauchen
wir uns auch nicht auf die Zahlen von NGOs verlassen, wenn sie denn
überhaupt publiziert werden. Denn konkrete Zahlen zu den
nachgewiesenen Mengen fehlen oder sind weit unter den Grenzwerten. Es
gibt längst nationale Kontrollprogramme, die von den Behörden
durchgeführt werden. Auf diese Untersuchungen verlasse ich mich“,
erklärt Lederhilger.

Zwtl.: Zahlen auf den Tisch legen

2016 betrug der Gesamtverbrauch an Antibiotika in der Humanmedizin
in Österreich 71,6 t Wirksubstanz, davon 67% im niedergelassenen und
33% im stationären Bereich. Im Veterinärbereich wurden im Jahr 2017
insgesamt knapp 44 t antimikrobiell wirksame Substanzen in Verkehr
gebracht. Im Jahr 2013 betrug die Menge im Veterinärbereich noch
zirka 55 t. „Somit ist in den vergangenen Jahren eine deutliche
Reduktion erfolgt“, betont der VÖS-Obmann.

„Wenn man diese Zahlen kennt, kann man nicht ernsthaft davon
ausgehen, dass das Problem von Resistenzbildungen allein in der
landwirtschaftlichen Tierhaltung zu suchen ist. Antibiotikarückstände
haben ihren Ursprung sowohl in der Human- wie auch in der
Veterinärmedizin. Das bestätigen Experten. Wir Schweinebauern nehmen
solche Dinge natürlich sehr ernst und sind uns vollkommen bewusst,
welche Verantwortung wir tragen“, führt Lederhilger aus.

Zwtl.: Bauern und Veterinäre handeln verantwortungsbewusst

Wenn ein Tier krank ist, so muss es in Absprache mit dem
Betreuungstierarzt behandelt werden. Der Einsatz von Antibiotika
erfolgt nur nach einer entsprechenden Diagnose und Verschreibung
durch den behandelnden Tierarzt. In der tierärztlichen Betreuung der
heimischen Nutztiere herrschen sehr hohe Standards. Dies gilt
insbesondere für die Schweineproduktion, über 90% des
österreichischen Bestandes sind vom Tiergesundheitsdienst erfasst.
Die zusätzliche tierärztliche Betreuung im Rahmen des
Tiergesundheitsdienstes dient dabei der Gesundheitsvorsorge unserer
Nutztiere. Damit soll auch ein Beitrag dazu geleistet werden, den
Medikamenteneinsatz nachhaltig zu reduzieren.

Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
werden Maßnahmen zur Vermeidung der weiteren Entwicklung und
Ausbreitung antimikrobieller Resistenzen ergriffen und verstärkte
Bemühungen in vorbeugende Maßnahmen gelegt. In der EU gilt bereits
seit 2006 ein Verbot antibiotischer Leistungsförderer, weiters dürfen
keine Antibiotika zur Prophylaxe Anwendung finden. Zulassungen von
obsoleten Antibiotika-Kombinationsprodukten, von denen die Gefahr
einer Resistenzentwicklung oder Ausbreitung auf breiter Ebene
ausgeht, wurden aufgehoben. Außerdem kommt es immer wieder zur
Aufhebung beziehungsweise Ablehnung der Zulassung von Antibiotika mit
kritischer Resistenzsituation oder nicht ausreichender Wirksamkeit.
Ziel ist auch eine vermehrte Zulassung von Impfstoffen zur Vorbeugung
gegen bakterielle Infektionskrankheiten.

„Wir Schweinebauern haben dieses einseitige Anprangern satt. Es
gibt keinerlei konstruktive Vorschläge vonseiten der NGOs, es wird
ein Schlechtmachen der Landwirtschaft betrieben, die als Sündenbock
für alles herhalten muss. Worthülsen wie ‚industrielle
Massentierhaltung‘ für die heimische Schweinehaltung sind bei einem
Durchschnittsbestand von knapp 120 Tieren pro Betrieb fehl am Platz.
Ich fordere die Bevölkerung auf, statt für Greenpeace zu spenden, die
heimische Produktion durch bewusste Kaufentscheidungen für
österreichische Qualität zu stärken. Damit wird sichergestellt, dass
wir Bauern die Bevölkerung weiterhin versorgen und auch positive
Weiterentwicklungen stattfinden können“, appelliert Lederhilger
abschließend. (Schluss)

Walter Lederhilger
Verband Österreichischer Schweinebauern
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Fax: +43/1/334 17 13
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