ORF-Schwerpunkt zu 70 Jahre Erklärung der Menschenrechte
Mit „FeierAbend“, „Orientierung“, „Heimat Fremde Heimat“, „Was ich glaube“, „dokFilm“-Premiere „Die Kinder von Zaatari“ und neuer „kreuz und quer“-Doku
Wien (OTS) – Am 10. Dezember 1948 wurde die „Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte“ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im
Palais de Chaillot in Paris verkündet. Zum 70. Jahrestag der
Unterzeichnung stehen im Rahmen eines ORF-Programmschwerpunkts in ORF
2 vom 8. bis 11. Dezember 2018 u. a. „FeierAbend“, „Orientierung“,
„Heimat Fremde Heimat“, „Was ich glaube“, die „dokFilm“-Premiere „Die
Kinder von Zaatari“, „Unterwegs in Österreich“ und die neue „kreuz
und quer“-Dokumentation „Der Mann, der Frauen hilft –
Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege“ im Zeichen der
Menschenrechte. Auch Ö1, ORF.at, die ORF-TVthek und der ORF TELETEXT
widmen sich dem Jubiläum.
Die einzelnen Sendungen im Überblick:
FeierAbend: „Menschenwürdig“ – 8. Dezember, 19.52 Uhr, ORF 2
Für sein Engagement für Integration und Menschenrechte wurde der
Musiker Willi Resetarits 1997 mit dem Bruno-Kreisky-Preis für
Menschenrechte ausgezeichnet. Immer wieder trat der Sänger und
Liedermacher im Laufe seines Lebens für Menschen am Rande der
Gesellschaft und ihre Rechte ein. Zu seinem 70. Geburtstag am 21.
Dezember und anlässlich des 70. Jahrestages der Deklaration der
Menschenrechte am 10. Dezember zeigt „FeierAbend“ ein von Michael
Cencig gestaltetes Porträt über den Künstler, in dem er nicht zuletzt
über den revolutionären Lobgesang Mariens, das biblische Magnificat,
nachdenkt: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die
Niedrigen./ Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt
die Reichen leer ausgehen.“
Orientierung: „Vatikan und 70 Jahre Menschenrechte: Der lange Weg der
Anerkennung“ – 9. Dezember, 12.30 Uhr, ORF 2
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“
Mit diesem Satz beginnt Artikel 1 der „Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte“, die die Vereinten Nationen vor 70 Jahren, am 10.
Dezember 1948, beschlossen haben. Diese Deklaration gilt für alle
Menschen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion.
Religionsfreiheit also als wichtiger Teil der Erklärung, mit der der
Vatikan lange Zeit Schwierigkeiten hatte. Zunächst einmal erkannte er
die UNO-Deklaration nicht an. Gottesrecht, so das Argument, gelte
mehr als Menschenrecht. Erst durch das Zweite Vatikanische Konzil und
die Enzyklika „Pacem in terris“ entwickelte sich eine Annäherung an
die Menschenrechte.
„Heimat Fremde Heimat“-Spezial zu Menschenrechten – 9. Dezember,
13.30 Uhr, ORF 2
Anlässlich 70 Jahre Deklaration der „Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte“ geht eine monothematische „Heimat Fremde
Heimat“-Sendung der Frage nach, wie es um die Einhaltung derselben in
und um Österreich und seinen Nachbarländern bestellt ist. Neben einem
geschichtlichen Rückblick zum Umgang mit Menschenrechten in
Mitteleuropa geben Reportagen aus Österreich, Ungarn, Tschechien und
Slowenien Einblick in die Situation von geflüchteten Menschen,
Presse- und Redefreiheit, den freien Zugang zu Bildung und die
Situation von Volksgruppen. Neben einer Analyse der aktuellen
politischen Situationen kommen Menschen zu Wort, die sich die
Einhaltung der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ zum
Lebensinhalt gemacht haben.
Was ich glaube: „Wie ist das mit den Menschenrechten?“ – 9. Dezember,
16.55 Uhr, ORF 2
Freiheit ist ein Wert, auf den sich bereits in der griechischen
Mythologie Hinweise finden lassen. Dass man jedoch die Gesellschaft
systematisch nach Maßgabe von Freiheit organisiert, ist eine moderne
Idee. Der Philosoph, Theologe und Historiker Heiner Bielefeldt ist
Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik
in Nürnberg. Sechs Jahre lang war er Sonderberichterstatter für
Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats. In
„Was ich glaube“ geht er den Fragen nach, wie es heute um die
Menschenrechte steht, was eine Gesellschaft aufs Spiel setzt, wenn
sie Menschenrechte nicht mehr hochhält, und inwiefern sich das
christliche Gottes- und Menschenbild in den Menschenrechten
widerspiegelt.
