„kulturMontag“: Die letzten Maya, #LINZLIEBTSEINTHEATER, Serebrennikows „Leto“
Außerdem: Start der Hochglanzreihe „Magie der Museen“ – Vivienne Westwood führt in erster Folge durch das KHM Wien
Wien (OTS) – Martin Traxl präsentiert einen abwechslungsreichen
„kulturMontag“ am 10. Dezember 2018, um 22.30 Uhr in ORF 2, der sich
u. a. mit der aktuellen Kulturpolitik in Oberösterreich befasst,
weiters mit den letzten Maya, die Thema eines neuen Film- und
Buchprojekts des Tiroler Fotografen Martin Engelmann sind. Außerdem
berichtet die Sendung über den demnächst in den heimischen Kinos
anlaufenden Film „Leto“. Anschließend an das Magazin startet die von
der ORF-TV-Kultur koproduzierte, achtteilige Hochglanzreihe „Magie
der Museen“ über acht weltberühmte museale Institutionen mit der
ersten Folge: „Das Kunsthistorische Museum, Wien“ (23.15 Uhr).
Die letzten Maya – eine Kultur mit Ablaufdatum
Tief im Dschungel von Südmexiko leben die Lakandonen – die letzten
indigenen Nachfahren der antiken Maya, jener Hochkultur
Mittelamerikas, deren Untergang Forschern nach wie vor Rätsel
aufgibt. Heute gibt es noch insgesamt sechs Millionen Maya-Nachfahren
in Mexiko, Belize, Guatemala und Honduras – von den Lakandonen leben
rund 700 Vertreter/innen im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Sie
pflegen bis heute ihre jahrhundertealte, traditionelle Lebensweise,
ihre polytheistische Religion und ihre Sprache. Doch ihr Volk ist vom
Aussterben bedroht und somit eine 5.000 Jahre alte Kultur. Der
Tiroler Fotograf Martin Engelmann, der gemeinsam mit einer
Anthropologin jahrelang die Region bereiste, hat sich auf die Spur
der letzten Maya begeben und ihre Kultur unter dem Titel „Die letzte
Weisheit der Maya“ in einem Dokumentarfilm und Buch festgehalten. Der
„kulturMontag“ berichtet.
#LINZLIEBTSEINTHEATER – Eine Frage des Geldes?
Seit rund zwei Wochen gehen in Linz kulturpolitisch die Wogen hoch
und die Kulturschaffenden auf die Barrikaden. Grund der heftigen
Debatte ist die Aufkündigung des Theatervertrages mit dem Land
Oberösterreich durch die Stadt Linz. Mehr als 21.000 Künstler/innen,
darunter Prominente wie Franz Welser-Möst, Peter Simonischek oder
Gerhard Haderer, verfassten eine Petition, um die drohende Gefahr
abzuwenden. Seit Jahren ist der Theatervertrag zwischen Stadt und
Land umstritten, doch jetzt will die Stadtregierung die – wie sie
argumentiert, für sie nachteiligen – Finanzverflechtungen von
Gemeinden und Land trennen. Mit dieser „Schieflage“ ist nun der
oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer konfrontiert, der
auch für Finanzen und Kultur zuständig ist. Er hätte lieber über eine
verstärkte Zusammenarbeit, statt einen Ausstieg verhandelt, kündigt
aber an, dass das Land Oberösterreich seine Verantwortung wahrnehmen
wird. Doch die kulturpolitische Zukunft dürfte schwierig werden,
wurde doch das Kulturbudget des Landes erst im Vorjahr um 3,5 Prozent
gesenkt. Sind die bedeutenden Kulturinstitutionen durch den
politischen Machtkampf in Gefahr, verliert Linz seinen guten Ruf?
Eine Reportage mit Statements aus Politik und Kultur.
Plädoyer für den Widerstand – Der Film „Leto“ über die
Aufbruchsstimmung vor der Perestroika
Einen Sprung zurück in die Zeit der russischen Repression der 1980-er
Jahre wagt Kirill Serebrennikow in seinem neuen Film „Leto“ (auf
Deutsch „Sommer“), der demnächst in den heimischen Kinos startet.
Seine Ode an den Freiheitsdrang ist unfreiwillig zu einem Plädoyer
für Widerstand geworden. Denn der renommierte Film- und
Opernregisseur steht seit August 2017 wegen Korruptionsverdacht unter
Hausarrest. Gerade hat im Moskauer Gericht die Hauptverhandlung im
Prozess gegen den wegen Veruntreuung von Fördergeldern angeklagten
Künstler begonnen. Seinen Film musste Serebrennikow im Hausarrest
fertigstellen, auch seine Operninszenierungen für Stuttgart und
Zürich wurden in Mitleidenschaft gezogen. Denn eine Kontaktaufnahme
mit dem Regisseur ist seit einem Jahr unmöglich. So waren das
Filmfestival Cannes, wo „Leto“ heuer im Wettbewerb lief, ebenso wie
die Opernhäuser gezwungen, Premieren ohne den Regisseur zu
organisieren.
Nach der wahren Geschichte um die legendäre russische Rockband Kino
fängt „Leto“ das Lebensgefühl einer sich nach Freiheit sehnenden
Generation kurz vor der Perestroika –– eine Zeit der Erneuerung und
Rebellion – ein. Der „kulturMontag“ gibt einen Ausblick.
Auftakt „Magie der Museen“ mit „Das Kunsthistorische Museum, Wien“
(23.15 Uhr)
Museen sind magische Orte der tausend Gesichter und Geschichten,
deren Faszination die achtteilige internationale TV-Hochglanzreihe
„Magie der Museen“ enthüllt. Die in Koproduktion mit der
ORF-TV-Kultur entstandene Dokumentation „Magie der Museen“ über acht
museale Institutionen von Weltrang verspricht emotionale, filmische
Kunsterlebnisse – erzählt aus der Perspektive von Künstlerinnen und
Künstlern sowie weiteren prominenten Gästen und Querdenkern. Jeder
Museumsbesuch ist ein persönliches Erlebnis – und so bringen auch die
prominenten Betrachter ihre eigenen Themen, manchmal sogar ihre
Lebensgeschichten mit in den Film.
Im Zentrum der ersten Ausgabe (Regie: Barbara Weissenbeck und Kurt
Mayer) stehen die berühmtesten Meisterwerke des Kunsthistorischen
Museums im Mittelpunkt. Die Stardesignerin und Ikone der
Punk-Bewegung Vivienne Westwood führt durch das kulturelle
Prestigehaus der Habsburger. Bei jedem ihrer Wien-Aufenthalte nimmt
sie sich Zeit für einen Besuch der umfangreichen und international
bedeutendsten Kunstsammlungen der Institution. Für sie ist es ein
Ort, um über die Welt und das Leben nachdenken zu können. Für die
TV-Reihe „Magie der Museen“ reflektiert die zweifache Mutter in
Betrachtung von Velázquez‘ „Infantin Margarita Teresa in blauem
Kleid“ über Kindererziehung in Zeiten von Helikopter-Eltern. Auch
hier vertritt sie eine radikale Haltung: „Ich habe meine Kinder auch
mal alleine gelassen“ – und das sei gut so! Auf ihrem Rundgang
begegnet Westwood außerdem u. a. den Bruegel-Kunstwerken „Turmbau zu
Babel“, „Jäger im Schnee“ und „Kinderspiele“, Peter Paul Rubens‘ „Das
Pelzchen“ sowie „Dornenkrönung Christi“ von Caravaggio.
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