IGB-Kongress/Katzian: „Ein gutes Leben für alle statt Profite für wenige“
ÖGB-Delegation am Gewerkschafts-Weltkongress „Building Workers‘ Power: Die Regeln neu festlegen“ in Kopenhagen
Kopenhagen. (OTS) – „Mehr und mehr prallen zwei Arbeitswelten
aufeinander: Auf der einen Seite Unternehmen, die für Beschäftigung
sorgen, Steuern zahlen und ihren Anteil für das Sozialsystem leisten.
Auf der anderen Seite steht eine digitale Wirtschaft, die mit fast
null Beschäftigung per Mausklick oder App Riesengewinne einfährt, die
quasi durch alle Steuerschlupflöcher durchrinnen“, betont
ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian im Rahmen des IGB-Kongresses in
Kopenhagen: „Wir müssen jene stoppen, die auf Kosten der
Allgemeinheit wirtschaften und jene Sektoren entlasten, die für gute
Arbeit und Wohlstand sorgen. Kurz gesagt: Wir müssen die digitalen
Goldgräber dazu bringen, nach den Regeln zu spielen.“
„Es geht überhaupt nicht darum, technische Innovation oder neue
Geschäftsmodelle aufzuhalten oder zu verbieten. Es geht darum, dafür
zu sorgen, dass auch die Allgemeinheit einen fairen Anteil des
Gewinnes bekommt. Digitalisierung muss fair gestaltet werden – für
ein gutes Leben für alle, statt Profite für wenige!“, so Katzian.
Bereits seit 2. Dezember tagen über 1.200 GewerkschafterInnen aus
mehr als 130 Ländern am Gewerkschafts-Weltkongress unter dem Motto
„Building Workers‘ Power: Die Regeln neu festlegen“. Die Debatten
über die Gestaltung der künftigen Arbeit des IGB sind um vier Themen
herum strukturiert: Frieden, Demokratie und Rechte; Regulierung der
Wirtschaftsmacht; Globale Verschiebungen – Gerechte Übergänge;
Gleichstellung.
Die Delegierten werden zudem über gewerkschaftliche
Organisierungskampagnen bei multinationalen Unternehmen wie Samsung
und Amazon sowie im informellen Sektor, staatliche Aktionspläne zur
Bekämpfung der Ungleichheit, einschließlich des
geschlechtsspezifischen Lohngefälles, existenzsichernde Mindestlöhne
und Sozialschutz, Maßnahmen zum Klimaschutz sowie die Zukunft der
Arbeit diskutieren.
Zwtl.: Afrika – Perspektiven für die Menschen schaffen!
Diese Themen waren auch Schwerpunkte des Arbeitsgesprächs, das
Katzian am Rande des Kongresses mit afrikanischen GewerkschafterInnen
führte. Viele Menschen in Afrika sehen aufgrund von Kriegen und
Klimaveränderungen, die ihnen die Lebensgrundlage entziehen, in der
Flucht nach Europa ihre einzige Zukunftsperspektive. Abhilfe könne
nur mit gemeinsamen Kraftanstrengungen gelöst werden, so Katzian:
„Wer Fluchtursachen bekämpfen will, muss Perspektiven schaffen.“ In
diesem Sinne müsse das Bemühen um ein Afrika ohne Krieg ganz oben auf
der Agenda stehen. „Wir müssen demokratische Initiativen und
Bewegungen stärken, allen voran die freien Gewerkschaften“, so
Katzian, der außerdem eine faire Handels- und Wirtschaftspolitik, die
ernsthafte Auseinandersetzung mit der Klimapolitik sowie die
ausreichende Dotierung der Entwicklungshilfe als Eckpfeiler nannte:
„Das alles kann nur in gemeinsamen Kraftanstrengungen bewältigt
werden. Gewinne auf dem Rücken anderer, das ist für uns
Gewerkschaften kein Zukunftskonzept – nicht für Europa und nicht für
Afrika.“
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