Polizei löst Hausbesetzung auf
Wien (OTS) – Seit mehreren Wochen wurde ein Haus in der
Neulerchenfelder Straße 35 von mehreren Personen besetzt gehalten.
Der Hausbesitzer erstattete Anzeige bei der Polizei, woraufhin von
der Sicherheitsbehörde gemäß den gesetzlichen Bestimmungen des § 37
Sicherheitspolizeigesetz per Verordnung das Verlassen des Grundstücks
angeordnet und dessen Betreten untersagt wurde.
Nachdem mehrere Versuche, mit den Besetzern in Dialog zu treten,
gescheitert waren, wurde heute Früh um 9.19 Uhr die Verordnung
mittels Lautsprecherwagen kundgetan und den Aktivisten eine
halbstündige Frist zum freiwilligen Verlassen des Gebäudes
eingeräumt. Da sie dieser Aufforderung nicht nachkamen, verschafften
sich Beamte der WEGA über eine Hintertüre Zugang zu dem Gebäude und
begannen mit der Auflösung der Besetzung. Dabei hatten die Polizisten
mit massiven Blockaden und Barrikaden zu kämpfen. Türen wurden zum
Teil zubetoniert, zum Teil mit Schutt, Mistkübel und Sperrgut
blockiert, in den Stiegenhäusern wurden mit diversen Gegenständen
Hindernisse errichtet.
Auf einem Vordach im Obergeschoß stießen die WEGA-Beamten auf 11
Besetzer, welche aus dem Haus begleitet beziehungsweise getragen
werden mussten. Sechs weitere Personen erkletterten das Hausdach und
verharrten dort. Da aufgrund des nassen Daches Gefahr bestand, wurden
von der Berufsfeuerwehr Wien vor dem Haus mehrere Sprungkissen
positioniert. Mithilfe einer Drehleiter der Feuerwehr wurden
Polizisten von außen auf das Hausdach befördert, wo die sechs
verbleibenden Manifestanten gesichert und zurück auf den Boden
gebracht werden konnten.
Um ein ungestörtes Handeln der Einsatzkräfte zu ermöglichen und
Gefährdungen von Zivilpersonen zu vermeiden, kam es rund um das
Zielobjekt zu einer Totalsperre für den öffentlichen sowie den
Individualverkehr. Seitens der Wiener Linien musste für die Dauer des
Einsatzes der Strom abgeschaltet und geerdet werden.
Insgesamt waren rund 90 Polizistinnen und Polizisten (darunter etwa
40 WEGA-Beamte, rund 40 Beamte der Bereitschaftseinheit sowie
Streifenbeamte aus dem Stadtpolizeikommando Ottakring und 6 Beamte
des Einsatzkommandos Cobra mit einem Spezialfahrzeug) vor Ort am
Einsatz beteiligt. Aufgrund zahlreicher Schaulustiger sowie der rund
50 Sympathisanten der Besetzer, die von der Straße aus lautstark
polizeifeindliche Parolen skandierten, wurden aus ganz Wien 70
zusätzliche Beamte aus dem Regeldienst abgezogen und zur
Unterstützung sowie zur Absicherung zum Einsatz nach Ottakring
geschickt.
Insgesamt befanden sich 17 Aktivisten im Haus. Eine Besetzerin wies
sich aus und verließ das Objekt freiwillig, die 16 anderen wurden
festgenommen und mit einem Arrestanten wagen zur weiteren
Amtshandlung in ein Polizeianhaltezentrum gebracht. Es kam zu
mehreren verwaltungsrechtlichen Anzeigen. Aufgrund des
professionellen und koordinierten Vorgehens der Wiener Polizei sowie
der guten Zusammenarbeit verschiedener Einsatzorganisationen wurden
keine Personen verletzt.
Der Einsatz konnte um 13:45 Uhr erfolgreich beendet und das geräumte
Haus dem Besitzer übergeben werden.
Aufgrund der grob fahrlässigen Gefährdung von Leben und Gesundheit
der Besetzer wird die Vorschreibung eines Kostenersatzes der
Einsatzkosten gemäß § 92a Sicherheitspolizei seitens der
Landespolizeidirektion Wien geprüft.
Landespolizeidirektion Wien
Pressestelle
Revierinspektor Harald Sörös, B.A., M.A.
01 31310 72115
harald.soeroes@polizei.gv.at
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