Kunst Haus Wien: Programm 2019

Von Großausstellungen mit Fokus auf Land und Stadt bis zum Festival FOTO WIEN

Wien (OTS/RK) – Das Kunst Haus Wien, ein Museum der Wien Holding, hat
heute das Jahresprogramm 2019 präsentiert, darunter die neuen großen
Fotografie Ausstellungen „Leben am Land“ und „Street. Life.
Photography“ sowie das neu vom Kunst Haus Wien konzipierte Festival
FOTO WIEN 2019.

Zwtl.: Erste Großausstellung „Leben am Land“ ab 23.03.2019

Die Rolle der Fotografie wird in der ersten großen Ausstellung des
Jahres bei der Betrachtung des „Lebens am Land“ deutlich. Beim
Versuch, gängige Klischees des Landlebens – von der angeblichen
Idylle im Grünen bis zur vermeintlichen Tristesse strukturschwacher
Regionen – zu illustrieren, schärft eine Auswahl künstlerischer
Arbeiten den Blick des Betrachters für feine „Zwischentöne“: Im Blick
auf die Realität jener Menschen, die in Österreich, in Europa oder in
den USA weit weg von Metropolen leben, geht es zentral um die
Gerechtigkeitsfrage – wer hat wo Zugang zu welchen Ressourcen und
findet auch dort Anbindung an die globalisierte Welt.
„Leben am Land“ (23.03. – 25.08.2019) ist eine Zusammenstellung
internationaler fotografischer Positionen, die einlädt, über reale
Lebenssituationen in der Provinz nachzudenken. Denn Menschen in
ländlichen Gebieten leiden vermehrt unter ökonomischen und
ökologischen Fehlentwicklungen unserer Zeit. Die Ausstellung ist von
23.03. bis 25.08. zu sehen und bildet einen Programmschwerpunkt des
neuen vom Kunst Haus Wien ausgerichteten Fotofestivals.

Zwtl.: „Street.Life.Photography“ ab 11.09.2019

Als thematischer Gegenpol zu Fotografien über das Landleben ist
die zweite große Fotografie-Ausstellung des Jahres der Street
Photography gewidmet, einem der schillerndsten und spannendsten
Genres der Fotografie des 20. und 21. Jahrhunderts. Die
„Street.Life.Photography“ (11.09.2019-16.02.2020) betitelte
Themenschau umfasst 52 Positionen mit über 320 Werken, darunter
Klassiker der Street Photography wie Diane Arbus, Robert Frank, Lee
Friedlander, William Klein oder Martin Parr. Ihre Arbeiten
dokumentieren die unmittelbar erfahrbare Lebenswelt des „urban space“
und haben damit Fotografiegeschichte geschrieben. Sie treten mit
Aufnahmen junger internationaler und österreichischer KünstlerInnen
wie Mohamed Bourouissa, Harri Pälviranta, Alex Dietrich und Lies
Maculan in einen direkten Dialog. Der Vergleich der unterschiedlichen
Inszenierungsmöglichkeiten des urbanen Raums früher und heute lässt
nicht nur die Veränderung des städtischen Umfelds, der Mode, der
Lifestyles usw. in Erscheinung treten, sondern veranschaulicht auch
die Weiterentwicklung des Mediums selbst.

Zwtl.: Strahlung, Klimaerwärmung, Veränderung, Natur: KünstlerInnen
in der Garage

Die schwedische Künstlerin Lina Selander bespielt mit der
filmischen Installation „Shadow Optics“ (24.01.-10.03.2019) als erste
von fünf KünstlerInnen die Garage des Kunst Haus Wien. Sie knüpft an
ihre 2015 im Schwedischen Pavillon der Venedig Biennale gezeigte
Arbeit „Excavation of the image – Imprint, shadow, spectre, thought“
an. Auch ihre neue Arbeit thematisiert die Beziehung zwischen
Strahlung und Film, Sichtbarkeit/Unsichtbarkeit und sensorischen
Materialien – erweitert um Visualisierungen, die von Radioaktivität
und digitalen Codes handeln.

Wie die Zukunft von Menschen bei einer Klimaerwärmung von „Plus
1,5 Grad Celsius“ aussehen könnte, steht in der gleichnamigen
Präsentation des polnisch-britischen Künstlerduos Lena Dobrowolska
und Teo Ormond-Skeaping (23.03.-10.06.2019) zur Diskussion. Sie
rücken Portraits von Menschen in den Mittelpunkt, die in vom
Klimawandel am stärksten betroffenen Gebieten, wie etwa Afrika, Nepal
oder Bangladesch, leben. Ihre Widerstands- und Anpassungsfähigkeit
könnte uns Denkanstöße für die Bewältigung von Zukunftsszenarien
liefern.

