Welche Rahmenbedingen brauchen SexarbeiterInnen?

SOPHIE, das BeratungsZentrum für Sexarbeiterinnen der Volkshilfe Wien, weist auf die Notwendigkeit von Rechtssicherheit für Sexarbeiterinnen hin.

Wien (OTS) – „Wer freiwillig sexuelle Dienstleistungen anbietet, soll
dies unter rechtsstaatlichen und menschenwürdigen Rahmenbedingungen
tun können“, fordert Eva van Rahden, Leiterin von SOPHIE, dem
BeratungsZentrum für Sexarbeiterinnen der Volkshilfe Wien, anlässlich
des Internationalen Tages der Menschenrechte. Den Kauf sexueller
Dienstleistungen unter Strafe zu stellen, wie immer wieder gefordert
wird, würde die SexarbeiterInnen schwächen, ist die Expertin
überzeugt. Jede Form der Kriminalisierung führe zu mehr Illegalität
und Illegalität bedeutet für SexarbeiterInnen weniger Rechte und
weniger Schutzmöglichkeiten. Frauen, die Opfer werden, können zudem
in einem legalen System leichter erkannt und unterstützt werden.
„Bislang gibt es keine wissenschaftlich haltbaren Nachweise für die
Behauptung, dass die Strafbarkeit von Kunden Sexarbeiterinnen wirksam
vor Ausbeutung oder Gewalt schützt. Auch eine prekäre wirtschaftliche
Ausgangssituation der Frauen wird durch ein Verbot nicht verbessert.
Nur Rechtssicherheit kann SexarbeiterInnen Schutz bieten“, so van
Rahden.

Zwtl.: Beratungsangebot zum Berufswechsel in vielen Sprachen

Mit allen Fragen rund um das Thema Sexarbeit, etwa zu
Versicherung, Steuern oder Registrierung als Prostituierte, können
sich Sexarbeiterinnen in Wien, Niederösterreich und im Burgenland an
das BeratungsZentrum SOPHIE wenden. Die Frauen werden in vielen
Sprachen anonym und kostenlos beraten. Wenn sie ihre Tätigkeit
beenden und einen Berufswechsel vornehmen wollen, werden sie dabei
umfassend unterstützt.

Vor allem Frauen, die nicht freiwillig mit der Sexarbeit begonnen
haben, planen häufiger einen Berufswechsel. Das zeigen Erfahrungen
und eine Studie, die SOPHIE im Jahr 2013 durchgeführt hat. Diese
Frauen brauchen längerfristige professionelle Begleitung, auch, weil
Sexarbeiterinnen als Neue Selbstständige in der Regel keinen Anspruch
auf monetäre Unterstützung durch das AMS haben.

Zwtl.: Tag der offenen Tür

Am Internationalen Tag der Menschenrechte laden wir am Montag, 10.
Dezember 2018 zum Tag der offenen Tür bei SOPHIE ein und stellen die
Arbeit des Beratungszentrums vor. Neben Volkshilfe
Wien-Geschäftsführer Otto Knapp wird auch Rudolf Hundstorfer,
Vorsitzender der Volkshilfe Wien, anwesend sein. Christoph Lipinski
stellt die Interessensvertretung für Ein-Personen-UnternehmerInnen
vida.flex vor.

Montag, 10. Dezember 2018 – ab 14.00 Uhr
BeratungsZentrum SOPHIE, Oelweingasse 6-8, 1150 Wien

[www.sophie.or.at] (http://www.sophie.or.at)

Magdalena Schluckhuber, Öffentlichkeitsarbeit
0676/87841773
kommunikation@volkshilfe-wien.at

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