KV-Handel: Handelsverband fordert Gewerkschaft auf, tragfähigen Abschluss zu ermöglichen
Paket der Händler beinhaltet Gehaltsplus und eine Stunde mehr (Familien-)Freizeit für Angestellte am Heiligen Abend
Wien (OTS) – Völliges Unverständnis herrscht auf Arbeitgeberseite im
Handel nach stundenlangen, zähen Verhandlungen in der vierten
Verhandlungsrunde zum Handelskollektivvertrag: Die GPA-djp hat das
Top-Angebotspaket für mehr als 400.000 Handelsangestellte und 15.000
Lehrlinge ausgeschlagen, welches Peter Buchmüller, Obmann der
Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und
Chefverhandler der Arbeitgeberseite im Handel vorgelegt hat. Dabei
kann sich auch das monetäre Angebot zur Erhöhung der Gehälter um 2,35
bis 2,65 Prozent mehr als sehen lassen, das damit wesentlich über der
Inflationsrate liegt.
„Das die Gewerkschaft das all-inclusive-Angebot der Händler vom
Tisch wischt, ist in Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklung im
heimischen Handel unverantwortlich. Ein höherer Abschluss übersteigt
die Tragfähigkeit der Betriebe, die 600.000 Arbeitsplätze im Handel
zukunftssicher ausgestalten müssen“, sagt
Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Darüber hinaus bietet der österreichische Handel seinen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Freizeit: Am 24. Dezember
sollen die Geschäfte eine Stunde früher schließen, also um 13:00
statt um 14:00. Damit würden die Handelsbetriebe den Beschäftigten am
Heiligen Abend eine Stunde mehr (Familen-)Freizeit schenken, was
diese sicherlich freuen würde.
Neben dem Gehaltsplus umfasst das Angebot der Arbeitgeber im
österreichischen Handel über der Inflationsrate auch eine deutliche
Erhöhung der Lehrlingsgehälter um bis zu 10 Prozent, weiters die
Möglichkeit einer 4-Tage-Woche, die Förderung von Aus- und
Weiterbildung – etwa durch leichteren Zugang zur Bildungskarenz –
sowie die Forcierung altersgerechter Arbeitszeitmodelle wie
Altersteilzeit.
„Die angekündigten Betriebsversammlungen und Demos am 8.12.
verschärfen die Situation zusätzlich und sind nur mit politischem
Kalkül zu erklären. Der Handelsverband ersucht die Gewerkschaft, die
konstruktive Arbeit wieder aufzunehmen, einen tragbaren Abschluss zu
ermöglichen und auch die veränderten Marktbedingungen zu
berücksichtigen“, appelliert Will an die Arbeitnehmervertreter.
Ein Kaufkraftabfluss in Milliardenhöhe wird durch internationale
Onlinehändler ohne Betriebsstätten in Österreich verursacht, die
hierzulande keinerlei Arbeitsplätze und Wertschöpfung generieren.
„Ein Schulterschluss hätte eine nachhaltigere Wirkung, da durch
dieses Kaufverhalten immer mehr Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor im
Ausland finanziert werden. Der heimische Handel wird
Handelsangestellten und -arbeitern jedenfalls gehaltliche
Tariferhöhungen zugestehen, auch wenn es zu keiner Einigung kommen
sollte“, bestätigt Rainer Will.
Ein nächster Verhandlungstermin ist derzeit noch nicht in Sicht,
die Verhandlungspartner werden sich aber bemühen, noch einen Termin
vor Weihnachten zu finden.
Handelsverband
Mag. Gerald Kuehberger, MA
Communications Manager
Tel.: +43 (1) 406 22 36 – 77
gerald.kuehberger@handelsverband.at
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