Taschner: Mit Pädagogik-Paket reagiert Koalition auf Anforderungen der Gesellschaft
Wien (OTS) – ) „Ein modernes Bildungssystem muss den differenzierten
Anforderungen in einer Gesellschaft entsprechen und dafür Grundwissen
sowie Kernkompetenzen vermitteln und regelmäßig überprüfen, Talente
und Interessen von Schülerinnen und Schülern fördern und fordern
sowie Defizite ausgleichen. Ebenso muss es jenes Wissen, das für den
Start einer weiterführenden Bildung bzw. Ausbildung sowie in der
heutigen Berufswelt erforderlich ist, in geeigneter, moderner Art und
Weise vermitteln und für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich
machen. Die richtige Bildungswegentscheidung ist dafür Voraussetzung.
All dem trägt das Pädagogik-Paket Rechnung, das im
Unterrichtausschuss auf der Tagesordnung steht“. Das stellte heute,
Mittwoch, der Bildungssprecher der neuen Volkspartei, Abg. Prof.
Rudolf Taschner fest und ergänzt: „Ziel ist eine anspruchsvolle
Schule – und das Pädagogik-Paket ist ein wichtiger Schritt dazu.“
Der Abgeordnete erläuterte die wesentlichen Eckpunkte dieses
Vorhabens:
An den Volksschulen werden ab dem zweiten Semester der 2. Klasse
wieder verpflichtend Ziffernnoten eingeführt. Die Option der
alternativen Leistungsbeurteilung bleibt bis einschließlich des
ersten Semesters der zweiten Schulstufe bestehen. Die alternative
Leistungsbeurteilung kann schulautonom gewählt werden. Wird eine
solche Festlegung des Klassenforums nicht getroffen, erfolgt eine
Leistungsbeurteilung durch Noten. Außerdem können Schüler
grundsätzlich ab der zweiten Klasse wieder sitzenbleiben. Die Anzahl
der Klassenwiederholungen soll aber möglichst gering gehalten werden,
hebt Taschner in diesem Zusammenhang gezielte Fördermaßnahmen bereits
im Kindergarten und die Sprachförderung in Deutschförderklassen und
Deutschförderkursen hervor.
Gespräche zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern: Ebenfalls ab dem
Schuljahr 2019/2020 sollen die bisher nur für die Neue Mittelschule
vorgesehenen Kind-Eltern-Lehrer-Gespräche über Leistungsstärken und
Leistungsstand nun in allen Schulstufen der Volks- und Sonderschulen
sowie weiterhin an der Mittelschule durchgeführt werden. Auch im
Bereich der Polytechnischen Schule ist einmal pro Unterrichtsjahr ein
derartiges Gespräch geplant.
Weiterentwicklung der Mittelschule: An den NMS soll es ab der
sechsten Schulstufe (2. Klasse) zwei unterschiedliche
Leistungsniveaus („Standard“ und „Standard-AHS“) geben. Diese lösen
die bisher bestehende Differenzierung in „grundlegende
Allgemeinbildung“ und „vertiefende Allgemeinbildung“ ab. Die
siebenteilige NMS-Notenskala wird zwar abgeschafft, an ihre Stelle
treten für jedes Leistungsniveau fünfteilige Skalen. Schülerinnen und
Schüler können dabei entsprechend ihren Leistungsniveaus auch dauernd
in Schülergruppen zusammengefasst werden. Die bisher vorgesehenen
Differenzierungsmaßnahmen wie Begabungs- einschließlich
Begabtenförderung, Förderung in temporär gebildeten Schülergruppen
oder Unterrichten im Lehrerteam (Teamteaching) bleiben weiterhin
möglich. Um die Weiterentwicklung zu unterstreichen, wird die Neue
Mittelschule in Mittelschule umbenannt. Die Maßnahmen an der NMS
werden ab 2019/20 stufenweise eingeführt.
Freiwilliges zehntes Schuljahr an Polytechnischen Schulen: Für
Schülerinnen und Schüler, die an einer mittleren oder höheren Schule
in ihrem neunten Schuljahr keinen positiven Abschluss erreichen
konnten, wird die Möglichkeit eröffnet, ein freiwilliges zehntes
Schuljahr an einer Polytechnischen Schule zu absolvieren, um auf
diesem Wege eine fundierte Berufsorientierung und Berufsgrundbildung
zu erhalten.
(Schluss)
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