„dokFilm“-Premiere „Momentaufnahmen. Die Kinder von Zaatari“ am 9. Dezember

Bewegender Dokumentarfilm über außergewöhnliches Kunstprojekt im jordanischen Flüchtlingslager

Wien (OTS) – Angst vor Flüchtlingen, Asylsuchenden, einer neuen
Völkerwanderung, die unseren Lebensraum bedroht – das sind Szenarien,
die viele Menschen besonders seit der Flüchtlingskrise 2015
verunsichern. Wie begegnet man jenen, die ihre Heimat verloren haben?
Ist Solidarität längst ein Luxusgut? Ist Humanismus in Zukunft noch
leistbar? Produzent und Regisseur Robert Pöcksteiner hat sich in Form
einer Langzeitbeobachtung auf die Suche nach Antworten gemacht. Im
jordanischen Zaatari, einem der größten Flüchtlingslager der Welt
nahe der syrischen Grenze, traf er auf Friedensnobelpreisträgerin
Malala Yousafzai, auf Flüchtlingshelfer Kilian Kleinschmidt und auf
ein außergewöhnliches Kunstprojekt des österreichischen Fotografen
Lukas M. Hüller. Vor allem aber spürte er menschlichem Pragmatismus
und dem Prinzip Hoffnung in schlimmster Not nach. Und er lernte jene
kennen, die am meisten schutzbedürftig sind: die Kinder von Zaatari.
Am Sonntag, dem 9. Dezember 2018, steht sein Film „Momentaufnahmen.
Die Kinder von Zaatari“ als TV-Premiere im „dokfilm“ um 23.05 Uhr in
ORF 2 auf dem Programm.

Mehr zum Inhalt:

Die Kinder von Zaatari haben Dinge gesehen, die kein Kind je sehen
sollte. Viele von ihnen haben zumindest einen Elternteil verloren,
manche ihre Gliedmaßen, viele ihre Gesundheit. Sie alle sind
traumatisiert. Ihnen wieder eine Zukunft zu schenken war eines der
wichtigsten Anliegen von Kilian Kleinschmidt, der das Lager leitete
und liebevoll als dessen Bürgermeister bezeichnet wurde. Der
österreichische Fotograf Lukas M. Hüller weiß: Kinder brauchen Spiele
– zumal in einer Umgebung, die nicht für Kinder gemacht ist. „Let the
Children Play“ nannte er sein Kunstprojekt, mit dem er das Recht von
Kindern auf Muße und Freizeit, auf Spiel und Anteilnahme am
kulturellen Leben sichtbar machte. Wer Kindern eine Zukunft geben
will, ermöglicht ihnen Zugang zu Bildung, ist das Credo von
Friedensnobelpreisträgerin Malala, das sie auch bei einem Besuch in
Zaatari deutlich machte.

Zaatari, mittlerweile zur viertgrößten Stadt Jordaniens gewachsen,
ist ein lebendiger Organismus, der seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten
folgt – auch diese Erkenntnis birgt der Film von Robert Pöcksteiner.
Die dort aufgestellten Wohncontainer bieten den heimatlos gewordenen
Bewohnerinnen und Bewohnern ein wenig Geborgenheit. Ihre Anordnung
lässt sich nicht vom Reißbrett planen, es sind die Menschen, die sie
sich ihren Bedürfnissen entsprechend aneignen. So wird im
Flüchtlingslager wie auch in jeder anderen Stadt gestritten und
geliebt, Nachwuchs gezeugt und Handel getrieben. „Champs-Élysées
nennen die Bewohner scherzhaft die zentrale Einkaufsstraße im Lager.
Und auch wenn sie nichts vom Glamour ihres berühmten Pariser Pendants
verströmt, so symbolisiert sie doch ein wenig Normalität in einer
Region, in der der Wahnsinn tobt.

Am 10. Dezember 1948 wurde die „Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte“ von der Generalversammlung der Vereinten Nationen im
Palais de Chaillot in Paris verkündet. Zum 70. Jahrestag der
Unterzeichnung zeigt ORF 2 vom 8. bis 11. Dezember 2018 im Rahmen
eines Programmschwerpunkts weiters u. a. „FeierAbend“,
„Orientierung“, „Heimat Fremde Heimat“, „Was ich glaube“, „Unterwegs
in Österreich“ und die neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Der Mann,
der Frauen hilft – Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege“ im Zeichen
der Menschenrechte. Auch Ö1, ORF.at, die ORF-TVthek und der ORF
TELETEXT widmen sich dem Jubiläum.

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