Köstinger stellt Weichen für Energiezukunft
EAG muss fossile Energien schnellstmöglich aus dem Markt führen
Wien (OTS) – Heute haben die Regierungsparteien den Rahmen für das
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) im Ministerrat beschlossen. Zuletzt
stockte der Ausbau der erneuerbaren Energien bei gleichzeitigem
Anstieg des fossilen Energieverbrauchs. „In Zeiten steigender
fossiler Energieanteile begrüßen wir die heute im Ministerrat
vorgestellte und dringend notwendige Neuausrichtung der heimischen
Energiepolitik. Die Regierung nimmt sich mit dem Erneuerbaren
Energien Ausbau Gesetz einen Ausbau von 22 bis 27 TWh erneuerbaren
Strom vor und definiert damit indirekt auch die Ausbauerfordernisse
von erneuerbarer Energie im Wärme-, Verkehrs- und Industriebereich.
Um das Ziel 45 bis 50 % erneuerbare Energien am
Gesamtenergieverbrauch der #mission2030 zu erreichen, werden je nach
Ambition bei Energiespar- und Effizienzmaßnahmen in Summe etwa 60 TWh
erneuerbare Energie bereitgestellt werden müssen“, bewertet Franz
Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes,
den heutigen Ministerratsbeschluss positiv. „Die Rahmenbedingungen
müssen nun legistisch aber so ausgestaltet werden, dass bestehende
erneuerbare Anlagen erhalten bleiben, neue realisiert und vor allem
fossile Energien auch tatsächlich aus den Märkten geführt werden. Bei
einigen der genannten Punkte wie Ausschreibungen, Golden Plating bei
Effizienzkriterien oder Quotensystemen für erneuerbares Erdgas gibt
es allerdings noch offene Fragen. Positiv werden die Öffnung der
Strommärkte für Gemeinschaftsanlagen, der Zugang zu Regel- und
Ausgleichsenergiemärkten und die geplanten Steuererleichterungen für
Erneuerbare Energien bewertet.“
Zwtl.: Fossiler Energieeinsatz sollte gesenkt werden
Wie sich der Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung auf die
Treibhausgas-Bilanz auswirken wird, hängt maßgeblich vom Einsatz
fossiler Kraftwerke ab. Der ÖBMV hat zur Darstellung drei im EAG
mögliche Szenarien entwickelt. Im besten Fall könnte bei einer nur
leichten Steigerung des Stromverbrauchs, dem Erhalt der erneuerbaren
Bestandesanlagen und bei einem Ausbau von 27 TWh erneuerbarem Strom
der fossile Stromverbrauch drastisch gesenkt werden. Im schlechtesten
Fall, bei einem stark steigenden Stromverbrauch, einem Abschalten von
bestehenden Biomasse-Kraftwerken und einem geringen Ausbau, bleibt
die fossile Stromerzeugung in etwa auf aktuellem Niveau. Im mittleren
Szenario mit hohem Stromverbrauch, Erhalt der Bestandesanlagen und
hohem Ausbau ist immerhin eine Halbierung des fossilen
Stromverbrauchs möglich. „Die Wirkung des nun vorgelegten
Maßnahmenpakets hängt maßgeblich vom Erhalt der
Biomasse-Bestandesanlagen ab. Wir brauchen hier dringend eine
tragfähige Lösung. Fallen diese aus dem System, fehlen die
Kapazitäten nicht nur im Strom-, sondern auch im Fernwärmebereich.
Aktuell stellt die Abwärme aus Biomasse-KWK-Anlagen ein Drittel der
erneuerbaren Fernwärme“, schließt Titschenbacher.
Österreichischer Biomasse-Verband
Antonio Fuljetic-Kristan
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