Die österreichische Künstlerin Claudia Märzendorfer interessiert
sich in ihren vielschichtigen und meist von Vergänglichkeit und Zeit
handelnden Arbeiten für Veränderung und Wahrnehmung. Die Bildhauerin
verschiebt ihren Skulpturenbegriff in die Flüchtigkeit und das
Prozessuale. Für ihre Präsentation „Eine lodernde Welt“
(20.06.-29.09.2019) schafft sie einen Raum für Austausch und
Reflexion, der Alternativen zur gegenwärtigen kapitalistisch
post-kolonialistischen Realität aufzeigt.

„In October 2019 I listened to animals imitating humans“
(10.10.-01.12.2019) nennt der österreichische, in New York lebende
Künstler Martin Roth seine raumgreifende Installation. Er füllt die
Garage mit Schutt, bestückt mit Tier und Mensch evozierenden Objekten
sowie Pflanzen. Das Beziehungsgeflecht von Mensch – Pflanze – Tier
bzw. Menschlich – Nichtmenschlichem stellt sich in der „künstlichen
Landschaft posthumaner Ästhetik“ fiktiv neu dar.

Zwtl.: FOTO WIEN 2019

Das Kunst Haus Wien erhielt als führendes Haus für aktuelle
künstlerische Fotografie in Wien den Auftrag der Stadt Wien, den
Monat der Fotografie (ehemals „Eyes On“) neu auszurichten. Im
Frühjahr 2019, mit einer Laufzeit von 20.03. bis 20.04., startet das
Festival FOTO WIEN erstmals in dieser Form. Das biennal konzipierte
Festival rückt das Medium Fotografie ins Zentrum der Aufmerksamkeit
und macht die Vielfalt und das Potential der lokalen Fotoszene
sichtbar. Ziel ist es, ein breites Publikum für Fotografie als
Kunstform mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem weitreichenden Potential
zu begeistern und in aktuelle Diskurse zu involvieren. Über 120
ProgrammpartnerInnen – Museen, Ausstellungshäuser, Galerien, Archive,
Fotografie-Institutionen, Kunstuniversitäten, Künstlerinitiativen und
Off-spaces – werfen in den vier Wochen, anfangs in sogenannten
Focus-Days gebündelt, einen neuen Blick auf das lokale und
internationale Fotogeschehen. Die ProgrammpartnerInnen wurden im
Herbst von einer Jury ausgewählt.

Zwtl.: Festivalzentrale in der Postsparkasse mit Eigenproduktionen
und Diskursprogramm

Im Rahmen des Festivals stellt die SIGNA der FOTO WIEN das
Postsparkassengebäude von Otto Wagner, 1010 Wien, zur kulturellen
Zwischennutzung zur Verfügung. Als Festivalzentrale ist es für zehn
Tage Mittelpunkt der Aktivitäten und bietet Platz für
Fotoausstellungen, einen Photobook Market, Portfolio Reviews und
Awards, ist aber auch Ort für den internationalen Austausch und
Diskurs über das große Thema Fotografie, das sich über Workshops,
einem Symposium, Vorträge und Diskussionen vermittelt.

Die wichtigsten Eigenproduktionen von FOTO WIEN in der
Festivalzentrale:

o Bodyfiction

Als Mitglied des European Month of Photography (EMOP) steht eine
gemeinschaftlich konzipierte Ausstellung der Mitglieder aus Athen,
Berlin, Bratislava, Budapest, Ljubljana, Luxemburg und Paris auf dem
Programm. Zum Thema Körperdarstellungen in der zeitgenössischen
Fotografie zeigt die Ausstellung Bodyfiction Arbeiten von Alix Marie,
Carina Brandes, SMITH, Weronika Gęsicka und Matthieu Gafsou.

