„Masterplan Pflege“: Lohndrücker Pflegeversicherung ist ein No-Go!
LHStv.in Beate Prettner warnt vor Pflegeversicherung: Faktor Arbeit darf nicht weiter belastet werden. – Erhöhung des Pflegegeldes soll Pflege Zuhause attraktivieren.
Klagenfurt (OTS) – „Überschriften statt Inhalte – die heute von
Türkis-Blau präsentierten Ideen für die Zukunft der Pflege verdienen
alles andere als das Prädikat ‚Masterplan‘; vielmehr sind es in den
Raum geworfene Schlagworte“, sagt die Kärntner Gesundheitsreferentin
Beate Prettner.
Als „inakzeptabel“ bezeichnet Prettner die angedachte Einführung
einer Pflegeversicherung: „Österreich ist weltweit im Spitzenfeld,
was die Belastung des Faktors Arbeit betrifft. Den Menschen bleibt
von den jährlichen Lohnerhöhungen so gut wie nichts; der
Nettoreallohn tritt seit Jahren de facto auf der Stelle. Eine weitere
Steuerlast wäre fatal“, warnt Prettner. Sie wundert sich, dass die
Bundesregierung immer dann, wenn es um Entlastungsmaßnahmen von
Konzernen geht, „sehr kreativ sein kann. So hat alleine die Senkung
der Körperschaftssteuer den Großbetrieben zwei Milliarden Euro
gebracht. Wo aber bleibt die Kreativität bei der Finanzierung der
Pflege?“ Laut Prettner könnte mit einer zusätzlichen Milliarde vieles
bewegt werden: „Überfällig ist eine Erhöhung des Pflegegeldes in
allen sieben Pflegegeldstufen. Diese Anhebung würde vor allem die
Pflege Zuhause bedeutend erleichtern. Zum einen könnten verstärkt
Mobile Dienste, stundenweise Betreuungen und Tagesstätten in Anspruch
genommen und damit pflegende Angehörige entlastet werden; zum anderen
könnten sich mehr Menschen eine qualifizierte 24-Stunden-Betreuung
leisten.“
Für die Kärntner Gesundheitsreferentin steht außer Zweifel: „Die
Zukunft der Pflege bedeutet, Pflege in den eigenen vier Wänden so
lange es geht möglich zu machen. Wir in Kärnten gehen mit der
Pflegenahversorgung genau diesen Weg. So genannte Kümmerer bzw.
Pflegekoordinatoren loten vor Ort den Pflegebedarf aus, sodass wir in
den Regionen ganz gezielt die benötigten Maßnahmen anbieten können“,
erklärt Prettner.
Die von der Bundesregierung geforderte Pflegehotline hat Kärnten
schon lange umgesetzt: „Wir bieten in den Bezirken mit den so
genannten GPS Anlaufstellen für alle Fragen rund um die Pflege. Zudem
haben wir das tägliche, kostenlose Pflegetelefon eingerichtet –
eine Hotline, die Betroffenen Auskünfte und konkrete Hilfestellungen
gibt.“
(Schluss)
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