Tag der Menschenrechte: Menschen mit Behinderungen sind noch immer benachteiligt

Wien (OTS) – Anlässlich des 70. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte am 10. Dezember sind noch immer nicht alle
Menschen, Bevölkerungsgruppen und Minderheiten ausreichend geschützt.
Besonders Menschen mit Behinderungen waren und sind in Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft unterrepräsentiert, obwohl weltweit einer
von sieben Menschen mit einer Behinderung lebt. Das sind mehr als
eine Milliarde Menschen. Behinderung blieb leider oft in der
Wohlfahrtsnische verankert und besonders in den ärmeren Ländern des
Globalen Südens herrscht ein Ungleichgewicht beim
Menschenrechtsschutz zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen. Da
sich Barrieren und Diskriminierung nicht über Nacht auflösen,
appelliert Licht für die Welt zum Jahrestag ganz besonders an die
Medien, die durch ihren Einfluss und ihre Berichterstattung
wesentlich zum Umdenken beitragen können. „Das Bild in den Köpfen
muss sich ändern. Menschen mit Behinderungen haben nicht nur die
gleichen Rechte, sondern sollen auch mit all ihren Fähigkeiten und
ihren sozialen und ökonomischen Beiträgen porträtiert werden“,
appelliert Sabine Prenn, Geschäftsführerin von Licht für die Welt in
Österreich, an die JournalistInnen.

Behinderung war in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
nicht erwähnt. Dieser Missstand wurde erst durch die UN-Konvention
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) von 2006
korrigiert, die inzwischen von 177 Ländern ratifiziert wurde. In
Österreich gilt diese Konvention seit zehn Jahren. „Die
Behindertenrechtskonvention ist ein wahrer Meilenstein, weil sie
Lücken im Menschenrechtsschutz schließt, die allgemeinen
Menschenrechte in den Kontext mit Behinderung setzt und sogar neue
Rechte wie etwa Barrierefreiheit definiert“, so Prenn. Leider besteht
bis heute die Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen oft
nur am Papier. „In der Praxis sind ihre Chancen auf Schulbesuch,
Arbeit und gleichberechtigte Teilhabe an Politik und Gesellschaft
noch wesentlich geringer als jene von Menschen ohne Behinderungen.
Das sehen wir klar in unserer Arbeit in Ländern wie Burkina Faso,
Äthiopien oder Mosambik“, schildert Prenn.

„Ohne Inklusion und Zugang für alle werden wir auch die Ziele der
Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nicht erreichen können. In
den kommenden zwölf Jahren bis zum Jahr 2030 ist die Agenda eine
universelle Richtschnur um die Menschenrechte zu verwirklichen. Die
Agenda zeigt den Weg in eine gute Zukunft für alle, mit gezielten
Maßnahmen gegen Armut und Ungleichheit, für Klimaschutz, friedliche
Gesellschaften und Entwicklung“, so Prenn abschließend.

Licht für die Welt
Licht für die Welt ist eine internationale Fachorganisation für
inklusive Entwicklung. Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft,
die allen offen steht und niemanden zurücklässt. Wir setzen uns für
barrierefreie augenmedizinische Versorgung ein und unterstützen
inklusive Bildung und Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes
Leben, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an der
Gesellschaft teilhaben können. Licht für die Welt ist als
unabhängiger, gemeinnütziger Verein organisiert und unterhält
Länderbüros in Äthiopien, Burkina Faso, Mosambik und Südsudan. Mit
unseren Programmen stärken wir die Rechte von Menschen mit
Behinderungen, ermöglichen ihnen ein selbstbestimmtes Leben und
helfen ihnen aus der Armutsfalle.

Spendenkonto: Licht für die Welt. IBAN: AT92 2011 1000 0256 6001
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Franko Petri
Pressesprecher Licht für die Welt
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