Ärztenachwuchs in Wien: Ausbildungsinitiative für Allgemeinmediziner erfolgreich gestartet
Teil des Klinisch Praktischen Jahr kann in Lehrordinationen absolviert werden – nun gemeinsame Initiative von Stadt Wien, WGKK, MedUni Wien und KAV
Wien (OTS) – Der Bedarf an AllgemeinmedizinerInnen wird in den
nächsten Jahren durch den ärztlichen Generationswechsel und die
zunehmende Bedeutung der Allgemeinmedizin bei der Versorgung einer
älter werdenden Gesellschaft weiter ansteigen. Die Stadt Wien hat nun
in einer erstmaligen Kooperation mit der MedUni Wien, der Wiener
Gebietskrankenkasse (WGKK) und dem KAV ein Ausbildungsprogramm
entwickelt, um die Studierenden bereits im Klinisch Praktischen Jahr
(KPJ) im 6. Studienjahr auf das breite und spannende Berufsfeld der
Allgemeinmedizin in Wien aufmerksam zu machen. „Wien setzt als erstes
Bundesland aktiv Schritte zur Sicherung der allgemeinmedizinischen
Versorgung. Das ist eine grundlegende Voraussetzung einer
nachhaltigen Entlastung der Wiener Spitäler“, unterstreicht
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker
Kernstück des Exzellenzprogramms Allgemeinmedizin sind dabei
Erfahrungen im realen Praxisalltag, um die angehenden MedizinerInnen
möglichst umfassend auf eine selbständige Berufsausübung im
niedergelassenen Bereich in Wien vorzubereiten. Die TeilnehmerInnen,
vorerst sind bis zu 40 möglich, verbringen daher einen Teil des KPJ
in gut geführten niedergelassenen Lehrordinationen. Sie bekommen in
dieser Zeit erstmals eine durchgehende Aufwandsentschädigung
ausbezahlt, wie es bisher nur in Krankenanstalten üblich war.
Bedeutsam für die Wirksamkeit positiver Lehrerfahrung sind auch
positive „Role Models“, die über ihren eigenen Erfahrungshorizont die
Freude am Beruf vermitteln. Den Studierenden werden daher erfahrene,
niedergelassene AllgemeinmedizinerInnen als MentorInnen zur Seite
gestellt, um über alle aufkommenden Themen und Anliegen sprechen zu
können.
Die Vizerektorin der MedUni Wien, Anita Rieder, betonte die besondere
Qualität einer praxisnahen Ausbildung: „Diese Kombination von
universitärer Ausbildung und Praxis in der niedergelassenen
Ordination ermöglicht den Studierenden persönliche Erfahrungen und
Einblicke. Das Exzellenzprogramm und diese Kooperation sind eine
weitere Bereicherung des Wiener Medizinstudiums.“
Zusätzlich bietet das Programm praxisnahe Fachvorträge von
ExpertInnen im Bereich der Primärversorgung sowie die Möglichkeit, in
anderen Wiener Gesundheitseinrichtungen, wie z.B. dem
Ärztefunkdienst, dem Psychosozialen Diensten, der medizinischen
Hauskrankenpflege (Wiener Rettung, Sucht- und Drogenkoordination,
Gesundheitszentren der WGKK) zu hospitieren. Den Studierenden wird so
die Gelegenheit gegeben, die Versorgungslandschaft in Wien
kennenzulernen sowie hilfreiche und nützliche Kontakte für die
berufliche Zusammenarbeit aufzubauen.
„Anstatt die bevorstehenden Pensionierungen innerhalb der Ärzteschaft
zu beklagen, setzt Wien ein klares und aktives Zeichen und zeigt den
Studierenden in der Praxis wie spannend und herausfordernd
Allgemeinmedizin ist. So kann der Nachwuchs an Ärztinnen und Ärzten
sichergestellt werden“, betont WGKK-Obfrau Ingrid Reischl.
Der Startschuss des Exzellenzprogramm Allgemeinmedizin fiel bereits
im Wintersemester 2018 als Pilotprojekt für interessierte Studierende
im Klinisch-Praktischen Jahr und wird nach dem erfolgreichen Start
für die kommenden fünf Jahre ausgeweitet. Eine Anmeldung für das
nächste Jahr ist bereits jetzt bei der MedUni Wien möglich.
Norbert Schnurrer
Mediensprecher
Stadtratbüro Hacker
Tel.: 01 4000 81233
E-Mail: norbert.schnurrer@wien.gv.at
Evelyn Holly-Spieß
Öffentlichkeitsarbeiterin
Wiener Gebietskrankenkasse
Tel.: 01 60 122 22 54
E-Mail: evelyn.holley-spiess@wgkk.at
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