Diakonie zum Internationalen Tag der Menschenrechte: Modernes Bleiberecht für gut integrierte Menschen

Achtung des Menschenrechts auf Privat- und Familienleben muss unabhängig von Asylgesetzen betrachtet werden

Wien (OTS) – „Menschen, die lange in Österreich leben und hier
verwurzelt sind, haben das Recht auf Achtung ihres Privat- und
Familienleben“, verweist die Direktorin der Diakonie Österreich,
Maria Katharina Moser, anlässlich des Internationalen Tags der
Menschenrechte auf Artikel 8 der Europäischen
Menschenrechtskonvention, die in Österreich in Verfassungsrang ist.
Es gehe um Menschen, die sich gut integriert und schon viel geleistet
haben – zum Beispiel eine Lehre in einem Mangelberuf machen oder
anderen Menschen in Österreich geholfen haben. „Ob sie bleiben
dürfen, ist keine Frage des Asylrechts mehr, sondern eine Frage des
Respekts ihres Menschenrechts auf Privat- und Familienleben. Es ist
wichtig, für diese Menschen ein modernes Bleiberecht zu schaffen.

Das moderne Bleiberecht ist unabhängig vom Asylrecht zu sehen und
gehört ins Aufenthaltsrecht“, betont Moser. „Wir können uns in
Österreich nicht aussuchen, welche Menschenrechte wir respektieren
wollen. Menschenrechte gelten für alle Menschen gleich.“

Zwtl.: Bleiberecht hat mit Asylgesetzen nichts zu tun

Niemand verstehe, warum aktuell oft genau die Menschen abgeschoben
werden, die seit Jahren bestens integriert sind, meint die
Diakonie-Direktorin. Den Lehrling, der ein wertvoller Mitarbeiter
seines Betriebes geworden ist, abzuschieben und gleichzeitig
Menschen, die noch keinerlei Bezug zu Österreich haben, ins Land
holen zu wollen, sei schlicht nicht vernünftig. „Wir brauchen diese
Menschen, die sich bereits gut integriert haben. Und diese Menschen
brauchen ein Bleiberecht“, so Moser. „Wenn sie zuvor einmal einen
Asylantrag gestellt haben, darf das kein Ablehnungsgrund sein. Die
Entscheidung über das Bleiberecht soll möglichst nahe am Wohnort, von
der Aufenthaltsbehörde im Bundesland getroffen werden.“

Zwtl.: Humanitäres Bleiberecht auch für Menschen, die es besonders
hart getroffen hat

„Gleichwohl dürfen wir auch auf jene nicht vergessen, die durch
schwere Krankheiten oder ein anderes schweres Schicksal auf unsere
Hilfe angewiesen sind. An diese Menschen denkt in Österreich aktuell
niemand. Ihnen soll ein humanitäres Aufenthaltsrecht gewährt werden
können,“ fordert Moser.

Zwtl.: „Miteinander zahlt sich aus!“

Die Diakonie unterstützt damit auch die Initiative „Miteinander
zahlt sich aus!“ von [Menschen.Würde.Österreich ]
(https://www.mwoe.at/modernes-bleiberecht/)und trägt diese mit.

Diakonie Österreich
Roberta Rastl
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
+43(0)664 314 93 95
roberta.rastl@diakonie.at
Web: www.diakonie.at

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