o Zones Urbaines /Urbane Zonen

Auf die Prozesshaftigkeit des Festivals, das in Paris seinen
Ursprung nahm und an dem inzwischen mehrere europäische Metropolen
teilnehmen, nimmt die Ausstellung Zones Urbaines /Urbane Zonen Bezug.
Die österreichischen und französischen KünstlerInnen Sabine
Bitter/Helmut Weber, Mohamed Bourouissa, Valérie Jouve, Aglaia
Konrad, Claudia Larcher und Lise Sarfati wurden eingeladen, sich mit
dem Phänomen Stadt auseinanderzusetzen und die Wirkungsbereiche des
Lebens in städtischen Räumen zu ergründen, in denen unterschiedliche
Soziotope einander bedingen und gesellschaftliches Handeln immer in
einem bestimmten architektonischen Setting stattfindet. Als Projekt
im Öffentlichen Raum wird eine Werkserie von Valérie Jouve im Hof des
MuseumsQuartier Wien zu sehen sein.

o Schwerpunkt Kooperation mit Universitäten

Großes Augenmerk lenkt die FOTO WIEN auf Universitäten und
Ausbildungsstätten für künstlerische Fotografie – beispielweise mit
einer Ausstellung in Kooperation mit der Fotoklasse Gabriele
Rothemann der Universität für Angewandte Kunst in der
Festivalzentrale.

o Symposium

Das für 05.04.2019 angesetzte Symposium „Poisoned Pictures –
Photography & Ecology“ findet in Kooperation mit der European Society
for the History of Photography im Kunst Haus Wien statt und behandelt
das fotografische Abbild von Natur.

Das Programm der FOTO WIEN und die Präsentation aller PartnerInnen
und Programme wird auf der Website www.fotowien.at nach und nach in
den kommenden Wochen veröffentlicht.

Zwtl.: Rückschau Kunst Haus Wien 2018

Das Kunst Haus Wien konnte in diesem Jahr mit zwei großangelegten
Ausstellungs-Eigenproduktionen punkten, die von einem breiten
Publikum ebenso positiv aufgenommen wurden wie in Kreisen der
Fotografie-Kunstfachwelt. Die finnischen Fotografin Elina Brotherus
schuf für ihre Personale neue Arbeiten, die sie auf das Kunst Haus
Wien bezog. Mit der Ausstellung „Stillleben. Eigensinn der Dinge“
gelang es, Fotografie als Medium kunstgeschichtlich neu zu beleuchten
und wichtige österreichische und internationale Positionen zueinander
in Verbindung zu setzen.

Auch die Auseinandersetzung mit dem Themenkreis Nachhaltigkeit
hat, sowohl inhaltlich-programmatisch als auch organisatorisch als
Institution, Bestand. Fünf Präsentationen in Garage/Garten standen in
direktem Bezug zu Ökologie, Politik und Gesellschaftsthemen. Mit der
Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens ist das Kunst Haus
Wien zudem das erste Museum, das als Kultureinrichtung die
Verpflichtung einging, auch nach innen nachhaltig zu agieren.

Bettina Leidl, Direktorin des Kunst Haus Wien: „Wir haben mit
unseren Ausstellungen zu Fotografie- und aktuellen Fragestellungen
unserer Zeit ein sehr hohes Niveau erreicht, das uns auch
international auf eine Ebene mit etablierten Institutionen stellt. In
Wien spricht man von der Aktualität, die unser Programm ausmacht. Ich
bin sehr stolz, dass ich im fünften Jahr der Leitung des Hauses so
viel Vertrauen schaffen konnte, dass man uns ein weiteres großes
Projekt überträgt, die FOTO WIEN, die wir mit großem Enthusiasmus
vorbereiten.“

Die Besucherzahlen des Jahres 2018 belegen den Zuspruch für das
Programm: Die Ausstellung „Elina Brotherus. It’s not Me, it’s a
Photograph“ verzeichnete rund 38.000 BesucherInnen. Die aktuelle
Fotografie Ausstellung, „Stillleben. Eigensinn der Dinge“ läuft noch
bis 17.02.2019. Sie wird voraussichtlich von 30.000 BesucherInnen
gesehen werden. Mit einer voraussichtlichen Gesamtbilanz von ca.
120.000 BesucherInnen und 183.000 Eintritten kann das Kunst Haus Wien
das Jahr äußerst positiv abschließen.

Eva Engelberger
Kunst Haus Wien – Leitung Marketing & Kommunikation
Tel.: +43 1 712 04 91-43
E-Mail: eva.engelberger@kunsthauswien.com
www.kunsthauswien.at

Elisabeth Bauer
Wien Holding – Corporate Communications
Tel.: +43 1 408 25 69 – 47
E-Mail: e.bauer@wienholding.at
www.wienholding.at

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