ÖAMTC-Vergleich: Qualitätsunterschiede bei Wallboxen für E-Autos (+Fotos)
Mobilitätsclub warnt vor „Bastel“-Modellen
Wien (OTS) – Eine Wallbox ermöglicht es Garagenbesitzern, ihr
Elektroauto zu Hause schnell und sicher zu laden. „Damit entfällt die
Suche nach einer freien Ladesäule und auch der Tarifdschungel ist
kein Grund zur Sorge mehr“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Der Mobilitätsclub hat zwölf aktuelle Modelle in Hinblick auf
Sicherheit, Zuverlässigkeit und Bedienfreundlichkeit untersucht. Das
Ergebnis: Je drei Mal „sehr gut“, „gut“, „genügend“ und „nicht
genügend“.
Uneingeschränkt empfehlenswert sind die Modelle ABL eMH1, KEBA
KeContact P30 und MENNEKES AMTRON Xtra 22 C2. „Alle drei Boxen sind
zuverlässig und sicher, die Modelle von ABL und KEBA sind außerdem
sehr leicht bedienbar“, sagt ÖAMTC-Experte Kerbl. „Bei der Box von
MENNEKES ist die Montage verhältnismäßig aufwendig und der
integrierte Energiezähler nicht gut ablesbar.“
innogy eBox, wallbe Eco 2.0 und Schneider-Electric EVlink sind
empfehlenswert, aber nicht ganz so stark in punkto Sicherheit. So
haben die Modelle von innogy und Schneider-Electric trotz ihres hohen
Preises keinen Fehlerstromschutz – ein solcher muss dann zwingend
beim Sicherungskasten im Haus verbaut werden, was mit zusätzlichen
Kosten verbunden ist.
Zwtl.: Diese Wallboxen sollte man meiden
Mit „genügend“ haben die Tester des Mobilitätsclubs die Boxen EV
OneStop WallPod, Vestel EVC02-AC3 und Wallbox Chargers Commander
beurteilt. Alle drei weisen Mängel in der Sicherheit auf – u.a. ist
in der Wallbox von EV OneStop die vorgeschriebene Steckerverriegelung
nicht verbaut, beim Modell von Vestel ist ein fehlerhaftes
Einschalten der Spannung möglich und in der Installationsanleitung
des Gerätes von Wallbox Chargers fehlt der Hinweis auf den zwingend
erforderlichen Fehlerstromschutz.
Mit „nicht genügend“ wurde die Alfen ICU Eve Mini bewertet. Der
Grund: Der Gleichstromfehlerschutz löst viel zu spät aus. Komplett
die Finger lassen sollte man auch von „Bastel“-Wallboxen, die man
online bestellen kann. Beide getesteten Produkte (Simply EVSE-Bausatz
von Franz Röcker und Simple EVSE von Annies-Carparts) wurden mit
„nicht genügend“ beurteilt: Bei einer simulierten Fehlermeldung des
E-Autos wurde der Strom nicht abgeschaltet bzw. sogar aktiviert.
Damit kann es zu Sach- und sogar zu Personenschäden kommen.
Zwtl.: Installation einer Wallbox ist Profi-Sache
„Generell ist die Installation einer Wallbox nichts für Laien oder
Hobby-Elektriker. Damit ein sicherer Betrieb möglich ist und weder
Mensch noch Fahrzeug zu Schaden kommen, braucht man unbedingt einen
Elektriker“, erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Allein aus
diesem Grund sollte man auf ‚Bastel‘-Bausätze verzichten.“ Es gibt
diesbezüglich außerdem Bauvorschriften und Meldepflichten, die sich
je nach Bundesland unterscheiden. Alle Infos zu Voraussetzungen und
Genehmigung gibt es auf der Website des BMVIT.
Preislich liegen die Boxen zwischen rund 300 Euro für einen
„Do-it-yourself-Bausatz“ und rund 1.900 Euro für das teuerste Modell
im Test, das gleichzeitig eines der Besten ist. Die Kosten hängen
unter anderem auch von der Ladeleistung ab – je mehr Kilowatt, desto
teurer ist die Wallbox in der Regel. Im Gegenzug ist das Auto
wesentlich schneller geladen, wenn die Ladeleistung z.B. bei 22 kW
(das Maximum im Test) liegt.
Weitere Details zu diesem Test findet man unter www.oeamtc.at.
Aviso an die Redaktionen: Fotos stehen unter www.oeamtc.at/presse zum
Download zur Verfügung.
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