Diakonie zu Pflegereform: Mehr in die Entlastung von Angehörigen investieren!
Diakonie fordert rasch Gespräche mit allen Pflege-Organisationen
Wien (OTS) – Die Regierung hat eine große und grundlegende Reform der
Pflege angekündigt, die Social-Profit-Organisationen, die Pflege
anbieten, schon lange fordern. „Mehr als die Hälfte der pflegenden
Angehörigen ist immer noch ohne professionelle Unterstützung. Wollen
wir die Pflege und Betreuung zu Hause stärken, müssen wir mutig sein
und in die Entlastung investieren – und das heißt Ausbau von mobilen
Diensten, Tageszentren, Kurzzeitpflege, Besuchsdienste und
stundenweise Betreuung“, stellt die Diakonie dazu allerdings klar.
Aus Sicht der Diakonie bilde die Punktuation der Regierung zwar
wichtige Ansatzpunkte ab, könne jedoch eine breite Diskussion über
Lebensqualität im Alter nicht ersetzen.
„Es sind Tatsachen, dass 70 Prozent der Ausgaben für die Pflege
über Steuern und Sozialversicherung wieder zurück an die öffentliche
Hand fließen, und die Pflege Arbeitsplätze für Frauen sowie Kaufkraft
in strukturschwachen Regionen schafft. Und dennoch arbeiten wir uns
ständig an der Frage der Finanzierung ab, statt uns mit den großen
Fragen zu beschäftigen – wie wollen wir gemeinsam Alt werden? Was ist
eine gute Betreuung zu Hause? Wer hilft mir, wenn ich Hilfe brauche?
Mit welcher Unterstützung möchte ich leben? Deshalb plädiert die
Diakonie für umfassende Gespräche und für Einbeziehung der
Pflege-Organisationen bei allen Fragen zu den Bedürfnissen der
Betroffenen.
„Ideen und Konzepte für die künftigen Herausforderungen müssen
gemeinsam entwickelt werden, um einerseits Expertise von Betroffenen
und Non-Profit Organisationen abzuholen, und andererseits Akzeptanz
in der Bevölkerung für die Reform zu erreichen“, so die Diakonie.
Eine breit angelegte Debatte über eine gute Pflege und Betreuung in
Österreich fehle derzeit.
„Wir fordern die Regierung daher auf, möglichst rasch zu
Gesprächen mit allen Beteiligten einzuladen,“ so die Diakonie
abschließend.
Diakonie Österreich
Roberta Rastl
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
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