Gruft Winterpaket: Caritas bittet um Spenden für Winterakuthilfe und fordert Mietrechtsreform

Aktuelle Herausforderungen: Weibliche Wohnungslosigkeit ++ Wohnungslose werden jünger ++ psychische Erkrankungen nehmen zu ++ Caritas verstärkt Winterhilfe

Wien (OTS) – Caritas Präsident Michael Landau und Klaus Schwertner,
Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien, nahmen am Mittwoch
den Kälteeinbruch der vergangenen Tage zum Anlass, um gemeinsam mit
KlientInnen der Gruft und mit Schauspieler Manuel Rubey auf die Not
von obdachlosen Menschen hinzuweisen. Landau: „Wenn das Thermometer
sinkt, steigt der Druck auf Menschen, die auf der Straße leben. Unser
Auftrag ist klar: Niemand soll unversorgt auf der Straße stehen und
möglichst niemand soll bei Minusgraden erfrieren müssen.“ Schwertner
ergänzte: „Wir stocken die Zahl unserer Notquartiersbetten um 290
Plätze auf. Wir haben das Streetwork der Gruft auf sieben Tage in der
Woche ausgeweitet und das Kältetelefon ist rund um die Uhr
erreichbar. Bereits mehr als 1.200 Anrufe sind seit Anfang November
eingegangen. Diese Hilfe wirkt und sie wird dringend gebraucht.“ Wie
dringend, davon konnte sich vergangenen Montag auch Schauspieler
Manuel Rubey überzeugen, der die Streetworkerinnen der Gruft bei
einem ihrer Nachteinsätze begleitet hat: „Ich habe mal den schönen
Satz gelesen: Tu nicht so, als seist du nicht die Gesellschaft. Wir
alle, die wir durch die Lotterie des Lebens begünstigt sind, sollten
nicht vergessen, dass zwischen Normalität und Abgrund oft nur ein
kleiner Spalt ist. Ich durfte die StreetworkerInnen der Caritas
begleiten. Sie leisten großartige Arbeit und geben Hoffnung, dass
nicht alles kälter wird in unserem Land.“

Landau und Schwertner machten vor allem auf drei aktuelle
Wahrnehmungen aus der täglichen Arbeit aufmerksam: „Die Betroffenen
werden jünger, die Anzahl psychischer Erkrankungen nimmt zu und auch
das Thema weibliche Obdach- und Wohnungslosigkeit beschäftigt uns
zunehmend“, so Schwertner. „Wir müssen weiter an unseren Angeboten
arbeiten: Es geht um mehr frauenspezifische Unterstützungsangebote,
einen verstärkten Liaisondienst für psychisch kranke Menschen in den
Häusern, aber auch um pflegerische Angebote für Männer und Frauen,
die auf der Straße körperlich stark abgebaut haben.“

Zwtl.: 1 Schlafsack + 1 warme Mahlzeit = 1 Gruft Winterpaket!

Landau und Schwertner verwiesen auch auf die Bedeutung von
Spendengeldern für die Arbeit im Bereich der Wohnungslosenhilfe.
Schwertner: „Ja, die öffentliche Hand leistet an vielen Orten – auch
hier in der Gruft – einen wichtigen Anteil. Doch klar ist auch: Ohne
Spenden kein Streetwork. Ohne Spenden und Freiwillige kein
Kältetelefon, kein Kältebus und keine lebensrettende Arbeit. Wir
brauchen die Unterstützung der Wienerinnen und Wiener, damit
möglichst niemand auf Wiens Straßen erfrieren muss. Unsere Bitte
lautet daher: Spenden Sie ein Gruft Winterpaket. 50 Euro für einen
winterfesten Schlafsack und eine warme Mahlzeit. Die Hilfe kommt an.“

Zwtl.: Armut bekämpfen und nicht die Armutsbetroffenen

Landau nutzte die Gelegenheit auch, um sich mit einem Appell an
die Bundesregierung zu wenden. „Wenn ich dieser Tage von den
geplanten Änderungen bei der Bedarfsorientierten Mindestsicherung
höre, dann weiß ich schon heute: Sollten diese Änderungen umgesetzt
werden, werden wir das in unseren Einrichtungen spüren. Ganz einfach,
weil es nach dieser Kürzung mehr Menschen geben wird, die am
Monatsende nicht wissen, ob sie mit dem verbliebenen Geld essen oder
heizen sollen. Weil es mehr Menschen geben wird, die sich ihre Miete
nicht mehr leisten können“, betont Landau. „Unser dringender Appell
an die Verantwortlichen der Bundesregierung lautet deshalb:
Überdenken Sie die angedachten Kürzungen der Mindestsicherung! Ziel
einer jeden Reform muss es schließlich sein, dass es den Menschen
nach dieser Reform besser und nicht schlechter geht. Es muss darum
gehen, die Armut zu bekämpfen und nicht die Armutsbetroffenen. Und
hier in der Gruft muss Armutsbekämpfung heißen: Wir brauchen eine
Mietrechtsreform, die diesen Namen auch verdient. Und wir brauchen
sie rasch.“

Zwtl.: Caritas Kältetelefon – 01/480 45 53

Die Leitungen des Caritas-Kältetelefons sind wieder besetzt. 24
Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Je mehr die Nummer 01/480
45 53 in ihr Handy einspeichern, umso zuverlässiger können unsere
StreetworkerInnen dort sein, wo sie gebraucht werden. In
medizinischen Notfällen gilt es nach wie vor, unbedingt die Rettung
unter dem Notruf 144 zu rufen.

Sachspendenbedarf (Abgabe in der Gruft):

# waschbare Wolldecken
# neuwertige Unterwäsche, warme Unterwäsche
# Socken für Damen und Herren
# warme Handschuhe
# Winterschuhe Damen und Herren in allen Größen
# Nagelschere, Nagelzwicker
# Waschpulver

Caritas Spendenkonto

IBAN: AT163100000404050050
BIC: RZBAATWW
BLZ 31000
Kennwort: „Gruft Winterpaket“

Online-Spenden: [www.gruft.at] (http://www.gruft.at)

Martin Gantner
Pressesprecher Caritas der Erzdiözese Wien
martin.gantner@caritas-wien.at
0664/88952760

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