Gewerkschaft schlägt Top-Angebot der Arbeitgeber im Handel aus

Paket beinhaltet Gehaltsplus, und: Handel will am 24. Dezember eine Stunde früher schließen und schenkt damit den Angestellten am Heiligen Abend eine Stunde mehr (Familien-)Freizeit

Wien (OTS) – Völliges Unverständnis herrscht auf Arbeitgeberseite im
Handel nach stundenlangen, zähen Verhandlungen in der vierten
Verhandlungsrunde zum Handelskollektivvertrag: „Die GPA-djp hat unser
Top-Angebotspaket für mehr als 400.000 Handelsangestellte und 15.000
Lehrlinge ausgeschlagen. Dabei kann sich auch unser monetäres Angebot
zur Erhöhung der Gehälter um 2,35 bis 2,65 Prozent mehr als sehen
lassen. Das sind immerhin bis zu 30 Prozentpunkte über der
Inflationsrate“, hält Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte
Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Chefverhandler der
Arbeitgeberseite im Handel, fest.

Darüber hinaus bietet der österreichische Handel seinen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Freizeit: Am 24. Dezember
sollen die Geschäfte eine Stunde früher schließen, also um 13:00
statt um 14:00. Damit würden die Handelsbetriebe den Beschäftigten am
Heiligen Abend eine Stunde mehr (Familen-)Freizeit schenken. „Das ist
in den Augen der Arbeitnehmervertreter allerdings nichts wert. Wir
sehen das – wie sicher auch die Beschäftigten im Handel – aber
deutlich anders“, sagt Handelsobmann Peter Buchmüller.

Neben dem Gehaltsplus umfasst das Angebot der Arbeitgeber im
österreichischen Handel über der Inflationsrate auch eine deutliche
Erhöhung der Lehrlingsgehälter um bis zu 10 Prozent, weiters die
Möglichkeit einer 4-Tage-Woche, die Förderung von Aus- und
Weiterbildung – etwa durch leichteren Zugang zur Bildungskarenz –
sowie die Forcierung altersgerechter Arbeitszeitmodelle wie
Altersteilzeit.

„Dass die Gewerkschaft dieses umfangreiche Gesamtpaket ablehnt,
zeigt, dass sie nicht im Sinne der Handelsangestellten handelt. Wir
werden unseren konstruktiven Kurs, der sowohl die Handelsunternehmen
als auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Fokus hat,
konsequent weiter verfolgen“, so Arbeitgeber-Chefverhandler Peter
Buchmüller.

Obwohl die Gewerkschaft GPA-djp das Angebot der Arbeitgeber
abgelehnt hat, steht der Handel für eine Erhöhung der Gehälter mit 1.
Jänner 2019: „Sollte es bis Ende des Jahres zu keiner Einigung
kommen, werden wir den Handelsunternehmen die Empfehlung aussprechen,
die Gehälter zu erhöhen. Alle Mitarbeiter sollen eine Gehaltserhöhung
mindestens in dem genannten Ausmaß inklusive der neuen
rahmenrechtlichen Verbesserungen erhalten.“

Ein nächster Verhandlungstermin ist derzeit noch nicht in Sicht,
die Verhandlungspartner werden sich aber bemühen, noch einen Termin
vor Weihnachten zu finden. „Auch von den angekündigten
Protestmaßnahmen der Gewerkschaft am 8. Dezember lassen sich die
Arbeitgeber nicht irritieren“, bekräftigt der Handelschef.
(PWK849/JHR)

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Bundessparte Handel
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