Impfen hat auf EU-Ebene die höchsten Entscheidungsgremien erreicht!

Wien (OTS) – Vor dem Hintergrund großer Krankheitsausbrüche von durch
Impfungen vermeidbaren Erkrankungen in Europa wurde im Rahmen des
heutigen Gesundheitsministerrates unter österreichischem Vorsitz eine
Empfehlung für eine verstärkte EU-weite Zusammenarbeit zur Bekämpfung
von durch Impfungen vermeidbaren Erkrankungen angenommen. ****

Obwohl hoch effektive und sichere Impfstoffe zur Verfügung
stehen, stellen durch Impfung vermeidbare Erkrankungen nach wie vor
ein relevantes Problem in Europa dar: So erleben wir derzeit einen
beispiellosen Masernausbruch, 2017 erkrankten europaweit ca. 14.000
Personen. Im Zeitraum Oktober 2017 bis September 2018 verstarben
mindestens 37 Personen an Masern – Todesfälle, die durch Impfung
vermeidbar gewesen wären. In Österreich wurden mit Stand 28.11.2018
bereits 75 Fälle von Masern registriert. Allein in den ersten 3
Quartalen des Jahres 2018 wurden bei uns zudem sogar 1427 Fälle von
Keuchhusten gemeldet.

Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten
vorbeugenden Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Auch
im Hinblick auf die Kosten-Nutzen-Relation liegt diese klar auf
Seiten der Impfungen. Geimpfte sind im Regelfall vor der
entsprechenden Krankheit geschützt. Anhaltend hohe Durchimpfungsraten
ermöglichen zudem die Ausrottung von Krankheiten. Ein prominentes
Beispiel des Erfolgs konsequenter Impfprogramme stellt die weltweite
Ausrottung der Pocken dar. Auch die Kinderlähmung, Poliomyelitis,
gibt es in Europa dank Impfprogrammen nicht mehr.

Die Krankheitsausbrüche der jüngsten Vergangenheit in Europa
sind ein Indiz dafür, dass Durchimpfungsraten nach wie vor zu niedrig
sind. So sind gemeinsame Anstrengungen erforderlich, um die
Wichtigkeit der Schutzimpfung zu betonen. Mit dem Beschluss einer
gemeinsamen Impf-Empfehlung aller 28 EU-Mitgliedsstaaten wird diese
Notwendigkeit nun auch auf europäischer Ebene aufgegriffen und der
Grundstein für einen Schulterschluss zur gemeinsamen Verbesserung der
Durchimpfungsraten gelegt.

Die Empfehlung enthält dabei Maßnahmen, die von den
Mitgliedsstaaten in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission
umgesetzt werden sollen. Im Vordergrund stehen Maßnahmen, die das
Ziel der Erhöhung der Durchimpfungsraten haben. Dabei sind unter
anderem Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen um Impfskepsis
zu begegnen, die Sicherstellung einer 95%-igen Durchimpfungsrate
gegen Masern, die Optimierung der Impfversorgung der Bevölkerung,
ausreichende Fort- und Ausbildungsmöglichkeiten für
Gesundheitspersonal zum Thema Impfen, der Ausbau von elektronische
Impfregistern, die gemeinsame Überwachung von Vorteilen und Risiken
von Impfungen, die Förderung von Forschung und Innovation im Bereich
Impfstoffe und Impfungen, die Verbesserung der Impfstoffversorgung
sowie die Möglichkeit grenzübergreifender Zusammenarbeit im Hinblick
auf Impfstoffe und –bedarf angesprochen.

In Österreich werden derzeit die Impf-Empfehlungen für das
Jahr 2019 erarbeitet und im Bundesministerium für Arbeit, Soziales,
Gesundheit und Konsumentenschutz wird auch eine neue
Kommunikationsstrategie aufgestellt, um die Bevölkerung besser über
die Wichtigkeit von Impfungen zu informieren. Der wichtigste Punkt
zur Hebung der Durchimpfungsraten ist in Zukunft der eImpfpass. Bis
2020 soll ein Pilot in definierten Arztpraxen in Wien,
Niederösterreich und der Steiermark abgeschlossen sein, bei dem der
eImpfpass für Kinder bis 6 Jahre angewendet wird.

„Ich freue mich, dass heute die Empfehlung für eine verstärkte
EU-weite Zusammenarbeit zur Bekämpfung von durch Impfungen
vermeidbare Erkrankungen angenommen wurde. Pocken und Kinderlähmung
sind durch entsprechende Impfungen schon ausgerottet worden. Jetzt
gilt es dies bei anderen Krankheiten, wie etwa Masern, auch zu
erreichen. Aufgrund der Mobilität, die wir haben auf der Welt und
natürlich auch in Europa haben, ist die Gefahr, dass Krankheiten
wiederauftauchen, sehr groß. Deshalb ist es wichtig der vorhandenen
Impfskepsis entgegenzuwirken. Impfverpflichtungen, wie in einigen
Ländern, wird es aber keine geben. Hier sind vor allem die
Gesundheitsdienstleister gefragt um die Bevölkerung dementsprechend
aufzuklären,“ so Hartinger-Klein.(Schluss)

Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
Axel Ganster, MAS
Pressesprecher von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein
+43 (1) 71100-86 2456
pressesprecher@sozialministerium.at
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