Volkshilfe: Die Pflegedebatte ist längst überfällig
Fenninger & Gross: Großer Wurf wären österreichweit gleiche Leistungen zu gleichen Kosten
Wien (OTS) – Die Präsidentin der Volkshilfe Österreich, Barbara Gross
und der Direktor Erich Fenninger begrüßen die Auseinandersetzung der
Regierung mit der Pflegevorsorge, welche heute im Ministerrat
beschlossen wurde: „Wir fordern seit Jahren, die Pflege und Betreuung
in Österreich für die Zukunft fit zu machen. Dass die Regierung nun
einen Masterplan auf den Tisch legen will, ist deshalb sehr
erfreulich. Viele der Punkte entsprechen dem, was sich soziale
Organisationen, Menschen in Pflegeberufen, Betroffene und Angehörige
wünschen.“
Zwtl.: Valorisierung des Pflegegeldes hoch an der Zeit
Die Volkshilfe-RepräsentantInnen weisen jedoch zusätzlich auf
Punkte hin, die im derzeitigen Papier der Sozialministerin nicht
enthalten sind. Fenninger: „Es braucht eine Erhöhung des Pflegegeldes
für alle Stufen sowie eine jährliche Valorisierung. Die momentane
Handhabung führt zu einer ständig schleichenden Entwertung.“ Zudem
werden zwar neue Möglichkeiten der Finanzierung diskutiert, die
Finanzierung über Erbschafts- oder Schenkungssteuer wird allerdings
von vornherein ausgeschlossen: „Wir treten zwar nicht für
zweckgebundene Steuern ein, jedoch wären die Erbschafts- und
Schenkungssteuer ein gerechter Weg, die Finanzierung von Leistungen
wie jene der Pflege und Betreuung abzusichern.“
Zwtl.: Pflegende Angehörige & Pflegepersonal stärken
Ein besonderes Anliegen sind der Volkshilfe die pflegenden
Angehörigen. Der Wunsch, solange wie möglich zu Hause leben zu
können, ist für viele zu Pflegende prioritär, sagt die
Volkshilfe-Präsidentin: „Deshalb tut die Regierung mit der Strategie
‚Mobil vor Stationär‘ einen Schritt in die richtige Richtung. Doch
dabei sind insbesondere auch die Bedürfnisse der Angehörigen ernst zu
nehmen. Es braucht beispielsweise Förderung von Coachings, damit die
pflegenden Angehörigen sich mit ihren Sorgen nicht alleine fühlen.“
Barbara Gross weist außerdem auf die hohe Belastung der
Beschäftigten aufgrund des Personalmangels – der in Zukunft
jedenfalls steigen wir – hin: „Hier braucht es ein Bündel an
Maßnahmen, das rasch umgesetzt wird. Besonders in den Bereichen
Ausbildung, Bezahlung und Supervision besteht dringender
Handlungsbedarf. Eine Imagekampagne ist begrüßenswert, aber zu
wenig.“
Zwtl.: Harmonisierung der sozialen Dienste – und zwar vollständig!
Dem Volkshilfe-Direktor ist vor allem auch die Harmonisierung der
sozialen Dienste ein Anliegen: „Hier braucht es einen großen Wurf.
Denn österreichweit zahlen die Menschen die gleichen Steuern, dafür
müssen sie auch ein Anrecht auf die gleichen Leistungen zu leistbaren
Kosten haben.“
Nicht zuletzt fordern der Direktor und die Präsidentin eine
Einbindung in die konkrete Entwicklung: „Für einen Masterplan, der
diesen Namen verdient, ist es von höchster Bedeutung, die Bedürfnisse
der zu Pflegenden und ihrer Angehörigen, sowie der MitarbeiterInnen
sehr genau zu kennen und diese Expertise miteinzubeziehen. Nur so
kann der Masterplan jene Wirkung entfalten, die so dringend notwendig
ist.“
Volkshilfe Österreich
Melanie Wenger-Rami, MA
Pressesprecherin
+43 (0) 676 83 402 228
melanie.rami@volkshilfe.at
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