Ausgesetzt zum Abschuss: Fasanjagd endet mit Polizeieinsatz
VGT-Tierschützer_innen dokumentieren Tierquälerei
Wien (OTS) – Ende Juli ausgesetzt, im Herbst zum Jagdspaß erschossen.
Eine in der Steiermark eigentlich schon lange illegale Praxis, die
auch in Kainach bei Wildon und Leitring praktiziert wird. In Leitring
wurde die Polizei von aggressiven Jäger_innen gerufen und die Jagd
abgebrochen.
Gleich zwei Jagden dokumentierten 20 Tierschützer_innen des VGT am
vergangenen Samstag (8.12.) in der Steiermark im Bezirk Leibnitz.
Beide Orte sind dem VGT bereits bekannt. An beiden Orten gibt es
Fasanaufzuchten, in die Ende Juli Jungtiere unbekannter Herkunft
gesetzt worden sind. Mit Mastfutter wurden sie großgezogen und nach
weniger als drei Monaten erstmals bejagt. Am letzten Samstag war es
an beiden Orten bereits die vierte Jagd in diesem Herbst. David
Richter dazu: „Im Jagdgesetz ist das Aussetzen von Fasanen nur zur
Erhaltung des Bestandes erlaubt. Ein jährliches Aussetzen zum
Abschuss ist klar illegal, genau das wird aber in vielen Revieren, u.
a. Schwarzenegg und Leitring praktiziert. Wir fordern die
Bezirkshauptmannschaft Leibnitz auf, hier endlich einen
gesetzeskonformen Zustand herzustellen!“
Während der Jagdleiter in Kainach, Hr. Dr. Frizberg, seine
Jäger_innen und Treiber_innen davon abgehalten hat, gegen die
Tierschützer_innen handgreiflich zu werden, wurde der Jagdleiter in
Leitring, Herr Flucher, selbst aggressiv und schlug den
Dokumentierenden auf die Kameras. Trotzdem konnten noch grausame
Szenen gegen Tiere gefilmt werden. Ein verletzter Fasan schlug auf
dem Boden auf, versuchte zu entkommen, wurde jedoch von einem Hund
geschnappt und minutenlang von den Jäger_innen nicht beachtet.
VIDEO Jagd-Szenen Leitring bei Leibnitz:
[https://youtu.be/5CDIAQK989I] (https://youtu.be/5CDIAQK989I)
Polizeieinsatz
Obwohl die Tierschützer_innen ins Jagdgeschehen nicht eingegriffen
und nur still von öffentlichen Wegen aus dokumentiert haben, wurde
von den Jäger_innen die Polizei gerufen. Ziel war es, das
tierquälerische Treiben ohne Zuseher_innen fortsetzen zu können. Da
der beeidete Jagdaufseher gegenüber den Polizisten behauptet hatte,
dass ein Filmender einen Meter neben dem Weg gestanden sei, wurde
dies als Jagdstörung gewertet, und eine Festnahme ausgesprochen. Erst
Stunden später wurde der Aktivist wieder freigelassen.
Der VGT fordert das Ende des Aussetzens von Fasanen zum Jagdspaß. Als
ersten Schritt soll das Bejagen von Fasanen in den Gebieten verboten
werden, in denen im gleichen Jahr oder im Jahr davor ausgesetzt
worden ist. Um einen Missbrauch des Jagdgesetzes durch das
massenhafte Aussetzen, das teilweise auch unmittelbar vor dem
Abschuss durchgeführt wird, zu verhindern, fordert der VGT eine
Nachschärfung des steirischen Jagdgesetzes. Tierquälerische
Handlungen müssen von den Behörden verfolgt und verurteilt werden
können.
VGT – Verein gegen Tierfabriken
David Richter
0676 585 26 29
medien@vgt.at
http://vgt.at
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