Weniger Arztvisiten in Wien aufgrund des Ärztemangels
Ärztekammer fordert generelles Parkpickerl für Ärztinnen und Ärzte, die Hausbesuche durchführen
Wien (OTS) – „Österreich und insbesondere Wien als stetig wachsender
Ballungsraum stehen vor einem zunehmend stärker werdenden Problem in
der Gesundheitsversorgung. Die Bevölkerungszahl steigt, aber
gleichzeitig nimmt die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ab. Dieser schon
bestehende und künftig sich verschärfende Ärztemangel betrifft sowohl
die Spitalsärzte als auch den niedergelassenen Bereich. Das spüren
die Patientinnen und Patienten am stärksten beim Rückgang des
klassischen Hausarztes ums Eck“, warnt Ärztekammerpräsident Thomas
Szekeres. ****
Gab es vor zehn Jahren noch 810 Hausärzte mit Kassenvertrag in
Wien, so sind es derzeit nur mehr 732. Im selben Zeitraum hat die
Wiener Bevölkerung aber von damals 1,67 Millionen auf mittlerweile
1,87 Millionen zugelegt. Szekeres: „Da muss man kein großer
Mathematiker sein, um zu erkennen, dass immer weniger Hausärzte immer
mehr Patientinnen und Patienten versorgen müssen.“
Mit dem Rückgang der Hausärzte ergebe sich dann automatisch auch
ein Rückgang bei den Hausbesuchen. „Deswegen weise ich die Kritik der
Wiener Patientenanwaltschaft vehement zurück, die uns über Medien
ausrichten ließ, dass Hausärzte die Hausbesuche nur als gnädiges
Entgegenkommen den Patientinnen und Patienten gegenüber sehen. Unsere
niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte führen in Wien jährlich mehr als
450.000 Visiten durch – und dass trotz überfüllter Ordinationen“, so
Szekeres. Zusätzlich fahren die Ärztinnen und Ärzte des
Ärztefunkdienstes der Wiener Ärztekammer – erreichbar unter der
Telefonnummer 141 – jährlich mehr als 70.000 Visiten in der Nacht, an
Wochenenden und an Feiertagen.
Im Zusammenhang mit einem einfacheren und schnelleren Ablauf von
Hausbesuchen fordert Szekeres ein für ganz Wien geltendes
Parkpickerl. „Die Kolleginnen und Kollegen fahren mit ihren
Privat-Pkw vor oder nach ihren Ordinationszeiten zu den Hausbesuchen.
Sofern sie aber nicht im selben Bezirk ihrer Ordination wohnen,
müssen sie zunächst ihr Auto von zuhause abholen, da sie mit diesem
nicht vor ihrer Ordination parken dürfen. Da vergeht wertvolle Zeit,
die letztendlich beim Patienten fehlt. Im Sinne einer optimalen und
schnelleren Versorgung unserer Patientinnen und Patienten wünsche ich
mir daher ein Einlenken der Stadtpolitik und ein generelles
Parkpickerl für alle Kolleginnen und Kollegen, die Hausbesuche
durchführen“, so Szekeres. (bs)
Ärztekammer Wien
Mag. Bernhard Salzer
(++43-1)51501 – 1407, 0664/8109692
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