GLOBAL 2000 begrüßt standhaftes Nein zu verbotenen Bienengiften in Burgenland und Wien
Umweltministerin Köstinger muss sich an EU-Verbot halten
Wien (OTS) – Die klare Absage der burgenländischen Landesregierung
und der Stadtregierung Wien zu einer „Zulassung durch die Hintertür“
für die drei bienengiftigsten Neonicotinoide Imidacloprid,
Thiamethoxam und Clothianidin sind ein wichtiges Signal im Kampf
gegen das fortschreitende Insektensterben.
“Man kann nicht Pestizide zu Jahresbeginn für ganz Europa
verbieten und das Verbot zu Jahresende für Österreich wieder
aufheben. Das torpediert alle Anstrengungen für den Bienenschutz und
gefährdet unsere Lebensgrundlage.“, erklärt GLOBAL 20000
Umweltchemiker Helmut Burtscher-Schaden in Richtung
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und fordert
konsequentes Handeln im Kampf gegen das Bestäubersterben.
Das diesjährige EU-weite Totalverbot der drei giftigsten
Bienenkiller im Freiland war der bislang größte Erfolg, den
Umweltschützer bisher zum Schutz von Honigbienen, Wildbienen,
Schmetterlingen und anderen Bestäubern erzielen konnten. Im April
2018 hatte Frau Landwirtschaftsministerin Köstinger noch zu jenen
gezählt, die eine Aushöhlung des EU-Verbots durch Ausnahmeregelungen
verhindert hatten – und wurde dafür gelobt. Die chemische Industrie
und einige Landwirtschaftsverbände hatten sich vehement für Ausnahmen
eingesetzt und wurden von einigen EU-Staaten unterstützt. Angesichts
des bedrohlichen Insektensterbens mit 76 Prozent Rückgang der
Biomasse in nur 27 Jahren (gemessen in deutschen
Naturschutzgebieten!) und einer enormen Beweislast für einen
Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Gifte war dieser Schritt, der auf
eine Empfehlung der Europäischen Zulassungsbehörde EFSA zurückging,
alternativlos und richtig.
Doch nun besteht ernste Gefahr, dass die Ministerin noch im gleichen
Jahr, in dem sie das EU-weite Toalverbot mitbeschlossen hat, dieses
in Österreich durch Ausnahmeregelungen – eine sogenannte
Nofallzulassung – wieder aufhebt. Und das aufgrund des großen Drucks
von Interessenverbänden, die auch in der NÖ Landesregierung
Verbündete fanden. Siehe dazu auch:
[https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20181116_OTS0171/global-2000
-an-oevp-niederoesterreich-neonicotinoid-verbot-muss-halten]
(https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20181116_OTS0171/global-2000
-an-oevp-niederoesterreich-neonicotinoid-verbot-muss-halten)
GLOBAL 2000 ist der Auffassung, dass diese Notfallzulassung
inakzeptabel und unverantwortlich wäre. Mit diesem Schritt würde die
Ministerin die ersten echten Maßnahmen, das Insektensterben zu
stoppen, schon im Keim ersticken. Insekten haben sowohl als Bestäuber
als auch als Nahrungsgrundlage für Vögel, kleine Säugetiere und
Wasserlebewesen eine zentrale Rolle im Ökosystem. Ihr dramatischer
Rückgang bedroht unmittelbar unsere Lebensgrundlage. Wissenschaftler
gehen davon aus, dass das Zeitfenster, um einen ökologischen Kollaps
abzuwenden, sehr schnell kleiner wird. Wir appellieren daher mit
Nachdruck an die Ministerin, unbedingt sicherzustellen, dass die drei
verbotenen Bienenkiller auch in Österreich verboten bleiben.
DI Dr. Helmut Burtscher-Schaden, GLOBAL 2000 Umweltchemiker, 0699 14 2000 34 helmut.burtscher@global2000.at
Michael Lachsteiner, GLOBAL 2000 Pressesprecher, 0699 14 2000 20
michael.lachsteiner@global2000.at
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