„dokFilm“-Premiere: „Momentaufnahmen. Die Kinder von Zaatari“ – 9.
Dezember, 23.05 Uhr, ORF 2
Angst vor Flüchtlingen, Asylsuchenden – eine neue Völkerwanderung,
die unseren Lebensraum bedroht. Das sind Szenarien, die viele
verunsichern. Wie können wir jenen begegnen, die in ihrer Heimat jede
Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben verloren haben? Ist
Humanismus in Zukunft leistbar? Regisseur und Produzent Robert
Pöcksteiner hat sich auf die Suche nach Antworten gemacht. Im Zuge
eines Fotoprojekts des Künstlers Lukas Maximilian Hüller reiste er
2014 erstmals in das drittgrößte Flüchtlingslager der Welt. Das
jordanische Al Zaatari liegt nicht weit von der syrischen Grenze. Was
das österreichische Team dort sieht, widerspricht all den gängigen
Erwartungen: Hier leben Menschen, die sich in ihrem Schicksal
eingerichtet haben, ohne die Hoffnung zu verlieren. Und ihre Hoffnung
liegt nicht in der Überfahrt nach Europa, sondern in der Rückkehr in
ihre Heimat. Kilian Kleinschmidt, damals Leiter des Lagers und auch
liebevoll Bürgermeister genannt, erzählt von den Mechanismen im Lager
und unterhält sich mit den Kindern über ihr Leben und ihre
Zukunftspläne.
„Unterwegs in Österreich“ aus Vorarlberg – 10. Dezember, 6.30 bzw.
17.30 Uhr, ORF 2
Am Tag der Menschenrechte sind Magdalena Holztrattner (Leiterin
katholische Sozialakademie Wien) und Katharina Lenz (Sprecherin der
Plattform für Menschenrechte Vorarlberg) zu Gast in „Guten Morgen
Österreich“. Zu Gast in „Daheim in Österreich“ ist Erwin Kräutler, in
Koblach geborener Altbischof der brasilianischen Diözese Xingu, der
sich unermüdlich für die Menschenrechte der Amazonas-Indios und die
Erhaltung des tropischen Regenwaldes im Amazonas-Gebiet engagiert und
dafür bereits mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde.
kreuz und quer: „Der Mann, der Frauen hilft –
Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege“ – 11. Dezember, 23.20 Uhr,
ORF 2
Sexuelle Gewalt gegen Frauen wird immer häufiger als Kriegsmittel in
bewaffneten Konflikten eingesetzt. Bei Gruppenvergewaltigungen
erleiden Frauen und Mädchen zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.
Der kongolesische Arzt Denis Mukwege nimmt sich der Frauen an und
versucht sie in aufwendigen Operationen so weit wie möglich wieder zu
heilen. Für sein Engagement wurde dem 63-jährigen Gynäkologen der
Friedensnobelpreis 2018 zugesprochen.
Biopic „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ – 11. Dezember, 0.15
Uhr, ORF 2
Die Verfilmung der Lebensgeschichte des südafrikanischen
Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela mit Idris Elba in der
Titelrolle basiert auf der Autobiografie „Der lange Weg zur
Freiheit“. Das Biopic beschreibt Mandelas Lebensweg vom
ANC-Aktivisten im Kampf gegen die Apartheid bis zum – nach 27 Jahren
Haft auf Robben Island – in Freiheit gefeierten Staatspräsidenten von
Südafrika.
Ö1: „Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen“ – 9. Dezember, 7.05
Uhr
Das Recht auf Leben und Eigentum, das Recht auf regelmäßige
arbeitsfreie Zeit, das Recht auf Wahrung der persönlichen Integrität
und der Generationenvertrag – sie alle sind bereits in der
hebräischen Bibel, dem sogenannten Alten oder Ersten Testament,
grundgelegt. Genauer gesagt in den sogenannten Zehn Geboten, die in
Judentum und Christentum nicht nur Richtlinien für persönliches
Wohlverhalten darstellen, sondern auch und vor allem einen Rahmen für
das Funktionieren einer Gesellschaft. Jahrtausende vor der
verbindlichen Festlegung der allgemeinen Menschenrechte ist es also
die Bibel, die eine einschlägige Regelung vornimmt. Brigitte
Krautgartner ist dem nachgegangen.
ORF.at, ORF-TVthek und im ORF TELETEXT
Das ORF.at-Netzwerk und der ORF TELETEXT widmen sich dem 70.
Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte im Rahmen ihrer aktuellen
Berichterstattung. Die ORF-TVthek stellt die Sendungen und Beiträge
des ORF-TV-Schwerpunkts, sofern die entsprechenden Lizenzrechte
vorhanden sind, als Live-Stream und als Video-on-Demand bereit.
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